Deutschlandticket: Vodafone bereitet sich auf höhere Netzauslastung vor
Mit dem 49-Euro-Ticket erwartet Vodafone allerdings keine bedeutete Zunahme des Datenvolumens. Das könnte auch am schlechten Netzausbau liegen.

In wenigen Tagen startet das 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr und der Mobilfunkbetreiber Vodafone rechnet mit einem Anstieg beim Datenvolumen.
"Wir gehen davon aus, dass der mobile Datenverkehr mit dem Start des Deutschlandtickets in den Netzbereichen entlang der Pendlerstrecken leicht ansteigt", sagte Vodafone-Technikchefin Tanja Richter am 27. April 2023. Pendler und Reisende griffen im Zug immer häufiger zum Smartphone, für Calls mit den Kollegen oder das Streaming von Serien und Podcasts auf dem Heimweg.
Richter sagte: "Dafür haben wir die Netze vielerorts gezielt verstärkt. Mit neuen Stationen und zahlreichen Modernisierungsmaßnahmen an den bestehenden Antennen." Gerade im Zug sei es schwierig, eine gute und zuverlässige Netzabdeckung für die Reisenden bereitzustellen.
9-Euro-Ticket brachte keine starke Zunahme
Eine Auswertung, die Vodafone an einigen Pendlerstrecken vornahm, zeigte: Das Datenvolumen nach dem Start des 9-Euro-Tickets im vergangenen Juni stieg auf den Strecken zwischen Dortmund und Münster, Essen und Duisburg, Köln und Düsseldorf, Nürnberg und Würzburg sowie Donauwörth und München nur um wenige Prozentpunkte.
Im Juni wurden entlang der aufgeführten Bahnstrecken mehr als 850 Gigabyte an Daten im Vodafone-Netz transferiert. Den meisten Datenverkehr verzeichnete Vodafone auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Köln. "Mit dem Auslaufen des Angebotes ging der Datenverkehr auf das ursprüngliche Niveau zurück", berichtete Richter.
Das 9-Euro-Ticket galt bundesweit in Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Zügen des Nah- und Regionalverkehrs der Deutschen Bahn oder anderer Anbieter. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn mit ICE, Intercity und Eurocity konnte mit dem Ticket jedoch nicht genutzt werden.
Die Deutsche Bahn registrierte nach der Einführung des 9-Euro-Tickets ein deutlich erhöhtes Fahrgastaufkommen in Regionalzügen und S-Bahnen. Laut einer internen Aufstellung der Bahn waren im Vergleich zum Vormonat rund 25 Prozent mehr Fahrgäste unterwegs.
Mobilfunknutzer müssen seit 31. Dezember 2022 an den meisten Bundesstraßen und Bahnstrecken mit mindestens 100 MBit pro Sekunde versorgt werden. Diese gesetzlichen Auflagen der Bundesnetzagentur seien in Bayern weiterhin nicht vollständig erfüllt worden, sagte der bayrische Wirtschaftsstaatsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am 23. Januar 2023.
Dass entlang der Bundesstraßen und Bahnstrecken mindestens ein Betreiber mit 100 MBit/s an rund 98 beziehungsweise 96 Prozent der kontrollierten Abschnitte sende, nutze den Kunden nichts, weil kein Betreiber flächendeckend und durchgehend liefere und kaum jemand drei unterschiedliche SIM-Karten im Gerät habe.
Aiwanger sagte: "Was bleibt, ist ein Flickenteppich. Sofern es keine rechtlichen und tatsächlichen Hinderungsgründe für den Ausbau gab, wären die gesetzlichen Auflagen zum zweiten Mal hintereinander nicht erfüllt. Spätestens jetzt muss die Bundesnetzagentur auch Strafzahlungen gegenüber den Netzbetreibern prüfen. Im Telekommunikationsgesetz ist diese Konsequenz ausdrücklich vorgesehen."
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nämlich die Call-Center im Abwiegeln von Kundenbeschwerden zu Schulen und Budget...
Ich würde sagen teils teils. Auch die Netzbeteeiber haben bzw. hatten es nicht einfach...
Wenn nur einer ausgebaut hat dann würde mein Gerät einfach das Netz verwenden, aber...
Steht doch im Artikel, warum das so ist.
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