Bei Last sinkt die Leistung stark
Nach dem Einschalten des Silentium X99 fragten wir uns kurz, ob der Rechner startet - er ist unhörbar, denn einen Speaker auf dem Mainboard gibt es nicht. X99-typisch dauert der Boot-Vorgang länger als bei einer Z97-Platine, was irritierend sein kann. Bei 30 Grad Celsius Raumtemperatur pendeln sich nach dem Start die Temperaturen von Prozessor und Grafikkarte bei rund 45 Grad Celsius ein; der Radiator wird handwarm.
Um das System aufzuheizen, lassen wir Next Car Game in Ultra-HD-Auflösung laufen. Die Kamera fliegt die Strecke ohne Unterbrechung ab, was in erster Linie die Grafikkarte auslastet. Der Prozessor hingegen kann alle bis auf drei Kerne schlafen schicken. Die Geforce GTX 970 startet mit einem Boost von 1.280 MHz, erreicht aber zügig ihr Temperaturlimit von 81 Grad Celsius.
Da zugleich 99 Prozent des Power Targets anliegen, taktet der Chip bis auf 1.040 MHz herunter. Das ist weniger als die von Nvidia spezifizierte Basisfrequenz von 1.050 MHz. Die per externem Thermometer ausgelesene Temperatur der Spannungswandler von 82 Grad Celsius geht in Ordnung. Der Core i7 fährt derweil die belasteten drei Kerne mit 1,2 bis 3 GHz bei etwas unter 70 Grad Celsius, die restlichen Kerne schickt Power Control Unit teils schlafen.
Als nächstes Szenario starten wir nach einer Abkühlungsphase den Luxmark v3: Dessen OpenCL-Stresstest nutzt alle acht Kerne des 5960X-Prozessors und fordert die Shader-Rechenwerke der Geforce GTX 970. Da unter anderem die Tessellation- und die Textureinheiten sowie der Videospeicher im Luxmark wenig zu tun haben, wird das Power Target der Grafikkarte nicht voll ausgefahren und die Leistungsaufnahme und die Wandlertemperaturen liegen unterhalb dessen, was im Next Car Game erreicht wird.
Da knackt und zischt doch etwas
Da der Luxmark v3 auch die CPU stark auslastet, benötigt das System 265 statt 214 Watt - und es ist auf einmal hörbar. Spieler kennen das Spulenfiepen von Grafikkarten, das bei hohen Bildraten in den Menüs mancher Titel auftritt, davor ist auch der Silentium X99 nicht gefeit. Was wir aber im Luxmark v3 hören, ist ein leichtes Knacken: Es dringt leise aus dem Netzteil, und einige Bauteile auf dem Mainboard klingen, als wären sie Holzkohle auf einem Grill oder Öl in einer heißen Pfanne.
MSI gibt eine zulässige Höchsttemperatur von 150 Grad Celsius für die Spannungswandler auf der Platine an, weitere Komponenten wie Kondensatoren dürften aber durch die hohen Temperaturen auf Dauer recht schnell altern und tendenziell früher ausfallen als bei einem luftgekühlten System. Testen können wir das allerdings nicht - nur vermuten.
Ans Limit treiben konnten wir den Silentium X99 nur mit einer Kombination aus Prime95 (In-Large-FFTs) und Furmark (Burn-in): Der Rechner benötigt dann 347 Watt und glüht bereits nach wenigen Minuten. Der Prozessor heizt sich bis fast 100 Grad Celsius auf - drosselt aber noch nicht - und die Grafikkarte schafft es auf 91 Grad Celsius. Der Chip-Takt fällt unter 900 MHz, der des 5960X weit unter 3 GHz. Bei GPU-Spannungswandler-Temperaturen von kritisch hohen 100 Grad Celsius brachen wir den Versuch vorzeitig ab.
Wichtig: Beide Stress-Tests sind keine Alltagsanwendungen, eine solch hohe Last können weder Spiele noch Video-Rendering erzeugen.
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