Deutschland: Bitkom rechnet den Breitbandausbau schön
Laut Bitkom liegt Deutschland beim Breitbandausbau auf dem 5. Platz. Welche Datenübertragungsrate die Haushalte erhalten, wird dabei nicht angegeben. Doch das Breitbandziel der Bundesregierung lautet, 75 Prozent der Haushalte mit mindestens 50 MBit/s zu versorgen.

Der IT-Branchenverband Bitkom legt eine Statistik vor, nach der Deutschland beim Breitbandausbau in den vergangenen "Jahren rasant aufgeholt" hat. Schnelles Internet gehöre für die meisten inzwischen zum Alltag. "85 Prozent der Haushalte nutzen hierzulande einen Breitbandanschluss. Vor fünf Jahren waren es erst 55 Prozent." Dabei beruft sich der Bitkom auf Berechnungen des statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat). Doch Eurostat verzichtet darauf, den Begriff Breitband mit einer minimalen Datenübertragungsrate anzugeben.
"Breitband richtet sich laut Eurostat nach der Art der Internet-Verbindung, nicht nach der Geschwindigkeit. Zu den Breitband-Technologien gehören beispielsweise DSL, ADSL, VDSL, Kabel, Satellit sowie UMTS oder LTE", erklärte der Bitkom die Daten.
"Das könnte sicher noch anders und besser ausgewiesen werden", sagte ein Bitkom-Sprecher Golem.de. Die Eurostat-Statistik belege aber, dass Deutschland über einen längeren Zeitraum im europäischen Vergleich beim Breitbandausbau zugelegt habe.
Im EU-Vergleich liege Deutschland laut Eurostat auf Platz 5, drei Prozentpunkte hinter der Nummer 1 Finnland. "Dort haben 88 Prozent der Haushalte Breitbandanschlüsse. 2008 lag Deutschland mit 55 Prozent Breitband-Anschlüssen noch abgeschlagen auf Platz 9, deutlich hinter dem damaligen Spitzenduo Dänemark und Niederlande (je 74 Prozent)", so der Bitkom.
Für mehr als 99 Prozent aller Haushalte in Deutschland seien Internetzugänge mit einer Bandbreite von mindestens 1 MBit/s verfügbar, mehr als 90 Prozent erreichen mehr als 6 MBit/s, so der Bitkom.
Im Mai 2013 teilte die Bundesregierung mit, dass rund 1,9 Millionen Haushalte in Deutschland keine Breitbandgrundversorgung von mindestens 1 MBit/s aus dem Festnetz hätten. Eine Anzahl von rund 240.000 Haushalten verfüge "nur per LTE über die Breitbandgrundversorgung von mindestens 1 MBit/s".
Glasfaserausbau geht kaum voran
Das Breitbandziel der Bundesregierung, 75 Prozent der Haushalte mit Übertragungsraten von mindestens 50 MBit/s zu versorgen, könne nur mit deutlich mehr Fördermitteln erreicht werden, hatte der Deutsche Landkreistag am 8. Januar 2014 angemahnt.
Rund 884.000 Haushalte waren in Deutschland Ende 2013 an Glasfasernetze mindestens bis zum Gebäudekeller angeschlossen. Das bedeutete eine Zunahme bei Fiber To The Home (FTTH) und FTTB (Fiber To The Building) um 84.000. Damit waren weniger als drei Prozent aller Haushalte in Deutschland Ende 2013 an FTTB/H-Produktanschlüsse angebunden.
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Ich hab mir den Spass gemacht und wollte von meiner 16.000 Leitung ein Upgrade auf 50.000...
Toll. Da hab ich jetzt schon bald mehr Upload als du hast... Wirklich toll... Telekom...
Diese Aussage, Mitte Januar 2014 zu tätigen ist natürlich äußerst representativ...
Sofern es als DSL angeboten wird: Alles Breitband. Jedenfalls laut diesem Unsinn der Bitkom.