Dell, HP, Huawei, Lenovo: Fünf Macbook-Alternativen im Test

Macbooks werden oft als fast perfekte Geräte dargestellt. Dabei gibt es überzeugende Alternativen.

22. Januar 2024 um 08:37 Uhr / Ein Test von Oliver Nickel

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Es muss nicht immer ein Macbook sein, wenn es auch viele Alternativen gibt. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de) — Es muss nicht immer ein Macbook sein, wenn es auch viele Alternativen gibt. Bild: Oliver Nickel/Golem.de

Sehr gute Akkulaufzeiten und eine gute Leistung im CPU- und GPU-Bereich: Apples Macbook Pro (Test) kann in vielen Disziplinen überzeugen und gilt als eines der besten Notebooks aktuell. Doch es gibt Alternativen jenseits von MacOS und dem Apple-Ökosystem. Golem.de testet fünf Notebooks mit Windows, die eine Alternative zum Macbook Pro sein sollen. Vor allem zwei überzeugen bei Funktionen und Preis.

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Die Hersteller selbst positionieren ihre Ultrabooks und Multimedia-Geräte preislich kompetitiv zu Apples Notebooks und haben uns teilweise selbst erklärt, welche Geräte mit welchem Macbook verglichen werden können. Lenovo sieht das Thinkpad X1 Carbon Gen11 als Konkurrenz zum Macbook Air (Test) und das Lenovo Yoga Pro 9i als Gegenstück zum Macbook Pro 16.

Im Testparcours treten zudem das HP Zbook Firefly 14 und das Dell XPS 15 an. Auf Community-Wunsch haben wir außerdem einen Blick auf das Huawei Matebook X Pro geworfen, das als Alternative zum Macbook Air platziert wird. Insgesamt vergleichen wir drei Notebooks, das Thinkpad X1 Carbon, das Matebook X Pro und das HP Zbook Firefly, als Pendants zum Macbook Air. Das Dell XPS 15 und Lenovo Yoga Pro 9i sind mit dedizierter Grafikeinheit eher mit dem Macbook Pro 14 und 16 vergleichbar.

Windows 11 oder Linux installieren

Vorweg: Alle Notebooks werden standardmäßig mit Windows 11 ausgestattet. Die meisten Geräte funktionieren allerdings auch gut mit einer Linux-Distribution. Hier ist dann nur etwas Bastelarbeit gefragt. Da ausschließlich x86-Prozessoren von AMD und Intel zum Einsatz kommen, sollte sich der Aufwand auf ein Minimum beschränken. Unternehmen wie Lenovo und Dell bieten auch spezielle Linux-Notebooks und entsprechende Treiber an.

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In unserem Text wollen wir zunächst auf jedes Notebook einzeln eingehen und es für sich genommen bewerten - auch im Vergleich zum Macbook. In einem Fazit stellen wir alle Geräte noch einmal gegenüber und geben eine Übersicht.

Kleiner Spoiler: Nicht alle Testnotebooks schneiden dabei unbedingt gut ab.

Thinkpad X1 Carbon - Klassiker fürs Büro

Wenn es um Notebooks im höherpreisigen Segment geht, führt unsere Suche sehr oft zu Lenovos Thinkpad-Reihe. Die Marke hat sich über die Jahre als solide Plattform für den Business-Alltag etabliert. Dazu kommen genug Anschlüsse und die ikonische Kombination aus Trackpad und rotem Trackpoint, der sich auf der Tastatur zwischen die Tasten quetscht.

Das Thinkpad X1 Carbon(öffnet im neuen Fenster) kann am ehesten als Alternative zu einem Macbook Air angesehen werden, da es ebenfalls auf ein kompaktes Gehäuse und ein vergleichsweise leichteres Gewicht setzt. Im Vergleich zu Thinkpads der T-Serie ist das reduzierte Gewicht und der Verzicht auf ein unnötig großes Gehäuse besonders auffällig. Unser Testmuster misst 31,6 x 22,3 x 1,54 cm und wiegt 1,19 kg. Es ist also nur minimal größer und etwas leichter als das Macbook Air 13, das 30,4 x 21,2 x 1,61 cm misst und 1,29 kg wiegt.

