Reichweite hat immer noch ihren Preis
Fortschritte bei der Batterietechnik ermöglichen es, die bisherigen Kapazitäten von rund 40 kWh auch im Kompakt- und Kleinwagensegment auf 60 kWh und mehr zu steigern. Beispiele dafür sind der geplante Kia Niro EV und der Hyundai Kona.
Wenn sich die Fahrzeuge dann mit 100 Kilowatt oder mehr aufladen lassen, müssen sogar Langstreckenfahrten in diesem Segment keine Geduldsprobe mehr sein. Der Kaufpreis von mehr als 45.000 Euro vor Abzug der Kaufprämie ist für einen Subkompakt-SUV wie den Hyundai Kona mit 64-kWh-Akku allerdings weiterhin happig. Ein vergleichbar ausgestatteter Verbrenner kostet nur die Hälfte. Schon jetzt steht fest, dass der günstigste VW ID nur mit einer 48-kWh-Batterie auf den Markt kommen soll. Dessen Reichweite soll dann bei 330 Kilometern (WLTP) liegen.
Jeder dritte Audi bis 2025 vollelektrisch
Bis zum Jahr 2025 soll trotz aller Schwierigkeiten jeder dritte verkaufte Audi einen vollelektrischen Antrieb haben. Auf Basis der aktuellen Umsatzzahlen müsste der Hersteller dann mehr als 600.000 Elektroautos pro Jahr verkaufen. Das ist ein noch höherer Anteil als bei Volkswagen, wo bis dahin jeder vierte Wagen mit reinem Elektroantrieb vom Band laufen soll.
Erreichen will Audi dies unter anderem mit einem Fokus auf die Q-Klasse. Von den zwölf geplanten neuen SUV-Modellen bis 2025 sind sieben als reine Elektroautos geplant. Plugin-Hybride soll es künftig "in nahezu jedem Marktsegment" geben, die übrigen Verbrenner sollen zumindest als Mildhybrid angeboten werden.
Porsche noch ambitionierter
Noch weiter geht Konzernschwester Porsche. Firmenchef Oliver Blume wolle in sieben Jahren angeblich schon 75 Prozent seiner Sportwagen nur noch mit Elektroantrieb anbieten, berichtete das Manager Magazin. Nach 2027 soll nur noch der 911er als reiner Verbrenner angeboten werden. Das erscheint konsequent. Schließlich wollen gerade Porsche-Fahrer an der Ampel nicht gerne von den leisen, aber spurtstarken Elektroautos abgehängt werden. Zudem machen die immer schärfer werdenden Abgasvorschriften in Europa und China den Herstellern PS-starker Fahrzeuge zu schaffen. An einer stärkeren Elektrifizierung der Flotte führt daher kein Weg vorbei.
Allerdings dürfte die Selbstbeschränkung auf langsame Autobahnfahrten gerade bei deutschen Kunden nicht auf Begeisterung stoßen. Daher setzt vor allem Porsche auf eine möglichst hohe Ladeleistung auf 800-Volt-Basis. Wer mit 180 km/h statt mit 130 km/h unterwegs ist, braucht mit einem Elektroauto fast doppelt so viel Energie. Der theoretische Zeitgewinn von 25 Minuten auf einer Entfernung von 200 Kilometern wird durch eine längere Ladedauer schnell aufgehoben. Bei einer Ladeleistung von 350 kW würde dieses Problem deutlich reduziert. Da der neue Taycan nur über eine Akkukapazität von rund 100 kWh verfügen soll, führt an einem häufigeren Aufladen kein Weg vorbei. Dem Manager Magazin zufolge wird das angestrebte Ladetempo derzeit aber noch nicht erreicht. Sollte Porsche daran scheitern, dürften die ambitionierten Verkaufsziele kaum zu erreichen sein.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Deutsche E-Auto-Pläne: Von null auf überambitioniert | Kooperation zur Kostensenkung |
Es kommt halt darauf an, wie voll die Autobahn ist. Wenn ich auf der mittleren Spur fahre...
Wartungsaufwand ist für die Automobilhersteller auch nicht das Problem. Im Gegenteil. Die...
Ein Einheitsauto hat den Siegeszug von Volkswagen eingeleitet ...
Und in Ländern wie Norwegen ist das schon 19 km/h zu schnell, auf jeder Landstraße ist...