Dick Pics: Penis oder kein Penis?

Eine Studentin arbeitet an einer Software, die automatisch Bilder von Penissen aus Direktnachrichten filtert. Wer mithelfen will, kann ihr Testobjekte schicken.

Ein Bericht von Fabian A. Scherschel veröffentlicht am
... ein Hotdog.
... ein Hotdog. (Bild: Unsplash)

Weibliche Internetnutzer haben zuweilen das Problem, dass ihnen männliche Kontakte ungefragt Bilder ihres Geschlechtsteils schicken, sogenannte Dick Pics. Unterhält man sich mit Frauen, zum Beispiel im Bereich der Forschung oder Politik, die bekannte Social-Media-Kanäle unter dem eigenen Namen betreiben, bekommt man früher oder später die eine oder andere Horrorgeschichte in dieser Hinsicht zu hören. Kelsey Bressler, eine Software-Entwicklerin und Universitätsstudentin aus Seattle, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses unappetitliche Problem zu lösen.

Inhalt:
  1. Dick Pics: Penis oder kein Penis?
  2. Niemand soll mehr per PN belästigt werden

Sie hat Software entwickelt, die mit Hilfe von Machine Learning Bilder von Penissen erkennen und automatisch aussortieren kann, etwa aus Twitter-Direktnachrichten oder Messenger-Chatverläufen. Um ihren Code weiter zu testen, bittet sie nun darum, ihr Bilder von männlichen Geschlechtsteilen aller Art zu schicken, um die Trefferquote ihrer Software zu verbessern. Das dafür eingerichtete Twitter-Konto ist mittlerweile derart bekannt, dass Bressler jetzt auch Merchandising unter dem Motto "Send nudes (for science)" verkauft.

Im Gespräch mit Golem.de hat die Entwicklerin erzählt, wie die Idee entstand, einen automatischen Penis-Filter zu entwickeln: Als sie sich gegenüber ihrem Partner darüber beschwerte, dass ihr ein Fremder per Direktnachricht ein Penisbild geschickt hatte, kam dieser auf die Idee, Bressler könne doch eine Software programmieren, die dieses Problem aus der Welt schafft.

"Ich glaube fest daran, dass eine technische Lösung für dieses Problem vielen anderen zugutekommen würde, die in derselben Situation sind wie ich und sich persönlich verletzt fühlen, wenn ihnen sowas widerfährt", sagt Bressler. Sie will mit den Anbietern von sozialen Netzwerken und Messengern zusammenarbeiten, um ihre Software in deren Dienste zu integrieren. Falls es dafür nicht genug Interesse von Seiten der Anbieter gibt, hält sie sich die Option offen, einen eigenständigen Dienst anzubieten, den interessierte Nutzerinnen abonnieren können.

Penis im Hotdog-Brötchen

Noch ist die Software nicht zum Alltagseinsatz bereit, der Erfolg der ersten Testversion sei aber sehr vielversprechend, sagt die Entwicklerin. Die KI erkennt bereits mit sehr hoher Treffergenauigkeit Bilder von menschlichen Penissen, nun sei das Ziel, die Rate der falschpositiven Erkennungen möglichst gering zu halten.

Zu diesem Zweck bittet Bressler männliche Probanden, der KI über Direktnachrichten eine möglichst breite Palette an Fotos von Geschlechtsteilen zukommen zu lassen. Erreichen sie dabei auch Bilder, die sie belustigen oder gar verstören? "Leute schicken mir ziemlich viele Fotos von Trumps Gesicht. Aber sie versuchen auch, den Filter zu testen oder auszutricksen", erzählt die Entwicklerin. "Einer hat seinen Penis in ein Hotdog-Brötchen gepackt, ein anderer hat ihn komplett mit Glitter überzogen. Ein Mann schickte mir ein Foto von sich mit einem gefrorenen Truthahn - das Bild würde ich im Nachhinein gerne aus meinem Gedächtnis löschen."

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Niemand soll mehr per PN belästigt werden 
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theSens 20. Sep 2019

So wie fast alles was man von meiner Generation mitkriegt :cry: Vielleicht war das auch...

Anonymer Nutzer 17. Sep 2019

Dann würde mich mal interessieren in welcher Gegend zu bzw. diese Frauen leben. Und wurde...

adamsapfel 17. Sep 2019

Die Herangehensweise um an Trainingsdaten im großen Stil zu kommen.

MickeyKay 16. Sep 2019

Nö, das ist das direkte Gefühl, wenn man mit solchen Bildern ungefragt belästigt wird...



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