Deutsche Bahn: Zugbegleiter können künftig Bodycams tragen

Die Deutsche Bahn ermöglicht seinem Zugbegleitpersonal in Regional- und Nahverkehrszügen ab sofort das Tragen einer Bodycam. Eine derartige Kamera wird für gewöhnlich deutlich sichtbar an der Brust getragen und zeichnet das Geschehen auf. Grund für die Maßnahme sind zunehmende Übergriffe auf das Zugpersonal.
Wie das ZDF berichtet(öffnet im neuen Fenster) , wirken die Bodycams Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr der Deutschen Bahn, zufolge "sehr deeskalierend" . Bislang testete die Bahn die Kameras im Rahmen eines Pilotprojektes; die teilnehmenden Mitarbeiter hatten keine körperlichen Übergriffe mehr erfahren, seit sie die Bodycams trugen.
Ihre Mitarbeiter seien "das Rückgrat für den Bahnverkehr. Umso mehr müssen wir sie noch besser vor Übergriffen schützen" , sagte Palla. In den vergangenen Jahren hatte die Bahn einen Anstieg der körperlichen Übergriffe in Zügen verzeichnet, was auch auf die Anwendung von Corona-Schutzmaßnahmen wie dem Tragen einer Maske zurückzuführen sei.
Bodycams kommen zunächst im Nahverkehr zum Einsatz
2023 wurden der Bahn zufolge 1.328 Mitarbeiter im Nahverkehr angegriffen. Daher will die Bahn die Kameras zuerst im Nahverkehr anbieten. Dort sollen etwa 5.000 Mitarbeiter für das Tragen einer Bodycam infrage kommen. Das Tragen ist freiwillig; Kundenbetreuer, die eine Bodycam wünschen, können sich dafür ab sofort anmelden.
Bodycams werden in Deutschland unter anderem von der Polizei verwendet. Die Bahn setzt seit 2017 bundesweit Bodycams für das Sicherheitspersonal auf großen Bahnhöfen sowie im Rahmen von Großveranstaltungen ein. Datenschützer äußerten sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber Bodycams, vor allem im Hinblick auf die informationelle Selbstbestimmung.



