Diem: Entwickler von Facebooks Digitalwährung geht
Der frühere Paypal-Chef David Marcus will nach der Zeit bei Facebook ab 2022 wieder als Unternehmer aktiv sein.

Der frühere Paypal-Chef David Marcus, treibende Kraft hinter der von Facebook entwickelten Digitalwährung Diem, will das Unternehmen Ende des Jahres verlassen. Er gebe dem Drang nach, wieder als Unternehmer aktiv zu sein, schrieb Marcus bei Twitter. Nähere Angaben machte er dazu nicht.
Der 48-Jährige führte bei Facebook zunächst seit 2014 den Chatdienst Messenger und wurde dann von Gründer Mark Zuckerberg mit der Entwicklung einer eigenen Digitalwährung betraut. Das 2019 vorgestellte Projekt wurde jedoch von Politik und Notenbanken scharf kritisiert und kommt kaum von der Stelle.
Das Unternehmen Facebook, das seinen Namen jüngst zu Meta änderte, hatte das Digitalgeld unter Führung von Marcus entwickelt, überließ dann aber die Kontrolle darüber einer Assoziation mit Sitz in der Schweiz. Marcus war zuletzt verantwortlich für Facebooks Wallet, eine digitale Geldbörse.
Facebooks Digitalwährung hat es schwer
Die Wallet wurde von Calibra in Novi umbenannt, der Name der Digitalwährung wechselte von Libra zu Diem. Während es digitale Portemonnaies von verschiedenen Anbietern geben kann, sollte nach bisherigen Plänen in Meta-Diensten wie Whatsapp und Messenger nur die hauseigene Wallet genutzt werden können.
Notenbanker und Politiker äußert sich unter anderem besorgt, dass eine neue Digitalwährung von Facebook die globalen Geldströme durcheinanderbringen und das Finanzsystem destabilisieren könnte. Angesichts ihres Drucks gab es bereits einschneidende Änderungen an dem Konzept.
Ursprünglich war geplant, dass Libra mit einem Korb aus verschiedenen Währungen und Staatsanleihen abgesichert wird. Danach wurden Libra-Einheiten vorgeschlagen, die fest an einzelne nationale Währungen gekoppelt sind. Zudem wurden die Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung verbessert. Die Schritte reichten jedoch bisher nicht aus, um den Widerstand gegen Diem auszuräumen.
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