Deutscher Computerspielpreis: Anno 1800 ist das beste deutsche Spiel
Bei der Onlinepreisverleihung gab es trotz technischer Pannen keine Fremdschäm-Momente. Und neben Anno 1800 weitere verdiente Gewinner.

Das Aufbauspiel Anno 1800 hat bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises am 27. April 2020 in der wichtigsten Kategorie des besten deutschen Spiels gewonnen.
Bundesverkehrs- und Digitalminister Andreas Scheuer (CSU) lobte in seiner Laudatio unter anderem die "unglaubliche Liebe zum Detail" des mittlerweile mehr als eine Million Mal verkauften Programms. Dessen Entwicklerstudio Ubisoft Blue Byte erhält 100.000 Euro für den Sieg.
Neben Anno 1800 waren das im Szenario des Zweiten Weltkriegs angesiedelte Through the Darkest of Times von Paintbucket Games sowie das düstere Abenteuer Sea of Solitude von Jo-Mei Games nominiert gewesen.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Anno mit dem Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet wird. Anno 1404 gewann 2010 in der Hauptkategorie, Anno 2205 im Jahr 2016 - und 2014 siegte Anno Online als bestes Browsergame.
Die Preisverleihung fand wegen der Coronapandemie nicht wie ursprünglich geplant bei einer Feier in München statt. Stattdessen moderierten Barbara Schöneberger und der Youtuber Nino Kerl in einem Studio.
Preisträger und Laudatoren wie Smudo und Uke Bosse wurden per Videokonferenz dazu geschaltet. Das klappte nicht immer, aber die technischen Pannen schadeten kaum: In den sozialen Netzwerken waren parallel zur Gala überwiegend positive Kommentare zu lesen.
Anno 1800 gewann nicht nur in der Kategorie des besten deutschen Spiels, sondern wurde auch für das beste Gamedesign ausgezeichnet. Zum besten Serious Game kürte die Jury Through the Darkest of Times. Den Preis für die beste Spielwelt und Ästhetik erhielt Sea of Solitude. Somit wurde jedes der drei Games aus der Hauptkategorie dann doch zum Gewinner.
In der Kategorie beste Innovation und Technologie setzte sich Lonely Mountains: Downhill - eine Art Mountainbike-Action-Simulation - von Megagon Industries aus Berlin durch. Bestes Familienspiel ist Tilt Pack von Navel, bestes Mobile Spiel Song of Bloom von Kamibox.
Das nach Auffassung der Jury beste Expertenspiel ist das Weltraumabenteuer Avorion von Boxelware aus Erlangen. Die Kategorie meint ein stark auf Hardcoregamer ausgerichtetes Spiel - was für das sperrige, aber weltweit bei Genrefans beliebte Avorion sicherlich zutrifft.
Den Nachwuchspreis für das beste Debüt bekam Studio Seufz für das ungewöhnliche, auf 400 Tage in Echtzeit angelegte The Longing. Den besten Prototyp reichte die HTW Berlin mit Couch Monsters ein. Das beste Studio ist Yager Development (The Cycle) aus Berlin - wie die Jury findet.
In den nicht dotierten internationalen Kategorien gelang dem zu Electronic Arts gehörende Entwicklerstudio Respawn Entertainment ein doppelter Erfolg - was bei der Preisverleihung übrigens niemanden aufzufallen schien.
Respawn lieferte mit Star Wars Jedi Fallen Order das nach Auffassung der Jury beste internationale Spiel ab. Und mit Apex Legends auch das beste internationale Multiplayerspiel - wobei man sich fragen darf, warum der Preis nicht gleichermaßen unter anderem an Pubg und Fortnite ging.
Den Sonderpreis der Jury bekam das Projekt Fold It der University of Washington, das bei der Erforschung von Strategien gegen das Coronavirus helfen soll. Den Publikumspreis verlieh Smudo von den Fantastischen Vier an The Witcher 3. Spieler des Jahres ist der ehemalige Counter-Strike-Profi Fatih "Gob B" Dayik.
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1938 war es das noch.
Mea Culpa, nein ich war noch bei 1800 (PC). Das mit der Wii hab ich tatsächlich komplett...
Hab es seit der Beta gespielt ... wenn es in der schon Investoren gegeben hätte und der...
Wobei Avorion eine echte Perle unter den Indie Spielen ist und sich auch International...