Die Zwerge im Kurztest: Geschichten lauschen und Orks vermöbeln
Die Romanreihe um Die Zwerge ist ein Erfolg, jetzt können auch Spieler auf PCs und Konsolen in die Fantasywelt von Tungdil eintauchen, sich mit Horden von Orks prügeln - und an einigen Design-Entscheidungen des Bremer Entwicklerstudios King Art Games zweifeln.

Wer die von Markus Heitz geschriebenen Bücher kennt, wird sich in Die Zwerge schnell zurecht finden - das Spiel bleibt sehr nahe am Original. Im Mittelpunkt steht Zwerg Tungdil, der beim Magier Lot-Ionan unter Menschen aufgewachsen ist und kaum etwas mit anderen Artgenossen zu tun hat. Als er allerdings eher unfreiwillig auf einen Transportauftrag geschickt wird, ändert sich die Situation schlagartig. Aus dem einfachen Überbringen eines magischen Beutels wird der Einstieg in ein großes Abenteuer.
Die Zwerge präsentiert sich als Mix aus Adventure und Rollenspiel, wobei der Story große Bedeutung zukommt. Immer wieder gilt es, hervorragend vertonten deutschen Sprachpassagen zu lauschen, was dem Spiel fast eine Art Hörbuchcharakter verleiht. Anstelle von aufwändigen Zwischensequenzen sind es häufig lange Passagen auf der Reisekarte, auf denen optisch nicht viel passiert, der Erzähler aber immer tiefer ins Geschehen vordringt und zusammen mit dem klassischen Soundtrack so für viel Atmosphäre sorgt.
Wer ein komplexes Rollenspiel erwartet, wird hingegen eher enttäuscht: Tungdil ist meist nur in einer kleinen Gruppe mit Freunden unterwegs, die auswählbaren Spezialattacken pro Charakter sind übersichtlich, die Kämpfe arten oft in unübersichtliches Massengeprügel aus und die Charakterentwicklung ist auch sehr rudimentär ausgefallen.
Auch der spielerischen Entscheidungsfreiheit sind enge Grenzen gesetzt. Zwar gibt es etwa auf der Reisekarte immer wieder Multiple-Choice-Entscheidungen, die zu fällen sind - etwa sich zu verstecken oder offen und frech den Konflikt zu suchen. Allerdings führt Letzteres meist zum direkten Ableben und dann zum Neustart vom letzten Speicherpunkt.
Technisch hat Die Zwerge mit einigen Problemen zu kämpfen. Die Optik ist stimmungsvoll umgesetzt, wirkt aber nicht mehr up to date. Die Kamera ist störrisch und oft unübersichtlich, dazu kommen einige Clippingfehler - bugfrei ist das Spiel sicherlich nicht. Dafür durchaus charmant: den Zwergen ist in jeder Sekunden anzumerken, dass die Macher von King Art Games die Buchvorlage wirklich mögen.
Verfügbarkeit
Plattform: Windows-PC, MacOS, Linux, Xbox One, Playstation 4. Preis: rund 40 Euro (Steam - über "The Dwarfes" zu finden), 45 Euro (Handel). Sprache: Deutsch. USK: ab 12 Jahre.
Fazit
+ tolle Atmosphäre
+ spannende Story
+ leichte Zugänglichkeit
- veraltete Grafik
- diverse kleinere Bugs
- eingeschränkte spielerische Möglichkeiten
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Man bekommt die drmfreie Version auch beim Media Markt? Ach so, sie trollen hier nur...
Also Elfen hatte ich nicht als Spielbare Rasse... durch verschiedene Entscheidungen...
Anders kann ich es nicht beschreiben.... manchmal ist es doch ganz gut wenn man sich...