Lenovo Thinkpad X1 Carbon Gen 11 - Daten
Komponente	Typ
CPU	Intel Core i7-1355U
GPU	integrierte Intel-Xe-GPU
Display	14" (35,6 cm) IPS-Panel (matt, 1.920 x 1.200 Pixel, 60 Hz)
RAM	16 GByte LPDDR5-RAM
Massenspeicher	WD SN810 (500 GByte, PCIe) 6.884 MByte/s Lesen, 4.502 MByte/s Schreiben
Ports	2x USB-C (Thunderbolt 4), 2x USB-A 3.2 Gen1, 1x HDMI 2.1, 1x Klinkenbuchse, 1x Nano-SIM
Maße	316 x 223 x 15,4 mm, 1,18 kg
Laufzeit	14:02 Stunden
Preis (Testmuster)	2.095 Euro

Dafür wird hier ein 14 Zoll großes und entspiegeltes Display verbaut. Die Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln ist dafür merklich geringer. Wir finden: Auf einem kleinen Notebook-Display fällt die Auflösung kaum ins Gewicht. Sie kann sogar zu einer besseren Akkulaufzeit beitragen. In unseren Messungen leuchtet das Panel mit 390 cd/m². Das reicht für die meisten Innenbereiche völlig aus, könnte an sonnigen Tagen allerdings ein Problem darstellen.

Kunden geben sich zudem mit einer Farbabdeckung von 97,3 Prozent SRGB und 76,6 Prozent DCI-P3 zufrieden. Das Macbook Air leuchtet hingegen mit 483 cd/m² und deckt den DCI-P3-Farbraum zu etwa 97,2 Prozent ab. Generell ist es nicht einfach, beim Display mit Macbooks zu konkurrieren. Ein entspiegeltes Panel könnte aber einigen Menschen wichtiger sein als die reine Farbgenauigkeit. Das Thinkpad X1 Carbon findet hier also sicher seine Nische.

Wer braucht schon Adapter?

Unabhängig davon kann das Lenovo-Notebook eine gute Auswahl an Anschlüssen vorweisen. Zwei Thunderbolt-Ports, zwei USB-A-Buchsen, HDMI 2.1 und sogar ein optionales LTE-Modem passen in das Gehäuse. Dabei ist es sogar dünner als Apples Macbook Air. Dafür halten wir das Trackpad für etwas zu klein. Aufgrund der Bauweise muss es Platz machen für zwei zusätzliche Maustasten. Denn wir können hier auch einen Trackpoint statt des Trackpads verwenden - ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für das X1 Carbon.

Bild 1/55: Lenovo Thinkpad X1 Carbon Gen 11 (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Bild 13/55: Huawei Matebook X Pro 2023 (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Bild 23/55: Lenovo Yoga Pro 9i 16 Inch (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Bild 34/55: Dell XPS 15 9530 (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Bild 44/55: HP Zbook Firefly 14 (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Die Tastatur hat gerade im Vergleich zum Macbook relativ hohe Tasten mit einem etwas längeren Schaltweg. Wir haben dadurch stets eine gute Kontrolle und verschreiben uns nicht ganz so oft. Das ist natürlich auch Gewöhnungssache. An sich halten wir die typische Thinkpad-Tastatur weiterhin für eine der besten auf dem Notebook-Markt, zumal Lenovo auf merkwürdige Belegungen (außer der vertauschten Strg- und Fn-Tasten) oder zu kleine Pfeiltasten verzichtet.

Leistungstechnisch liefert das Thinkpad hingegen nicht so gute Werte ab. Lenovo hat sich hier für einen Intel Core i7-1355U mit einer TDP von 15 Watt entschieden. Der erreicht im Cinebench-R23-Dauerlauf 5.932 Punkte und im Geekbench-Multicore-Benchmark 9.552 Punkte. Dabei bleibt das Notebook auch unter Last relativ ruhig und der Lüfter rauscht nicht allzu nervig. Das (komplett lüfterlose) Macbook Air mit bereits einem Jahr altem M2-Chip kommt in Cinebench R23 auf 7.695 Punkte.

Von der integrierten Grafikeinheit erwarten wir hier nicht viel. Das bestätigen zudem unsere Messwerte. Schalten wir das noch immer grafisch fordernde Shadow of the Tomb Raider in Full-HD und mittleren Details ein, kommt das Notebook auf 17 fps. Im Blender-Rendering-Benchmark von Open Data (Monster-Preset) erreicht es 25,82 Punkte. Wie gut oder schlecht das im Kontext mit den anderen Notebooks ist, sehen wir im Folgenden. Eines kann aber gesagt werden: Das X1 Carbon ist für Games und rechenintensive Anwendungen eher weniger geeignet - gerade auch im Vergleich zum M2 im Macbook Air.

