Designsoftware: Adobes Figma-Übernahme könnte wettbewerbsverzerrend sein

Die größte Übernahme in Adobes Geschichte könnte bedroht sein. Nach einer mehrmonatigen Untersuchung übersandte die Europäische Kommission Adobe am Freitag eine Liste mit Beschwerdepunkten. Die Regulatoren befürchten, dass die Übernahme der webbasierten Designanwendung den Wettbewerb "erheblich einschränken" könne.
Konkret befürchtet die Kommission, dass Adobe als größter Wettbewerber den "klaren Marktführer" Figma aufkaufen und damit "ein marktbeherrschender Akteur entstehen" würde. Außerdem sei davon auszugehen, dass Figma "als potenzieller Konkurrent ausgeschaltet wird" . Ohne eine Übernahme wäre es der Europäischen Kommission zufolge "sehr wahrscheinlich" , dass Figma in Konkurrenz zu Adobes Illustrator und Photoshop treten würde und "sich zu einer wirksamen Wettbewerbskraft entwickelt" .
"Wir sind nach wie vor von der Richtigkeit unserer Argumente überzeugt, da Figmas Produktdesign eine Ergänzung zu Adobes Kern-Kreativprodukten darstellt und Adobe keine bedeutenden Pläne hat, im Bereich Produktdesign zu konkurrieren" , so ein Sprecher von Adobe gegenüber Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) . "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Bedenken der Regulierungsbehörden ausräumen können, und werden uns weiterhin an konstruktiven Gesprächen beteiligen" , sagte ein Sprecher von Figma.
Adobe gab die Übernahme von Figma am 15. September 2022 bekannt . Mit einer Kaufsumme von rund 20 Milliarden US-Dollar wäre es die größte Akquisition in der Geschichte von Adobe. Die Europäische Kommission startete am 7. August 2023(öffnet im neuen Fenster) eine Untersuchung dieser Übernahmepläne.
Im November 2023 veröffentlichte Figma in einem Blogpost(öffnet im neuen Fenster) seine eigene Einschätzung zu den Folgen einer Übernahme. Man habe in "Gesprächen mit den Regulierungsbehörden" aufgezeigt, "wie stark der Wettbewerb in diesem Bereich tatsächlich ist" . Die Europäische Kommission scheint das nicht überzeugt zu haben.



