Deus EM Machina: Smartphone erkennt Geräte an der EM-Strahlung

Forscher in den USA haben ein Smartphone so modifiziert, dass es elektromagnetische Strahlung von Geräten erkennt. Das eröffnet neue Interaktionsmöglichkeiten mit vielen Dingen, beispielsweise smarten Lampen, Bildschirmen oder Druckern.

Artikel veröffentlicht am ,
Das Smartphone registriert die EM-Strahlung eines Monitors.
Das Smartphone registriert die EM-Strahlung eines Monitors. (Bild: Screenshot Golem.de)

Die Future Interfaces Group der Carnegie-Mellon-Universität hat kurz nach Electrick ein neues Projekt vorgestellt: Deus EM Machina ermöglicht es einem Smartphone, mit Geräten zu interagieren, die elektromagnetische Wellen (EM-Wellen oder -Strahlung) aussenden. Das betrifft mehr oder weniger jedes elektronische Gerät.

Die EM-Strahlung wird mit Hilfe einer als Antenne fungierenden Kupferfolie und einem auf einer kleinen Platine untergebrachten Schaltkreis erkannt. Beim Prototyp ist die Folie im Akkudeckel eines Moto G aus dem Jahr 2013 eingebaut, die restliche Hardware hängt als kleiner Dongle am Micro-USB-Anschluss des Smartphones.

  • Das von den Forschern der Carnegie-Mellon-Universität präparierte Smartphone ruft die Steuerungs-App eines smarten Thermostats auf, nachdem es die EM-Signatur erkannt hat. (Screenshot: Golem.de)
  • Dank der Erkennung lassen sich leicht Dokumente an einen vernetzten Drucker senden. (Screenshot: Golem.de)
  • Auch Monitore kann das Smartphone erkennen. (Screenshot: Golem.de)
  • Das Smartphone erkennt einen Beamer. (Screenshot: Golem.de)
Das von den Forschern der Carnegie-Mellon-Universität präparierte Smartphone ruft die Steuerungs-App eines smarten Thermostats auf, nachdem es die EM-Signatur erkannt hat. (Screenshot: Golem.de)


Die EM-Wellen werden am genauesten dann erkannt, wenn das präparierte Smartphone direkt an das jeweilige Gerät gehalten wird. Die Strahlung wird abgespeichert und dem Gerät zugeordnet. Denkbar sind beispielsweise smarte Lampen oder Schalter, Router, smarte Thermostate oder auch Computerdisplays.

Hohe Zuverlässigkeitsquote

In einem Video zeigen die Forscher der Future Interfaces Group, wie schnell ihr Smartphone unterschiedliche Geräte erkennt. Die Zuverlässigkeitsquote liegt dem veröffentlichten Paper zufolge bei 98,8 Prozent, insgesamt haben die Wissenschaftler 17 verschiedene Geräte benutzt.

Mit der Erkennung verschiedener Geräte eröffnen sich verschiedene Anwendungsbeispiele. So können beispielsweise Apps gestartet werden, sobald ein bestimmtes Gerät erkannt wird - beispielsweise die Steuerungsanwendung für ein smartes Thermostat oder eine Lampe, die Konfigurationsseite eines Routers oder die App eines Smart-TVs.

Ein weiterer Anwendungsfall ist die direkte Kommunikation mit Computern. Die Wissenschaftler zeigen beispielsweise, wie ein Dokument einfach auf den Desktop eines PCs übertragen wird: Dafür müssen die Forscher ihr präpariertes Smartphone nur an einen Computermonitor halten, während sie beispielsweise ein PDF-File lesen. Anschließend erscheint eine kleine Schaltfläche, über die die Datei direkt gesendet werden kann. Das funktioniert analog auch mit vernetzten Druckern und Druckaufträgen.

Wann das EM-Erkennungssystem marktreif sein wird, ist aktuell noch nicht abzusehen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
KI im Programmierertest
Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?

GPT-4 kann gut einfachen Code schreiben. Meine Tests mit schwierigeren Pfadfindungs- und Kollisionsalgorithmen hat es nicht bestanden. Und statt das einzugestehen, hat es lieber geraten.
Ein Erfahrungsbericht von Tyler Glaiel

KI im Programmierertest: Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?
Artikel
  1. Nachfolger von CS GO: Counter-Strike 2 ist geleakt
    Nachfolger von CS GO
    Counter-Strike 2 ist geleakt

    Eigentlich steht CS 2 bisher nur ausgewählten Personen zur Verfügung. Eine davon hat die Spieldateien aber offenbar ins Internet hochgeladen.

  2. Hollywood-Autoren: KI soll Drehbücher schreiben dürfen
    Hollywood-Autoren
    KI soll Drehbücher schreiben dürfen

    Die Writers Guild of America hat vorgeschlagen, das Schreiben von Drehbüchern durch KI zuzulassen - solange dies keine Auswirkungen auf die Vergütung der Autoren hat.

  3. Code-Hoster: Github veröffentlicht privaten SSH-Schlüssel
    Code-Hoster
    Github veröffentlicht privaten SSH-Schlüssel

    Millionen von Entwicklern könnten bald MITM-Angriffen ausgesetzt sein, denn Github muss kurzfristig seinen SSH-Host-Key austauschen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Cyberport Jubiläums-Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4080 OC 1.229€ • Nur noch heute: 38GB Allnet-Flat 12,99€/M. • NBB Black Weeks • Powercolor RX 7900 XTX 1.099€ • Crucial SSD 1TB/2TB (PS5) bis -50% • Amazon Smart TVs ab 189€ • Nintendo Switch + Spiel + Goodie 288€ • PS5 + RE4 569€ [Werbung]
    •  /