Deutschland: Telefónica könnte Führung beim echten 5G erreichen
Telefónica setzt bisher auf "echtes 5G" bei 3,6 GHz.

In den vergangenen Wochen hat Telefónica/O2 das bisher noch sehr kleine 5G-Netz weiter ausgebaut. Das gab das Unternehmen am 29. März 2021 bekannt. Gegenwärtig hat der Netzbetreiber rund 1.000 5G-Antennen in über 30 deutschen Städten im Betrieb, aktuell ausschließlich in der leistungsfähigsten 5G-Variante im Frequenzbereich um 3,6 GHz.
"Wir bringen unser O2 5G-Netz in immer mehr Städte und auch ländliche Regionen", sagte Mallik Rao, Chief Technology Officer von Telefónica Deutschland. "Wir setzen auf einen intelligenten Mix aus echtem 5G, DSS und modernsten Netztechnologien."
Aktuell funken im O2 Netz rund 1.000 5G-Antennen in Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Dachau, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Erlangen, Essen, Feucht, Frankfurt, Fürth, Hamburg, Heilbronn, Herzogenaurach, Karlsruhe, Köln, Landsberg am Lech, Leinfelden-Echterdingen, Mannheim, Mönchengladbach, München, Münster, Nürnberg, Potsdam, Rosenheim, Röthenbach an der Pegnitz, Stuttgart, Waiblingen und Wuppertal.
Telefónica wird im Jahr 2021 rund 6.000 5G-Antennen im Frequenzbereich um 3,6 GHz errichten. Hinzu kommen mehrere Tausend weitere 5G-Stationen über 700 MHz und 1.800 MHz. Während bei 1800 MHz das im deutschen Markt übliche "Dynamic Spectrum Sharing" (DSS) genutzt wird, das parallel 4G und 5G aussendet, verwendet O2 bei 700 MHz nur 5G.
Bisher baut der Netzbetreiber 5G Non-Standalone aus, basierend auf dem 4G-Standard im Kern. Doch noch in diesem Jahr soll ein 5G Standalone-Netz gestartet werden. Beim 5G-Kernnetz hatte sich O2 im Jahr 2020 für den Netzausrüster Ericsson entschieden und bereits erste Tests durchgeführt.
Zudem hat Telefónica/O2 Open RAN ins Livenetz geholt. Schon seit Dezember 2020 funken Open RAN-Standorte in Landsberg am Lech, ab Herbst 2021 wird O2 weitere Standorte auf Open RAN umrüsten. Der Standard ist wegen seiner Abhängigkeit von US-Konzernen und mangelnder Performance jedoch sehr umstritten.
Telefónica mit Open RAN im Livebetrieb
Telefónica liegt beim 5G-Ausbau sehr weit hinter Vodafone und vor allem der Deutschen Telekom zurück. Beim schnellen 3,6 GHz Bereich ist der Betreiber jedoch stark. Bei Vodafone sind schon mehr als 7.000 5G-Antennen an fast 2.500 Standorten freigeschaltet. Vodafone nutzt dafür 5G-Technik aus allen drei Frequenzbereichen, im High-Band, im Mid-Band und im Low-Band. Nur im Bereich 3,6 GHz hat 5G allerdings tatsächlich auch 5G-Eigenschaften mit Datenübertragungsraten von 1 GBit/s und mehr. Bei den anderen Frequenzbereichen handelt sich um Refarming. Mehr als 1.000 Antennen von Vodafone sind im 3,5-GHz-Bereich.
Die Telekom hat die meisten 5G-Antennen errichtet. Doch auch hier ist nur ein kleinerer Teil der Standorte mit dem schnellen 5G ausgestattet. Derzeit funken mehr als 1.400 Antennen - das entspricht über 400 Standorten - in 30 deutschen Städten auf der 3,6-GHz-Frequenz. "Zusammen mit den Antennen, die 2,1 GHz nutzen, kommen wir auf über 50.000 Antennen in mehr als 5.000 Städten", sagte eine Telekom-Sprecherin Golem.de am 29. März 2021 auf Anfrage.
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Das wird aber ein Spaß, zwei Kernnetze parallel zu betreiben ...
Das ist nicht nur engstirnig sondern auch falsch. Aber so kann man verschleiern, dass...
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