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Deutsche Telekom: Die Abschaltung des Kupfernetzes hat begonnen

Der neue Technikchef der Telekom beschreibt, wie die Telekom schrittweise vom Kupfernetz Abschied nimmt. Das soll nicht "als Big Bang von heute auf morgen" passieren.
/ Achim Sawall
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Telekom-CTO Abdu Mudesir (rechts) (Bild: Deutsche Bahn / Screenshot Golem.de)
Telekom-CTO Abdu Mudesir (rechts) Bild: Deutsche Bahn / Screenshot Golem.de

Das Kupfernetz der Deutschen Telekom wird nicht an einem Stichtag komplett abgeschaltet. Das hat Technik-Chef Abdurazak Mudesir auf Fragen aus dem Internet erklärt(öffnet im neuen Fenster) . "Nein, diese Abschaltung wird nicht als Big Bang von heute auf morgen passieren. Wir machen das Stück für Stück. Und wie machen wir das? Wir fangen jetzt schon damit an" , sagte Mudesir.

In Gebieten mit sehr viel Glasfaser nehme die Telekom Linecards für die Kupferanschlüsse außer Betrieb, was auch Strom spare. "Erst, wenn das Gebiet komplett mit Glasfaser ausgebaut ist, schalten wir Kupfer dort ab" , erklärte Mudesir.

XG-PON, XGS-PON und alle anderen

"Heute setzen wir grundsätzlich auf G-PON. Das sind die Anschlüsse mit bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde. Teilweise setzen wir auch XGS-PON ein, vor allem in geförderten Gebieten. Für ein breiteres Ausrollen brauchen wir Zeit. Aber es ist auch ein Mischbetrieb möglich. Das heißt, wenn wir von G-PON auf XGS-PON gehen möchten, müssen wir teilweise nur ein ganz kleines Teil, ein sogenanntes SFP-Modul, austauschen. Da sind wir am Anfang. Hier wird mehr und mehr kommen. Aber es geht nicht nur darum, noch höhere Bandbreiten anzubieten."

Bei XG-PON steht das X für die römische Zahl 10, also ein 10 Gigabit Passive Optical Network, bei dem die Datenrate im Upload jedoch auf 2,5 GBit/s beschränkt ist. XG S -PON liefert die 10 GBit/s sogar symmetrisch. Das Passive Optical Network (PON) ist aber ein Shared Medium, bei dem sich die Nutzer eine Leitung zum Netzbetreiber teilen.

Mudesir ist wegen seiner bescheidenen, humorvollen und freundlichen Art in der Branche beliebt. Mudesir hat Computerwissenschaft und Elektrotechnik an der International University Bremen studiert und dort 2010 promoviert. Er hat einen PhD für Wireless Communication und beantwortet entspannt jede technische und unternehmerische Frage.

Die Telekom hat im September für 316.000 Haushalte die Datenrate erhöht. Die Zahl der Haushalte, die einen FTTH-Anschluss erhalten können, stieg im September um 242.000 auf 6,9 Millionen. Der weitere Ausbau bezieht sich auf Vectoring und Super-Vectoring.


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