Deutschland: 26.000 arbeitslose IT-Experten bei 51.000 offenen Stellen
26.168 IT-Experten hatten Ende 2016 keinen Job. Die Angaben des Bitkom und der Bundesagentur für Arbeit bei offenen IT-Jobs liegen sehr weit auseinander.

Mit IT-Berufen arbeitslos gemeldet waren Ende des Jahres 2016 genau 26.168 Personen, in etwa so viel wie im Dezember 2015. Das erklärte ein Sprecher der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit Golem.de auf Anfrage. In Deutschland lag die Zahl arbeitsloser IT-Experten im Jahr 2015 bei 27.600.
Im Jahr 2014 waren es noch 27.400 arbeitslose IT-Experten, im Jahr 2013 waren es 26.600. Unter den Arbeitslosen sind Experten mit mindestens vierjähriger Hochschulausbildung oder einer vergleichbaren Qualifikation.
Derzeit gibt es in Deutschland 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten, das entspricht einem Anstieg um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 43.000 unbesetzten Stellen. Das war das Ergebnis einer Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte, den der IT-Branchenverband Bitkom im November 2016 vorgelegt hatte. Bei der nach eigenen Angaben repräsentativen Umfrage wurden rund 1.500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen befragt. 20.500 unbesetzte Stellen finden sich in Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Vor allem Softwareanbieter und IT-Dienstleister sind auf der Suche, bei ihnen gebe es allein 17.400 Vakanzen.
Die Bundesagentur für Arbeit weiß nicht von allen offenen Stellen
Wie der Bitkom auf 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten komme, "erschließt sich mir nicht. Leider haben wir zu den offenen Stellen und Arbeitslosen keine durchschnittlichen Jahreswerte, um dies zu vergleichen", sagte der Agentursprecher Golem.de. Nicht alle offenen Stellen werden der Bundesagentur für Arbeit gemeldet.
Ende 2016 waren demnach bei der Bundesagentur 11.730 offene Stellen gemeldet, rund 1.000 mehr als ein Jahr zuvor. In den Monaten Januar bis Dezember 2016 wurden insgesamt 34.657 Stellen für IT-Fachleute gemeldet, 1.530 Stellen mehr als im Jahr 2015.
Juliane Petrich, Bitkom-Bereichsleiterin Bildungspolitik und Arbeitsmarkt, sagte Golem.de auf Anfrage: "Die Profile der Arbeitssuchenden passen nicht immer automatisch auf die Profile der ausgeschriebenen Stellen, da es nicht das einheitliche Berufsbild des Informatikers gibt. Laut Bundesagentur für Arbeit seien außerdem insbesondere ältere IT-Experten arbeitssuchend. Der Mangel an Fachkräften ist also auch ein Mangel an Weiterbildung."
Wer beispielsweise vor 15 Jahren Informatik studiert habe und nun auf Jobsuche ist, habe "bereits ein sehr veraltetes Know-how." In anderen Fällen sei das Fachwissen des arbeitslosen IT-Fachmanns sehr konzernspezifisch oder auf ein Produkt und eine Technologie zugeschnitten. Ein Jobwechsel werde dadurch erheblich erschwert, da dieser dann mit langer Einarbeitung verbunden ist.
Die Bundesagentur für Arbeit schreibt auch: "Die Nachfrage nach IT-Fachleuten bewegt sich, gemessen am Bestand der 2015 gemeldeten Arbeitsstellen, auf Höchstniveau." Dies sei ein Indiz dafür, dass der enorme Bedarf an Fachkräften nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität existiere.
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Selbst inkompetente Kinder kommen irgendwo unter. Ein Versagerkind zu haben ist ja auch...
Link mal was, was deine Behauptung belegt. Es sind Ärzte, die die Einstufung der...
Diesen Satz kann ich so nicht bestätigen. Wir haben bereits einige Entwickler...
Ich finde es wirklich interessant, wie du das teilweise siehst. Du erwartest, das jeder...