Deutschland: Breite Ermittlungen gegen Kunden von illegalem Pay-TV

Wegen Handel mit entschlüsseltem Pay-TV gab es Durchsuchungen in fünf Bundesländern mit rund 100 Einsatzkräften.

Artikel veröffentlicht am ,
Aufnahme aus einem Cardsharing-Fall aus dem Jahr 2016
Aufnahme aus einem Cardsharing-Fall aus dem Jahr 2016 (Bild: Polizeidirektion Göttingen)

Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg plant Ermittlungsverfahren auch gegen die Kunden eines illegalen Cardsharing-Netzwerkes für Pay TV. Das gaben das Polizeipräsidium Oberfranken und die Generalstaatsanwaltschaft am 27. Oktober 2020 bekannt. Zuvor wurden von knapp 100 Beamten 18 Durchsuchungsbeschlüsse in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vollzogen.

Sichergestellt wurden verschiedene Receiver, PCs, Festplatten und andere Datenträger. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass im Bundesgebiet sowie im europäischen Ausland mehrere Hundert Kunden mit illegalen Pay-TV-Zugängen versorgt wurden. "Es gab im Rahmen der Aktion keine Haftbefehle", sagte Pressesprecher und Oberstaatsanwalt Thomas Goger Golem.de auf Anfrage.

Auslöser waren Ermittlungen des Fachkommissariats für Cybercrime der Kriminalpolizeiinspektion Bayreuth gegen einen 37-Jährigen und dessen 35-jährigen Bruder. Den Brüdern wird vorgeworfen, seit mehreren Jahren illegal entschlüsselte Pay-TV-Lizenzen verkauft zu haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ermittelt nun gegen mehrere Tatverdächtige in fünf Bundesländern wegen gewerbsmäßigen Computerbetrugs und gewerbsmäßigen unerlaubten Eingriffs in technische Schutzmaßnahmen. Der Gesamtschaden, der den Pay-TV-Anbietern bislang entstand, sei erheblich und soll im siebenstelligen Eurobereich liegen.

Mit gehackten Satelliten-Receivern zu illegalem Pay-TV

Beim illegalen Cardsharing wird eine Pay-TV-Entschlüsselungskarte gleichzeitig für mehrere Receiver verwendet. Dann übermittelt ein modifizierter Satelliten-Receiver den Decoder-Schlüssel über Server an weitere ebenfalls modifizierte Receiver. Die Netzwerkverbindung kann über das Internet ablaufen, so dass die Receiver sich nicht am selben Standort befinden müssen. Der verteilende Receiver agiert als Sender und benötigt eine gültige Original-Smartcard. Alle weiteren Nutzer empfangen die Decoder-Schlüssel online und simulieren die Original-Smartcard per Software, berichtet die Staatsanwaltschaft.

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quineloe 30. Okt 2020

okay, dann können wir deine Meinung zu diesen Themen als völlig irrelevant da komplett...

Prof.Dau 30. Okt 2020

Ah, vielen Dank : )

Casio 29. Okt 2020

Und in wiefern ist das relevant? Haben nur Leute mit Taschengeld von max. 50 EUR das...

ChMu 29. Okt 2020

Ehm, weder noch? Wer so etwas ueber eine Bankverbindung mit direktem Zugang zu einem...



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