Von der Kohlechemie lernen
In China gibt es wenig Öl- und Gasvorkommen, dafür verfügt das Land über große Mengen an Kohle. Die Ölknappheit in China hat dazu geführt, dass dort Technologien entwickelt wurden, um Kohle als Rohstoff für die chemische Industrie zu nutzen.
Dafür wird die Kohle zunächst zusammen mit Wasser in ein Gasgemisch umgewandelt. Dieses besteht primär aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff, es wird als Synthesegas bezeichnet. Aus dem Synthesegas kann anschließend Methanol produziert werden. Das Methanol dient wiederum als Grundstoff für die Produktion von Olefinen.
Die erste industrielle Methanol-to-Olefin-Anlage in China wurde 2010 nahe der Stadt Baotou in den Kohleregionen der inneren Mongolei in Betrieb genommen. Laut einem Bericht der Beratungsfirma Wood Mackenzie sind insgesamt 25 Methanol-to-Olefin-Anlagen in China in Betrieb.
Auch die Aromaten, die heute über Steamcracker produziert werden, könnten mit Hilfe einer ähnlichen Technologie synthetisiert werden. Allerdings sind die Verfahren dafür in einem früheren Entwicklungsstadium: Die Methanol-to-Aromatics-Technik gibt es bisher nur in wenigen kleinen Anlagen.
Vom grünen Methanol zu grünen Olefinen
Die Kohlechemie ist natürlich weder umweltschonend noch klimafreundlich, doch die Methanol-to-Olefin-Technologie könnte es sein. Anlagen zur Produktion von grünem Methanol gibt es bereits. Beides zusammen würde einen Weg zur grünen Chemie aufzeigen, der auf bereits etablierten Technologien basiert.
Auch bei der grünen Methanolproduktion steht Wasserstoff am Anfang. Dieser kann zusammen mit Kohlendioxid zu Methanol umgewandelt werden. Die Firma Carbon Recycling International betreibt eine solche E-Methanol-Produktion in Island und plant weitere Anlagen in China und Norwegen.
Eine weitere grüne Methanolproduktionsanlage namens Haru Oni hat Siemens in Chile gebaut. Der Chemiekonzern Wacker plant den Bau einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff und Methanol im bayrischen Burghausen.
Bei Haru Oni wird das Kohlendioxid direkt aus der Luft mit einer Direct-Air-Capture-Anlage entnommen. Wacker Chemie und Carbon Recycling International nutzen hierfür Kohlendioxidemissionen aus fossil betriebenen Industrieanlagen - ein entscheidender Unterschied, dazu später mehr.
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