Das Gerät kommt mit der alten LTS-Version
Auf dem Testsystem ist Ubuntu in der Version 14.04 (LTS) vorinstalliert - genauso war es auch schon bei der ersten Developer-Edition des Vorgängermodells. Dell-Entwickler Barton George, zuständig für das interne Linux-Projekt "Sputnik" empfiehlt Nutzern in seinem Blog, selbständig das Upgrade auf Version 16.04 vorzunehmen. Grund für die Verzögerung sei lediglich, dass es noch keine Factory-Images der neuen Version gebe.
Alles funktioniert nach dem ersten Start
Nach dem Systemstart funktionieren alle Komponenten des Gerätes. Auch die Tonausgabe, die auf dem alten Gerät unter Linux noch Probleme machte, läuft. Etwas verwirrend: Unser Testsystem hat zwar ein britisches Tastaturlayout, vom System voreingestellt ist aber ein US-Layout. Einige Tasten arbeiten also zunächst nicht wie gewohnt. Die "Windows-Taste" funktioniert nicht, mit ihr kann also nicht, wie in Ubuntu üblich, das Dash geöffnet werden. Auch der verbaute Touchscreen wird tadellos unterstützt, über den Sinn von Touchscreens in Notebooks mit normalem Formfaktor kann aber unserer Meinung nach weiterhin trefflich gestritten werden.
Dell hat für das XPS 13 vor allem die verwendeten Treiber optimiert, außerdem gibt es Einstellungen, die die Akkulaufzeit verbessern sollen. Im Vergleich mit einem frisch aufgesetzten Ubuntu-Linux ohne Dell-Erweiterungen war der Verbrauch etwas geringer, jedoch nur im Bereich von einem bis zwei Watt. Die Akkulaufzeiten dürften also länger sein, der Unterschied ist aber nicht dramatisch.
Diese Änderungen werden langfristig auch in den Upstream-Kernel eingepflegt, so dass Käufer der Windows-Version ebenfalls in den Genuss einer besseren Linux-Unterstützung kommen, etwa wenn sie später wechseln oder ein Dual-Boot-System aufsetzen. Auch Nutzer anderer Linux-Distributionen können von Dells Arbeit profitieren, wenn die Treiberunterstützung für häufig verwendete Komponenten verbessert wird.
Ein Blick in den Treiber-Tab der Systemeinstellung zeigt, dass spezielle Treiber für das Synaptic-Touchpad, Bluetooth, WLAN, ein Realtek PCI-Express-Device und Intels HD-Audio vorhanden sind. Alle Treiber sind quelloffen, lediglich für den Prozessor können proprietäre Erweiterungen aktiviert werden, was aber standardmäßig abgeschaltet ist. Über die Erweiterungen kann Intel Microcode nachladen, um Fehlverhalten im Prozessor zu korrigieren - das kann jedoch auch über ein Bios-Update geschehen. Ist die Option abgeschaltet, bringt das aber keine sichtbaren Probleme mit sich.
4K-Videos laufen nur nach Systemupdate
Nachdem wir festgestellt haben, dass das Gerät alle Grundfunktionen erfolgreich erfüllt, wollen wir schauen, wie Linux mit dem 4K-Display zurechtkommt. Dazu heißt es aber erstmal: Systemupdate. Denn mit dem vorinstallierten 14.04 funktioniert das Abspielen von 4K-Inhalten nicht ruckelfrei - die Treiber sind zu alt. Auch mit allen verfügbaren Updates für die zwei Jahre alte Distribution gibt es keine Chance. Also nehmen wir mit den Bordmitteln die Aktualisierung auf die jüngst erschienene Version 16.04 vor. Jetzt können wir ein 4K-Video mit aktivierter Hardwarebeschleunigung ohne Probleme abspielen.
Ein Blick in Powertop zeigt, dass die CPU-Kerne auch nach rund 15 Minuten 4K-Video mit 800 MHz auf der niedrigsten Stufe takten und nicht voll ausgelastet sind. Die Grafikeinheit des Core i7, die Iris-Pro-Variante, hingegen schuftet am Anschlag. Das System verbraucht in diesem Zustand, mit maximaler Bildschirmhelligkeit, rund 20 Watt - für die verbaute Hardware und den hochauflösenden Bildschirm geht der Wert in Ordnung.
Laut Bios wird die maximale Bildschirmhelligkeit im Akkubetrieb zwar nominell heruntergeregelt, doch einen Unterschied zum Netzbetrieb können wir nicht messen. Die Ausleuchtung liegt an verschiedenen Punkten des Displays zwischen 270 und 315 Candela pro Quadratmeter. Mit voller Helligkeit hält das System beim Abspielen eines 4K-Videos in Dauerschleife rund 2 Stunden und 40 Minuten durch, bevor es sich selbst herunterfährt.
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Dells XPS 13 mit Ubuntu im Test: Endlich ein Top-Notebook mit Linux! | Das Upgrade bringt interessante Erkenntnisse |
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