Stattdessen baut Lenovo hier ein sehr kompaktes, gut verarbeitetes und sehr ausdauerndes Notebook für das mobile Büro. Wir messen eine Akkulaufzeit von 14:02 Stunden in PCMark10. Das ist mit merklichem Abstand der höchste Wert in unserem Test-Set-up.

Der Startpreis von 2.070 Euro ist aber eventuell etwas sehr hoch angesetzt. Das Thinkpad X1 Carbon war eben schon immer eher ein Business-Notebook für etwas mehr Geld.

Huawei Matebook X Pro - schick, schlank, wenig ausdauernd

Unter den Macbook-Alternativen ist das Huawei Matebook X Pro(öffnet im neuen Fenster) sicher ein Underdog. Vom Hersteller, der sich normalerweise eher auf günstigere Notebooks für Endkunden spezialisiert, würden wir keine allzu große Konkurrenz erwarten. Auf dem Papier und in der Praxis stellt sich das Matebook X zunächst aber sogar als ziemlich gute Konkurrenz vor.

Der Hersteller setzt auf ein modernes Design mit wenig Rändern und einem generell sehr schlanken Chassis. Mit 31 x 22,1 x 1,56 cm und einem Gewicht von 1,26 kg lässt es sich gut mit dem Macbook Air vergleichen. Auch die generelle Herstellungsqualität des rau perforierten und gummierten Metallgehäuses ist exzellent. Es fühlt sich durch die ungewöhnliche Texturierung zudem besonders an.

Huawei Matebook X Pro 2023 - Daten
Komponente	Typ
CPU	Intel Core i7-1360P
GPU	integrierte Intel-Xe-GPU
Display	14,2" (36,1 cm) IPS-Panel (spiegelnd, 3.120 x 2.080 Pixel, 60/90 Hz)
RAM	16 GByte LPDDR5-RAM
Massenspeicher	1-TByte-SSD (PCIe) 4.846 MByte/s Lesen, 3.901 MByte/s Schreiben
Ports	2x USB-C (Thunderbolt 4), 2x USB-C, Klinkenbuchse
Maße	310 x 221 x 15,6 mm, 1,26 kg
Laufzeit	5:12 Stunden
Preis (Testmuster)	1.800 Euro

Huawei setzt wie Apple auf ein eher flaches Tastaturdesign und ein übergroßes Trackpad. Es nimmt den gesamten vertikalen Platz zwischen Gehäuserand und Tastatur ein und lässt sich deshalb besonders einfach nutzen. Dazu kommt eine Chiclet-Tastatur mit flachen Tasten, die sich recht angenehm tippen lassen. Wie Lenovo verzichtet Huawei größtenteils auf ein ungewöhnliches Layout.

Eine Besonderheit: Das 14,2-Zoll-Panel kommt im wenig verbreiteten 3:2-Format und löst zudem mit einer sehr hohen Auflösung von 3.120 x 2.080 Pixeln bei 90 Hz auf. Wir messen eine Helligkeit von 629 cd/m². Das ist hell genug für fast jede Situation, auch ein Picknick im Sonnenschein. Schauen wir dann noch auf die Farbabdeckung von 99,5 Prozent des SRGB- und 94,3 Prozent des DCI-P3-Farbraumes, wird klar: Huaweis Notebook punktet am ehesten mit dem sehr guten, aber spiegelnden Display.

Der Hersteller entscheidet sich zudem für den etwas leistungsfähigeren Intel Core i7-1360P, der mit einer TDP von maximal 30 Watt im Leistungsmodus auch bessere Testergebnisse abliefert. Wir messen 8.511 Punkte in Cinebench R23 und 11.431 Punkte im Geekbench-6-CPU-Multi-Benchmark. Es positioniert sich mit diesen Werten oberhalb des Apple M2 und kann sich auch mit dem neueren M3 messen.

Hält nicht lange durch

Das gilt, solange wir nicht auf die Grafikleistung schauen. Immerhin schafft die integrierte Xe-GPU in Shadow of the Tomb Raider 22 fps bei mittleren Grafikeinstellungen. Der Blender-Bechmark mit Monster-Preset kommt hier auf 11.431 Punkte. Wir sehen: Huaweis Notebook ist merklich schneller als das Thinkpad X1 Carbon und kann dabei mit ebenso leisem Lüftergeräusch arbeiten.

Es gibt hier allerdings einen entscheidenden Nachteil: Zumindest in PCMark 10 bei 200 cd/m² Helligkeit messen wir nur 5:12 Stunden Akkulaufzeit. Wir haben dieses Ergebnis ein weiteres Mal reproduzieren können, weil wir es zunächst für ungewöhnlich schlecht hielten. Es scheint, als benötige das hochauflösende 90-Hz-Panel doch einige Energiereseven, selbst bei leichter Last.

Laut dem Magazin Notebookcheck lässt sich die Akkulaufzeit etwa durch eine geringere Helligkeit teilweise enorm verbessern(öffnet im neuen Fenster) . Wir halten einen Wert von 200 cd/m² aber für einen gut nutzbaren Wert in beleuchteten Innenräumen. Das Matebook Pro X ist ansonsten ein gutes Gerät, das mit mindestens 1.750 Euro aber auch nicht unbedingt günstig ist.

HP Zbook Firefly G10 - mit AMD und schlichtem Design

Das Zbook Firefly G10(öffnet im neuen Fenster) von HP kann sicher als eine Alternative zu Lenovos bekannterer Thinkpad-Serie betrachtet werden. Es muss sich auch nicht vor der Konkurrenz verstecken. HP bietet hier ein relativ kompaktes und im gut verarbeiteten Metallgehäuse verpacktes Gesamtpaket an. Dabei wird das für den Hersteller typische kantige und eher schlichte Design eingehalten.

Auch wenn das Notebook für uns nicht ganz so schick und modern wirkt wie das fast völlig randlose Matebook X Pro oder das noch etwas elegantere Thinkpad X1 Carbon, ist es dennoch sehr funktional. Mit zwei USB-A-Ports, zwei Thunderbolt-Buchsen, HDMI und einem SIM-Karten-Slot können wir hier fast alle Peripheriegeräte anschließen, ohne einen Adapter einsetzen zu müssen.

HP Zbook Firefly G10 - Daten
Komponente	Typ
CPU	AMD Ryzen 7840HS
GPU	integrierte Radeon-780M-GPU
Display	14" (35,6 cm) IPS-Panel (matt, 1.920 x 1.200 Pixel, 60 Hz)
RAM	32 GByte DDR5-RAM (SO-DIMM gesteckt)
Massenspeicher	WD SN810 (1000 GByte, PCIe) 6.963 MByte/s Lesen, 5.326 MByte/s Schreiben
Ports	2x USB-C (Thunderbolt 4), 2x USB-A 3.2 Gen1, 1x HDMI, 1x Klinkenbuchse, 1x Nano-SIM, 1x Smartcard
Maße	316 x 224 x 20 mm, 1,4 kg
Laufzeit	11:12 Stunden
Preis (Testmuster)	1650 Euro

Der Smart-Card-Steckplatz zeigt zudem den weiteren spezialisierten Fokus auf den Enterprise-Markt. Mit dabei sind 32 Gbyte RAM und eine 1 TByte große SSD von Western Digital (SN810). Eine weniger gut ausgestattete Version gibt es hier nicht - zumindest nicht in Kombination mit dem AMD Ryzen 7 7840HS.

Das Zbook Firefly ist tatsächlich das einzige Modell mit AMD-Chip in unserem Vergleich. Nach den Testergebnissen fragen wir uns, warum nicht mehr Hersteller auf die zu Intel sehr konkurrenzfähigen Chips setzen. In Cinebench R23 erreicht das HP-Notebook 14.410 Punkte. Nur das Lenovo Yoga Pro 9i schneidet hier besser ab. Die Testergebnisse sind auch in Geekbench 6 ziemlich gut. In der Multicore-Disziplin werden immerhin 12.480 Punkte erreicht.

AMD ist eine gute Idee

Die integrierte Grafikeinheit ist eine Radeon 780M. Sie liefert etwas bessere Ergebnisse ab als die in Intel-Chips integrierte Iris-Xe-GPU. In Shadow of the Tomb Raider messen wir etwa bei 1.920 x 1.080 Pixeln und mittleren Grafikdetails 23 fps. Im Blender-Benchmark von Open Data schafft die GPU 90,35 Punkte. Generell ist die Gaming- und Rendering-Leistung immer noch etwas geringer als bei Apples Macbook Air. Die auf dem Apple Silicon integrierte GPU ist aber auch merklich größer.

Im Zbook Firefly wird ein 14 Zoll großes, entspiegeltes Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln verbaut. Das kann maximal mit etwa 434 cd/m² leuchten. Die Farbabdeckung reicht für 99,8 Prozent des SRGB- und 79,7 Prozent des DCI-P3-Farbraumes. Das ist für die meisten Büroarbeiten natürlich völlig ausreichend. Bei anspruchsvolleren Medienarbeiten empfiehlt sich ein externes Display, das wir glücklicherweise etwa über HDMI ansteuern können.

Die Kombination aus Tastatur und Trackpad ist in den meisten Fällen gut aufgestellt. Auf den flachen Tasten tippt es sich angenehm und der Druckpunkt erscheint homogen und ohne viel Spiel zwischen den einzelnen Tasten. Das Trackpad kann ebenfalls gut genutzt werden. Wir finden aber weder den einen noch den anderen Part besonders spannend. Das Matebook X Pro bringt hier ein enorm großes Trackpad, das Thinkpad die bewährt gute Tasatur und einen Trackpoint mit. Ein solches Alleinstellungsmerkmal finden wir hier nicht.

Das muss natürlich auch nicht sein. Zusammen mit einer sehr guten Akkulaufzeit von 11:12 Stunden bei 200 cd/m² in PCMark10 bietet das Zbook Firefly G10 die insgesamt rundeste Alternative zum Macbook Air an - zumindest unter den von uns hier getesteten Geräten. Der Preis von 1.650 Euro scheint auch nicht überzogen zu sein.

Lenovo Yoga Pro 9i - Hauptsache Leistung

Mit dem Yoga Pro 9i(öffnet im neuen Fenster) will Lenovo wohl nicht das Macbook Air, sondern eher das Macbook Pro adressieren. Mit einer 45-Watt-CPU von Intel und einer sehr schnellen mobilen Grafikkarte von Nvidia sprechen die Benchmark-Zahlen zumindest eine deutliche Sprache: Das Notebook ist ein klares Desktop-Replacement.

Nach dem Aufklappen fällt auch direkt eine Besonderheit auf: Lenovo verbaut eine erweiterte Tastatur, die den Nummernblock gleich integriert. Hier wird also das Maximum an Platz ausgenutzt, um möglichst viele Tasten unterbringen zu können. Für uns war das erstmal ungewohnt, schließlich müssen wir unsere Hände etwas weiter links vom Trackpad platzieren. Die Tasten haben zudem einen nicht ganz so großen Hub wie etwa beim Thinkpad X1 Carbon. Dafür ist das Trackpad schön groß.

Lenovo Yoga Pro 9i - Daten
Komponente	Typ
CPU	Intel Core i9-13905H
GPU	Nvidia Geforce RTX 4070 Laptop (100 Watt)
Display	16" (35,6 cm) IPS-Panel (spiegelnd, 3.200 x 2.000 Pixel, 165 Hz, Mini-LEDs)
RAM	64 GByte LPDDR5X-RAM
Massenspeicher	M.2-SSD (1000 GByte, PCIe) 7.068 MByte/s Lesen, 6.443 MByte/s Schreiben
Ports	1x USB-C (Thunderbolt 4), 2x USB-A 3.2 Gen1, 1x HDMI 2.1, 1x Klinkenbuchse, 1x SD-Kartenleser
Maße	362 x 245 x 18,2 mm, 2,2 kg
Laufzeit	05:01 Stunden
Preis (Testmuster)	2.095 Euro

Ein Problem sehen wir bei der generellen Verarbeitung. Zwar fühlt sich das blau anodisierte Metallgehäuse an sich gut an. Allerdings lässt es sich an der rechten Seite des Trackpads sehr leicht eindrücken. Dabei knarzt und klickt es direkt mit. Das geht sicher auch besser, wie Lenovos Thinkpad-Reihe zeigt.

Gut also, dass hier genug Anschlüsse für externe Peripheriegeräte zur Verfügung stehen. Dazu zählen zwei USB-A-Ports, HDMI und ein Thunderbolt-Anschluss. An der linken Seite verbaut Lenovo zudem den proprietären Netzteilanschluss, um daran ein 170-Watt-Netzteil betreiben zu können.

Das wird auch gebraucht, denn das Yoga Pro 9i verwendet die Nvidia Geforce RTX 4070 Laptop mit einer TDP von 100 Watt in Kombination mit dem Intel Core i9-13905H (45 Watt). Dazu kommen 32 GByte RAM und eine 1 TByte große SSD (SK Hynix HFS001TEJ9X115N).

Für Games und Rendering

Das Notebook schneidet durch die Hardware erwartungsgemäß sehr gut ab. Im Cinebench R23 messen wir 18.282 Punkte. Der Intel-Chip kann sich so selbst mit dem bewährten M3 Max im Macbook Pro 14 und 16 messen. Auch im Geekbench 6 wird ein Multi-Core-Score von 15.004 Punkten erreicht. Der i9-13905H ist damit klar der leistungsfähigste Prozessor in unserem Test-Line-up.

Wie zu erwarten, ist Shadow of the Tomb Raider in Full-HD und bei mittleren Details für die Geforce RTX 4070 Laptop kein Problem. Das Spiel wird mit 167 fps gerendert. Den Blender-Benchmark im Monster-Preset besteht das System mit sehr hohen 118,74 Punkten.

Obwohl Lenovo unter der Yoga-Marke normalerweise Geräte mit einem 360-Grad-Scharnier verkauft, handelt es sich beim Pro 9i um ein klassisches Clamshell-Notebook. In das 16 Zoll große Panel ist allerdings ein Touchscreen als alternative Eingabemethode integriert. Es ist zudem mit einer recht hohen Auflösung von 3.200 x 2.000 Pixeln ausgestattet.

Das Panel leuchtet enorm hell - wir messen 610 cd/m². Es gehört aber nicht zu den farbtreuesten Displays. Der SRGB-Farbraum wird zu 93 Prozent und der DCI-P3-Raum zu 84,5 Prozent abgedeckt. Wir sehen das Yoga Pro 9i deshalb nicht als Workstation für kreative Jobs an, sondern eher als Laptop mit viel Leistungspotenzial für Renderings und CPU-basierte Berechnungen.

Dabei sollten wir aufpassen, wenn wir das Notebook im Akkubetrieb betreiben. Wenig überraschend fällt die Laufzeit mit 5:01 Stunden im PCMark10 eher unterdurchschnittlich aus. Und dabei wird die Hardware nicht einmal stark beansprucht.

Für einen Preis ab 1.900 Euro eignet sich das Lenovo-Gerät gerade für Kunden, die für etwas weniger Geld viel Leistung benötigen.

Dell XPS 15 9530 - Design und Leistung zusammen

Unter unseren Testgeräten lässt sich das Dell XPS 15 9530(öffnet im neuen Fenster) wohl am ehesten mit dem Macbook Pro vergleichen. Sowohl Apple als auch Dell legen viel Wert auf ein modernes Design und eine gute Verarbeitungsqualität. Beim Lenovo Pro 9i geht es hingegen eher um möglichst viel Leistung zu einem vertretbaren Preis.

In der Grundkonfiguration ist das XPS 15 deshalb auch etwas teurer. Es ist ab etwa 2.000 Euro zu haben. Enthalten sind eine Nvidia Geforce RTX 4050 und ein Intel Core i7-13700H. Dell bietet zudem die Option für ein Upgrade auf die Geforce RTX 4070. Das System kann so also auch mit dem Yoga Pro 9i konkurrieren.

Dell XPS 15 9530 - Daten
Komponente	Typ
CPU	Intel Core i7-13700H
GPU	Nvidia Geforce RTX 4050 Laptop
Display	15,6" (39,7 cm) IPS-Panel (matt, 1.920 x 1.200 Pixel, 60 Hz)
RAM	32 GByte DDR5-RAM
Massenspeicher	Kioxia KXG80 (500 GByte, PCIe) 6.104 MByte/s Lesen, 3.056 MByte/s Schreiben
Ports	3x USB-C (Thunderbolt 4), 1x SD-Kartenleser, 1x Klinkenbuchse
Maße	344,7 x 230,1 x 18 mm, 1,86 kg
Laufzeit	12:36 Stunden
Preis (Testmuster)	2.200 Euro

Im Vergleich zum Macbook Pro 14, das für 2.000 Euro nur mit M3-Chip und 8 GByte RAM kommt, ist das Dell XPS 15 ein gutes Angebot. Dabei bekommen Kunden das bekannte Metallgehäuse mit schwarzem Carbonbezug geboten. Die Verarbeitungsqualität ist exzellent und das Design unserer Meinung nach ansprechend.

Das XPS 15 wird mit einem sehr großen Trackpad und der für die Serie typischen Chiclet-Tastatur ausgestattet. Der Druckpunkt einzelner Tasten ist relativ gering und unterscheidet sich von dem sehr definierten Tippen eines Macbook doch deutlich. Schnell zu schreiben, ist hier aber ebenfalls kein Problem. Durch das große Trackpad gibt es zudem viel Platz für die Fingereingabe.

Dongle dazukaufen ist ratsam

Dell hat sich im Laufe der Jahre aber nicht nur positive Dinge beim Macbook abgeschaut. Wir bekommen hier beispielsweise nur drei Thunderbolt-Buchsen, eine 3,5-mm-Klinke und einen SD-Kartenleser gestellt. Das XPS 15 ist somit das einzige Gerät in unserem Test, das weniger Anschlüsse als das Macbook Pro hat. Denn dort können wir ein Netzteil über Magsafe anschließen, was einen der wenigen USB-C-Ports freimacht.

Leistungstechnisch schlägt sich das XPS 15 durch die dedizierte GPU ziemlich gut. In Shadow of the Tomb Raider messen wir 109 fps bei mittleren Details und 1080p-Auflösung. Das Monster-Preset im Blender-Benchmark wird mit 96,63 Punkten gut bestanden. Die Geforce RTX 4050 ist für die meisten Anwendungen im Mobilbereich völlig ausreichend. Wollen wir 8 statt 6 GByte Videospeicher, etwa für KI-Anwendungen, lässt sich stattdessen auch eine RTX 4060 oder RTX 4070 konfigurieren.

Auch Intels Raptor-Lake-CPU Core i7-13700H ist für die meisten Anwendungen sehr gut ausgestattet. Er erreicht im Cinebench-R23-Dauerlauf 13.039 Punkte und im Geekbench 6 immerhin 13.601 Punkte. Wir würden in den meisten Fällen nicht zum 460 Euro teureren Core i9-13900H greifen, vor allem, weil dieser Chip am Beispiel des Yoga Pro 9i nur minimal schneller arbeitet. Übrigens läuft das XPS 15 auch unter Last ruhig. Das können wir vom Lenovo-Notebook nicht immer behaupten.

Beim Display sind die beiden Windows-Notebooks fast gleichauf. Das XPS 15 kommt bei maximaler Helligkeit auf 584 cd/m² und eine Farbgenauigkeit von 99,9 Prozent SRGB und 81,9 Prozent DCI-P3. Unterschiede gibt es im Detail: Das XPS 15 kommt mit einem niedriger auflösenden 15,6-Zoll-Panel mit 1.920 x 1.200 Pixeln. Es ist dafür entspiegelt und daher bei direktem Lichteinfall besser ablesbar.

Ein enormer Vorteil ist die merklich bessere Akkulaufzeit. Während dem Lenovo-Notebook nach fünf Stunden die Akkuleistung ausgeht, hält das XPS 15 unter gleichen Bedingungen 12:36 Stunden durch. Das ist ein sehr guter Wert für ein Notebook mit 45-Watt-CPU und 65-Watt-GPU. Hier steht das Dell-Notebook dem Macbook Pro in nichts nach.

Fazit: Welches Notebook für welchen Zweck?

Wenn es um Macbook-Alternativen geht, sollten wir erstmal für uns selbst definieren, welches Macbook wir ersetzen wollen. Auf dem unübersichtlichen Markt der Windows-Notebooks gibt es vor allem eine große Auswahl an Business-Geräten, die mit dem Macbook Air konkurrieren. Bei den leistungsfähigeren Workstation-Geräten, die als Alternative zum Macbook Pro gesehen werden können, wird es doch etwas schwieriger.

Das liegt einfach daran, dass Apple mit dem Macbook Pro 14 und 16 in fast allen Disziplinen sehr gute Ergebnisse vorweisen kann. Wie schlägt sich dagegen unsere Auswahl? Das Yoga Pro 9i von Lenovo und das XPS 15 von Dell sprechen sicher etwas andere Budgets an. Ersteres ist etwas günstiger und bringt fürs Geld mehr Leistung mit. Das XPS 15 ist eher als direkte Konkurrenz zum Macbook Pro aufgestellt.

Warum? In unserem Testparcours sticht das Lenovo Pro 9i durch die schnelle Nvidia RTX 4070 und den Intel Core i9-13900H vor allem mit einer sehr guten Leistung und einer viel besseren Anschlussvielfalt heraus. In den meisten Anwendungen kann hier auch ein Macbook Pro nicht mithalten, selbst wenn es voll ausgestattet ist.

Notebooks im Vergleich - X = nicht gut XXXXX = sehr gut
	Thinkpad X1 Carbon Gen 11	HP Zbook Firefly 14	Huawei Matebook X Pro 2023	Yoga Pro 9i	XPS 15 9530
Prozessorleistung	XX	XXXX	XXX	XXXXX	XXXX
Grafikleistung	X	XXX	XX	XXXXX	XXXX
Display	XX	XXX	XXXXX	XXXX	XXXX
Portvielfalt	XXXX	XXXX	X	XXX	X
Verarbeitung	XXXXX	XXXX	XXXXX	XX	XXXXX
Eingabegeräte	XXXXX	XXX	XXXX	XX	XXXX
Akkulaufzeit	XXXXX	XXXX	X	X	XXXX
Preis/Leistung	XX	XXX	X	XXXX	XX

Der Haken: Wir opfern für die Leistung Verarbeitungsqualität und Akkulaufzeit. Das Legion Pro kommt nur wenige Stunden ohne das große und schwere 170-Watt-Netzteil aus. Außerdem haben wir bei der Verarbeitung ein paar Mängel festgestellt.

Wie ein Macbook Pro

Das XPS 15 ist hier eher wie das Macbook Pro: Es ist teurer, dafür aber besser verarbeitet und vor allem ausdauernder. Mit mehr als zwölf Stunden Laufzeit muss sich das Notebook nicht vor dem Apple-Gerät verstecken. Auch gibt es Einstiegskombinationen mit ausreichend schneller Hardware für den Startpreis eines langsameren M3-Macbook-Pro. Zudem fühlen wir uns mit 16 GByte im Vergleich zu 8 GByte RAM auf der sichereren Seite.

Wie Apples Notebooks verzichtet das XPS 15 auf die meisten Anschlüsse und muss daher oft mit Adaptern oder Docks genutzt werden. Sowohl das Yoga Pro 9i als auch Dells Notebook haben nicht ganz so farbtreue Displays.

Zwar gibt es im Office-Notebook-Bereich für Apples Macbook Air eine größere Konkurrenz, die ist aber oft auch ziemlich kostspielig. So bekommen wir mit dem Lenovo Thinkpad X1 Carbon etwa ein exzellentes Business-Notebook, das dem Macbook Air in Verarbeitungsqualität in nichts nachsteht und es bei Anschlüssen und Eingabemöglichkeiten sogar überbietet.

Lenovo hat sich hier allerdings für den relativ langsamen Intel Core i7-1355U entschieden, der für nicht viel mehr als Standard-Büroaufgaben ausgelegt ist. Dafür ist das Notebook sehr ausdauernd und somit gerade auf Reisen eine enorme Bereicherung. Der Preis dafür ist hoch: Startet Apples Macbook Air bei etwa 1.300 Euro, gibt es das X1 Carbon erst ab etwa 1.900 Euro.

HP als unauffälliger Geheimtipp

Doch es muss nicht immer Lenovo sein. HP ist mit dem Zbook Firefly 14 zwar nicht so eine bekannte Marke. Das Gerät hat uns aber in allen Bereichen positiv überrascht. Das schlichte HP-Design wirkt zwar recht zweckmäßig, überzeugt aber bei der Verarbeitungsqualität und dem Eingabekomfort.

HP hat sich hier zudem für den sehr guten AMD Ryzen 7840HS entschieden, der in Sachen GPU- und vor allem CPU-Leistung auch mit dem M3 Pro des wesentlich teureren Macbook Pro konkurrieren kann. Das SoC bleibt dabei im Bürobetrieb energieeffizient, was dem Notebook eine sehr gute Akkulaufzeit von mehr als elf Stunden beschert. Auch bei der Anschlussvielfalt ist das HP-Notebook der Apple-Konkurrenz überlegen.

Das Huawei Matebook Pro X wird nicht nur von der Golem.de-Community als eine Alternative zum Macbook Air angesehen. Der Vergleich ergibt Sinn: Beide Geräte wollen durch ein modernes Design und ein schlichtes und kompaktes Metallgehäuse überzeugen. Wir würden das blau-texturierte Matebook X Pro sogar als das schönste Notebook in unserem Test bezeichnen.

Wie beim Macbook Pro will Huawei mit einem sehr großen und gut nutzbaren Trackpad und einer sehr flachen Tastatur überzeugen. Das Gerät übernimmt dabei die magere Anschlussvielfalt und kommt nicht lange ohne Dongles und Docks aus.

Apropos nicht lange durchhalten: Im PCMark 10 erreicht unser Testmuster nur etwas mehr als fünf Stunden Akkulaufzeit. Dieses Ergebnis konnten wir mit einem zweiten Durchlauf reproduzieren. Zwar ist die Leistung des Intel Core i7-1360P recht zufriedenstellend. Für uns wäre die Akkulaufzeit aber ein Problem und ein Grund, doch lieber eine Alternative zu kaufen - vor allem, da 1.800 Euro ein signifikantes Investment sein können.

Es gibt also durchaus überzeugende Alternativen zum Macbook - wenn wir auf MacOS verzichten können. Für uns gehen das HP Zbook Firefly und das Dell XPS 15 als die besten aus dem Test hervor. Beide Geräte überzeugen in fast allen Punkten und sind teilweise merklich günstiger als die Apple-Konkurrenz.

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