Die Siedler: Verfügbarkeit und Ersteindruck

Wir haben für die Gefechte eine möglichst bunt gemischte Brigade aufgebaut, die wir komplett am Stück in die Schlacht geschickt haben. Die Soldaten organisieren sich dann ganz gut selbst: Kämpfer an die Front, Bogenschützen hinten; weitergehende Formationen zum Auswählen gibt es nicht.

Was die Gegner-KI angeht: Mehrfach konnten wir beobachten, wie feindliche Soldaten zwischen Angriff und Flucht pendeln, bis offenbar weitere Einheiten bereitstehen.

Ob unter dem Kriegsnebel geschummelt wurde, können wir nicht einschätzen. Uns kommt das alles geskriptet vor, was aber kein Nachteil sein muss.

Die Bedienung per Maus und Tastatur klappt gut, Auswahl und Aktionen der Einheiten orientieren sich an den Genrestandards. Hinzu kommen ein paar sinnvolle Shortcuts sowie über das Menü am Bildschirmrand die Option, gezielt inaktive Einheiten auszuwählen. Wenn wir ein Gamepad (Xbox) anschließen, können wir auch damit alle Eingaben komfortabel vornehmen; Maus und Tastatur finden wir aber besser.

Die Grafik auf Basis der Snowdrop-Engine macht einen gelungenen Eindruck. Es gibt drei Umgebungen: idyllisch-grüne Inselwelt, Wüste und eine Art Vulkanlandschaft. Alles sieht detailreich aus und ist teilweise schick animiert. Wir würden uns wünschen, etwas weiter hinauszoomen zu können.

In Foren und sozialen Netzwerken gibt es Berichte über technische Fehler, insbesondere über Abstürze und beschädigte Savegames. Wir können dazu aus eigener Erfahrung nichts beitragen, denn auf unserem PC lief das Programm problemlos. Der einzige Bug, der uns aufgefallen ist, war eine mitten im Kampf abgeschaltete Statusanzeige bei feindlichen Einheiten.

Die Siedler – Neue Allianzen ist für Windows-PC erhältlich und kostet rund 60 Euro (Epic Games Store, Ubisoft Store). Es ist auch im Spieleabo Ubisoft+ (rund 15 Euro/Monat) enthalten. Am 23. März 2023 soll eine Umsetzung für Nintendo Switch, Xbox One und Playstation 4 folgen; diese Version wird auch auf den neueren Konsolen laufen.

  • Diese beiden Charaktere sind so etwas wie die Hauptfiguren in der Kampagne. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • Unser Wachturm feuert auf Angreifer. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • In der Siedlung tobt ein wilder Kampf um die Vorherrschaft. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • Nach dem Einsatz gibt es eine Abrechnung. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • Im Shop können wir echtes Geld für kosmetische Extras ausgeben. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • Der Multiplayer bietet mehrere Modi. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • Hier sind unsere Ingenieure mit den Grenzsteinen beschäftigt. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • Wenn die Armee nicht kämpft, wird sie geheilt. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
  • Der Waffenschmiede fehlen Ressourcen. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)
In der Siedlung tobt ein wilder Kampf um die Vorherrschaft. (Bild: Ubisoft / Screenshot: Golem.de)

Neben der Kampagne gibt es noch einen Gefechtsmodus, also kompetitiven Multiplayer für bis zu acht Personen (in zwei Teams) sowie einen Extremmodus mit verschiedenen Herausforderungen. Direkt im Hauptmenü führt ein großes Feld zum Shop, in dem man für echtes Geld kosmetische Extras kaufen kann. Die Sprachausgabe ist gelungen, die USK hat eine Freigabe ab 6 Jahre erteilt.

Ersteindruck

Leider haben sich die Vorahnungen bestätigt: Das neue Die Siedler fühlt sich nicht wie der neueste Teil der traditionsreichen Aufbauserie an, sondern nur wie ein ganz ordentliches Echtzeit-Strategiespiel.

Just Elemente der alten Siedler wirken sogar wie Ballast. Das Grenzsteinversetzen durch die Ingenieure kommt uns weitgehend sinnlos vor, weil unsere Soldaten durch die Kampagnenziele sowieso aus unserem Lager gelockt werden. Die Warenketten wecken anfangs wohlige Erinnerungen an alte Siedlerspiele, aber nach einer halben Stunde haben wir sie schlicht nicht weiter beachtet.

Neue Allianzen wirkt außerdem austauschbar: Szenario und Handlung sind beliebig, die Hauptfiguren blass und sogar etwas unsympathisch. Immerhin, die Grafik sieht ganz hübsch aus.

Das alles heißt nicht, dass wir mit dem neuen Die Siedler beim Anspielen keinen Spaß hatten. Die Kampagne wirkt kurzweilig, es gibt immer ein klares und schaffbares Ziel und damit eben auch Erfolge. Für ein Echtzeit-Strategiespiel fehlen uns aber spannende Einheiten – bei uns hat ein Großangriff mit einer gut gemischten Armee immer funktioniert.

Größeres Lob verdient die Steuerung per Maus und Tastatur, etwa die Auswahl per Menü – auch wenn wir einige Details verbesserungswürdig finden. Besonders gut klappt die Bedienung per Gamepad.

Zum aktuellen Preis von 60 Euro möchten wir Die Siedler niemandem empfehlen. Wer ohnehin ein Abo von Ubisoft+ hat und Echtzeitstrategie mag, kann dem Titel aber eine Chance geben. Und für das nächste Die Siedler hoffen wir auf eine Rückbesinnung auf die wahren Stärke der Serie.

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 Die Siedler angespielt: Es hat sich weitgehend ausgewuselt
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WalterSobchak 26. Feb 2023 / Themenstart

Man muss immer noch an den unteren Bildschirmrand mit der Maus um Ingeneuren Befehle zu...

WalterSobchak 26. Feb 2023 / Themenstart

Auch zu S4 Zeiten war das Entwicklerteam geteilt bzgl S2/S3 Kampfsystem. Die, die mit S1...

Esquilax 22. Feb 2023 / Themenstart

Ja, ich mag Anno 1800 und hab es einige Zeit gespielt - aber es ist für mich sicher...

Allandor 22. Feb 2023 / Themenstart

Das hätte ich letztens auch bei einem Ubisoft Titel. Freigegeben ab 6 oder 12 aber beim...

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