Dell EMC World: Für Michael Dell sind PCs eine Stärke, keine Schwäche
Während sich HPE der Client-Sparte unschön entledigt hat, bleibt Dell weiter seinen traditionellen Produkten treu. Auf der server- und cloudlastigen Dell EMC World war sogar Platz für die Gaming-Marke Alienware und die Vorankündigung eines neuen XPS13.

Dell Technologies und damit auch Dell EMC bleibt seinen Produkten trotz des kürzlich vollzogenen Zusammenschlusses von Dell und EMC treu. Auf der in Austin, USA, stattfindenden Dell EMC World, ehemals Dell World, zeigte sich, dass trotz cloud-, lösungs- und serverlastiger Präsentationen noch Platz für die alten Produktkategorien ist. Und das, obwohl die klassischen Dell-Produkte nicht unter Dell EMC vermarktet werden und das Hauptthema derzeit der Zusammenschluss von Dell EMC ist. So mancher Kunde fragt sich, was sich ändern wird.
Bei dem, was zumindest unter der Dell-Marke verkauft wird, anscheinend nicht allzu viel. Wie sehr das Unternehmen insbesondere hinter der Notebook-Sparte steht, zeigten zwei, wenn auch kurze, Präsentationen vor der Serverkundschaft zu den professionellen Notebooks und sogar den Gaming-Notebooks. Es gab zwar keine echten Ankündigungen, so wurde seitens Dell nur angedeutet, dass auf der CES 2017 im Januar zwei Aktualisierungen zum hochgelobten XPS 13 und dem Latitude 13 zu erwarten sind, aber die Erwähnung an sich war schon überraschend für ein Unternehmen, dessen Hauptaufgabe derzeit das Zusammenführen von zwei Unternehmensteilen ist.
Absatzzahlen rücken in den Hintergrund
Wie Michael Dell der Presse sagte, will das Unternehmen die Anzahl der Rechner jedoch nicht steigern. Das Unternehmen ist bereits die Nummer 1, wenn es um die Profitabilität in dem Segment geht, so Dell. Als privates Unternehmen braucht Dell EMC offenbar nicht die Nummer 1 bei den Stückzahlen und überlässt die kleinen, leicht absetzbaren Rechner der Konkurrenz, die dadurch Zahlen bei der Masse vorweisen kann. Laut Dell wäre es für das Unternehmen sehr einfach, die Stückzahlen über diesen Low-End-Markt zu erhöhen, um die Nummer 1 zu werden.
Was es nicht geben wird, ist eine Rückkehr in den Smartphone-Markt. 2010 testeten wir beispielsweise noch das Dell Streak, damals mit einem äußerst ungewöhnlichen, vergleichsweise riesigen 5-Zoll-Display, was als Tablet vermarktet wurde. Dell sagte nach einem überraschend deutlichem Nein zu einem Dell-Smartphone: "Ich glaube nicht, dass die Welt eine weitere Smartphone-Firma braucht" und machte damit deutlich, dass es kein Dell-EMC-Smartphone mehr geben wird. Beobachtet wird der Markt dennoch, allerdings aus anderen Gründen: Die sich immer weiter verbreitenden Smartphones sorgen dafür, dass immer mehr Server gebraucht werden.
Die gesamte Haltung von Michael Dell unterscheidet sich damit deutlich von Meg Whitmans Haltung zur Industrie. Sie sah die Client-Sparte als Schwäche und hat sie komplett abgespalten. Das ging sogar so weit, dass HPE auf der vergangenen HP Discover zum Herrenausstatter degradierte. Dell hingegen möchte sich als Anbieter für zahlreiche Produkte profilieren.
Dell und HPE bauen ab
Whitmans Verkleinerungsplan ging derweil über das Jahr 2016 hinaus, allerdings hat auch Dell Konzernteile abgespalten. HP hat die Softwaresparten abgespalten, was allerdings auch bei Dell Teil der Planung ist. Mitarbeiter wurden in kleinere Unternehmen verschoben. Entlassungen sind auch bei Dell EMC geplant. Ähnlich läuft es bei der Kundenunterstützung. Die Services-Sparte wurde zu einer von HPE unabhängigen Einheit gewandelt und Dell verkaufte seine Services-Sparte an NTT.
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Liegt bestimmt am Marketing, und das wahrscheinlich sogar mit Absicht :-) Die bei Dell...
irgendwann fängt der Deckel an zu wackeln :-( und das Broadcom WLAN taugt nix sonst Top...
Tja, "Integrated on the Board". