Deutschland auf Platz 2: 76.000 Watchguard-Firewalls sind angreifbar

Das Cybersicherheitsunternehmen Watchguard hatte schon Mitte September eine Warnung vor einer kritischen Sicherheitslücke in seiner Firebox genannten Security-Appliance herausgegeben. Daten der Shadowserver Foundation(öffnet im neuen Fenster) zeigen nun, wie viele dieser Firewalls nach wie vor anfällig sind. Weltweit sind das mit Stand vom 19. Oktober fast 76.000 Geräte. Knapp zehn Prozent davon befinden sich in Deutschland.
Spitzenreiter sind im Ländervergleich(öffnet im neuen Fenster) die USA mit etwa 24.500 angreifbaren Firebox-Appliances. Auf Platz 2 folgt Deutschland mit fast 7.400 Firewalls. Danach kommen Italien (6.800), das Vereinigte Königreich (5.400), Kanada (4.100), Schweden (2.800), Frankreich (2.000), Japan (1.900) und Spanien (1.800).
Hinweise auf eine aktive Ausnutzung der Sicherheitslücke gibt es zwar bisher nicht, aufgrund der großen Anzahl anfälliger Firewalls ist die Lücke allerdings ein attraktives Angriffsziel. Administratoren sollten also zügig handeln, um ihre Systeme vor möglichen Fremdzugriffen zu schützen.
Angriff über IKEv2
Bei der besagten Sicherheitslücke handelt es sich um CVE-2025-9242(öffnet im neuen Fenster) . Mit einem CVSS-Wert von 9,3 ist sie als kritisch eingestuft. Die Lücke basiert auf einem möglichen Out-of-Bounds-Write ( CWE-787(öffnet im neuen Fenster) ), den Angreifer ausnutzen können, um auf anfälligen Geräten ohne vorherige Authentifizierung eigenen Code auszuführen – und damit einen Erstzugriff auf Firmennetzwerke zu bekommen.
Die Schwachstelle bezieht sich laut Hersteller(öffnet im neuen Fenster) auf den ike-Daemon (iked), der für den Aufbau verschlüsselter VPN-Verbindungen über das IKEv2-Protokoll (Internet Key Exchange) zuständig ist. Eine Analyse mit weiteren technischen Details zur Lücke sind in einem Blogbeitrag der Sicherheitsexperten von Watchtowr Labs(öffnet im neuen Fenster) zu finden.
Laut Watchguard betrifft CVE-2025-9242 alle Fireware-OS-Versionen ab 11.10.2, 12.0 und 2025.1, sofern diese für VPN-Verbindungen mittels IKEv2 konfiguriert sind. Als gepatcht gelten die Versionen 12.11.4, 12.5.13, 12.3.1_Update3 (B722811) und 2025.1.1. Da Fireware OS 11 bereits den End-of-Life-Status erreicht hat, scheint es für diese Version kein Update mehr zu geben.



