Deutsche Giganetz: Bürger beklagen wochenlang nicht zugeteerte Gehwege

Deutsche Giganetz, einer der großen alternativen FTTH-Netzbetreiber in Deutschland, stößt in Baden-Württemberg auf Probleme beim Ausbau.

Artikel veröffentlicht am 5. Februar 2023, 14:01 Uhr, Achim Sawall

Ausbau auch in ländlichen Regionen (Bild: Deutsche Giganetz)

Bürger stören sich daran, dass bei einem FTTH-Großprojekt von Deutsche Giganetz aufgefräste Gehwege wochenlang nicht mit einer Asphaltabdeckung versehen werden. Das berichtet die Heilbronner Stimme (Paywall) unter Berufung auf Bürgermeister Karl Michael Nicklas aus Neuenstein. "Es wird nicht gleich zugeteert, sondern nur mit einer Art Schotter wieder verfüllt", erklärte Neuensteins Bürgermeister Karl Michael Nicklas auf Nachfrage der Heilbronner Stimme. Die Verkehrssicherheit oder die Nutzung der Fußgängerwege sei nicht beeinträchtigt. Es sehe nur unschön aus.

Ausführung der Arbeiten alles andere als tadellos

"Die Ausführung der Arbeiten ist alles andere als tadellos", hatte der Chef des Technischen Amts Neuenstein, André Regner, auf einer Ratssitzung laut Heilbronner Stimme erklärt. Im Mai 2022 waren mit 49 von insgesamt 63 Kommunen Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen worden.

Im Juli 2021 hatte Deutsche Giganetz angekündigt, die gesamte Region mit der Stadt Heilbronn und den Landkreisen Heilbronn, Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis sowie Main-Tauber-Kreis und ihren 111 Kommunen mit FTTH (Fiber To The Home) zu versorgen. Mindestens 35 Prozent der Haushalte einer Kommune müssten sich für einen Anschluss entscheiden, damit der eiegnwirtschaftliche Ausbau in der Gemeinde erfolgen kann.

Deutsche Giganetz mit Sitz in Hamburg wird von der kanadischen Sunlife-Versicherungsgruppe (Infrared Capital Partners) mit 3 Milliarden Euro finanziert, die innerhalb der kommenden fünf Jahre investiert werden sollen. Im Juli 2022 wurde die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS als weiterer Geldgeber gewonnen. Giganetz konzentriere sich zuerst auf Hessen und Baden-Württemberg.