Deutschlandradio: Rückgang der Kabelnutzung ab Juli erwartet

Der Rückzug des Deutschlandradios aus der digitalen Übertragung im TV-Kabelnetz geht auf das Ende des Nebenkostenprivilegs zurück. Das sagte Deutschlandradio-Sprecher Tobias Franke-Polz Golem.de auf Anfrage. "Mit dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs wird ein weiterer Rückgang der Kabelnutzung erwartet. Aus diesem Grund ist die Kabelverbreitung für ein auf Audio spezialisiertes Medienhaus nicht mehr wirtschaftlich" , erklärte der Sprecher.
Kabelfernsehen wird ab diesem Jahr nicht mehr Teil der Mietnebenkosten sein. Millionen Mieter müssen spätestens in vier Monaten neue Wege gehen, um in ihrer Wohnung weiter fernsehen zu können. Am 1. Juli läuft eine gesetzliche Frist aus: Ab dann dürfen Vermieter die TV-Gebühren nicht mehr auf die Nebenkosten umlegen. Wer die Frist verstreichen lässt und keine vertragliche Neuregelung vereinbart, verliert den Zugang.
"Nach unserer Einschätzung macht der Kabelempfang für Radioprogramme nur einen sehr geringen Anteil an der Gesamtnutzung aus" , erklärte Franke-Polz.
IP-Streaming und DAB+ statt Kabelfernsehen
Mit IP-Streaming und DAB+ bietet Deutschlandradio seinem Publikum gute Alternativen zum Kabelempfang. Die bisher zur Bereitstellung des Kabelempfangs aufgewandten Mittel sollen zudem zur Stärkung der nicht-linearen Angebote wie zum Beispiel der Dlf-Audiothek-App eingesetzt werden.
Das Deutschlandradio hatte zuvor erklärt , seine Programme bald nicht mehr über die Kabelnetze zu verbreiten. Im 24. KEF-Bericht (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) heißt es auf Seite 65: "Die Verbreitung der Programme von Deutschlandradio über Kabelnetze (DVB-C) wird eingestellt. Somit werden für die kommende Beitragsperiode 2025 bis 2028 keine Kosten mehr für die Kabelverbreitung angemeldet."



