Deregulierung: FCC soll weitreichende Netzneutralität durchsetzen

Das Internet in den USA soll neutral und dennoch attraktiv für Investoren bleiben. Das will der Vorsitzende der Federal Communications Commission Tom Wheeler durchsetzen. Seine Kollegen müssen den Vorschlag aber noch gutheißen.

Artikel veröffentlicht am ,
FCC-Direktor Tom Wheeler: sicherstellen, dass alle Datenpakete gleich behandelt werden
FCC-Direktor Tom Wheeler: sicherstellen, dass alle Datenpakete gleich behandelt werden (Bild: FCC)

Mit weitreichenden Änderungen an den Regularien will die Federal Communications Commission (FCC) ein möglichst neutrales Internet in den USA sicherstellen. Breitbandanbieter sollen nun unter Abschnitt II des US-Kommunikationsgesetzes fallen. Diese sollen auch modernisiert werden. Außerdem sollen die Änderungen auch für das Mobilfunknetzwerk gelten. Gleichzeitig will die FCC durch Deregulierung die Investition in den Ausbau des Netzes fördern, etwa durch den Verzicht auf Tarifbeschränkungen. Das schreibt der Vorsitzende der FCC Tom Wheeler in einem Gastbeitrag bei Wired.

Nach der geplanten Aktualisierung von Abschnitt II des Kommunikationsgesetzes sollen Breitbanddienste eine Versorgungseinrichtung sein und kein Informationsdienst. Diese Neudefinition will Wheeler mit der US-Regulierungsbehörde FCC durchsetzen. Die FCC würde dadurch mehr Einfluss auf die Netzbetreiber bei der Behandlung von Datenpaketen bekommen. Wheeler will damit auch das bezahlte Priorisieren sowie das Blockieren und Drosseln legaler Inhalte und Dienste verbieten.

Keine Investitionsbremse

Gleichzeitig soll das Telekommunikationsgesetz so modernisiert werden, dass Netzbetreiber weiterhin in den Ausbau investieren. Dafür will die FCC keine Tarifbeschränkungen oder auch keine Entbündelung an der letzten Meile. Unter ähnlichen Regeln hätte die Mobilfunkindustrie 300 Milliarden US-Dollar in den Netzausbau investiert.

Präsident Obama hat sich bereits für eine weitreichende Netzneutralität in den USA eingesetzt. In seinem Beitrag schreibt Wheeler, dass seine Vorschläge noch von seinen Kollegen beim FCC abgesegnet werden müssten.

Nicht der erste Versuch

Wheelers Vorgänger Julius Genachowski hatte 2010 versucht, Breitbandanbieter als eine Kombination aus Informationsangebot und Versorgungsbetrieb zu klassifizieren. Damit wollte er die Kompetenz der FCC auf die Netzbetreiber gegen ein Gerichtsurteil sichern. Das Gericht hatte eine Anordnung der FCC gegen den Netzbetreiber Comcast aus dem Jahr 2008 aufgehoben. Die Behörde hatte seinerzeit Comcast die Sperrung des Bittorrent-Protokolls verboten. Nach Ansicht der Richter hatte die FCC ihre Kompetenz überschritten. Wheeler betont in seinem Beitrag, die geplante Netzneutralität gelte nur für legale Inhalte.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


jsm 05. Feb 2015

Aaahja. Und woher wollen die ohne Totalüberwachung wissen was legal ist und was nicht...

Squirrelchen 05. Feb 2015

Nun, dass liegt eindeutig im Auge des Betrachters. Hier geht es nicht um die kleine...

Dcs69S 04. Feb 2015

Das ist halt das Bonbon für die Anbieter/Betreiber der Netze. Wenn der Kunde im...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Entlassungen bei Disney
Kein Prime-Abo für Disney+ und kein Metaverse mehr geplant

Intern wurden bei Disney gleich zwei Projekte eingestellt. Das führt zu Entlassungen von etwa 50 Personen.

Entlassungen bei Disney: Kein Prime-Abo für Disney+ und kein Metaverse mehr geplant
Artikel
  1. 470 bis 694 MHz: Umwidmung der DVB-T2-Frequenz für Militär brächte Funkchaos
    470 bis 694 MHz
    Umwidmung der DVB-T2-Frequenz für Militär brächte Funkchaos

    Wenn nur ein Teil der DVB-T2-Frequenzen an Blaulichtorganisationen und das Militär ginge, hätte das weitreichende Folgen auch für den Mobilfunk.

  2. Python für Data Engineering und Data Science
     
    Python für Data Engineering und Data Science

    Python ist die populärste Sprache im Bereich Data Science und Data Engineering. Die Golem Karrierewelt bietet Kurse, die den Einstieg erleichtern.
    Sponsored Post von Golem Karrierewelt

  3. Glasfasernetze: Warum Open Access viel zu selten gemacht wird
    Glasfasernetze
    Warum Open Access viel zu selten gemacht wird

    Die Telekom betont den Willen zu Kooperationen im Festnetz durch Open Access. Laut alternativen Betreibern ist das nicht ehrlich. Doch so einfach ist es nicht.
    Ein Bericht von Achim Sawall

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Große Amazon Rabatt-Aktion • MindStar: 6 Grafikkarten günstiger • Fernseher Samsung & Co. bis -43% • Monitore bis -50% • Bosch Prof. bis -59% • Windows Week • Logitech bis -49% • Radeon 7900 XTX 24 GB günstig wie nie • Alexa-Sale bei Amazon • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /