Deutsche Telekom: Einfaches Vectoring für rund 62.000 weitere Haushalte
Das Vectoring-Netz der Telekom wächst in vielen Gemeinden wieder. Hätte man nur auf FTTH gesetzt, wären nur 10 bis 20 Prozent der Haushalte versorgt worden, was für 80 Prozent der Haushalte einen Ausbaustopp bedeutet hätte, argumentiert die Telekom. Doch das stimmt nicht.

Die Deutsche Telekom hat ihr Vectoring-Netz für rund 62.000 Haushalte in 93 Kommunen ausgebaut. Das gab das Unternehmen am 22. Juli 2019 bekannt. Die maximale Datenrate beim Herunterladen steigt bei einfachem Vectoring auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und beim Hochladen auf bis zu 40 MBit/s.
Mit Super Vectoring sind Datenraten von bis zu 250 MBit/s im Download und ein Upload von bis zu 40 MBit/s erreichbar. Die spektrale Bandbreite wird von 17 MHz auf 35 MHz ausgeweitet.
Unter anderem dabei sind St. Ingbert im Saarland mit 6.200 Haushalten, Halle (Saale) mit 5.500 Haushalten, Frankenberg/Sachsen mit 4.100 Haushalten, Hagen mit 3.900 Haushalten, Überherrn im Saarland mit 3.000 Haushalten und das bayerische Weißenhorn mit 3.000 Haushalten.
Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Telekom, sagte: "Unsere Ausbauprojekte reichen von Tausenden Haushalten bis zu einer Handvoll. Für uns zählt jeder Anschluss: in Berlin, Bremen, München oder Köln genauso wie in Adelberg, Ostritz und Puderbach."
Die Telekom argumentierte in der vergangenen Woche in ihrem Blog, dass die Alternative zum Vectoringausbau gewesen sei, bis zum Jahr 2019 10 bis 20 Prozent der Haushalte mit FTTH zu versorgen. Damit nehme man aber in Kauf, "dass 80 Prozent der Haushalte de facto einen Ausbaustopp bekommen. Bei 6 bis 16 MBit. Oder bauen wir so aus, dass wir bis Ende 2019 80 Prozent der Haushalte mit 100 MBit und mehr versorgen."
Doch der Vectoringausbau der Telekom wäre nicht nötig gewesen, wenn diese nicht bereits seit vielen Jahren in der letzten Meile auf ihr veraltetes Kupfer gesetzt hätte. In anderen Staaten ist der Glasfaserausbau bereits viel weiter als Deutschland, weil dort kommunale Betriebe das Netz errichten und im Open Access verschiedenen Anbietern gegen Entgelt die Nutzung erlauben. Dies ergab eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), die bereits im Mai 2017 vorgelegt wurde. Weil "keine kurzfristigen Profite erwirtschaftet werden müssen", entstehe Wettbewerb auf der Diensteebene, während auf der Infrastrukturebene langfristig geplant werden könne. In Estland hatten danach im Mai 2016 bereits 73 Prozent, in Schweden 56 Prozent direkt verfügbare Glasfaserverbindungen. In Estland und Schweden kümmerten sich kommunale Versorger um den Glasfaseranschluss der Bürger. Einen solchen Ausbau hat die Telekom immer abgelehnt und die Bundesregierung hat sie mit Ausbauzielen von nur 50 MBit/s jahrelang darin massiv unterstützt.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Nein natürlich nicht. Das hat damit doch aber auch nichts zu tun!? Die Telekom hat der...
Niemand redet von "verschenken" Aber den RoI für die Investitionen, die teilweise auch...
Das einzige, was die Telekom von Privatunternehmen unterscheidet ist, dass einzelne...
Internet ist in meinem Kaff im Osten bisher etwas mystisches gewesen. Seit fast 2...
Wenn die Telekom das hierzulande so machen würde, wäre das Internet wohl permanent tot...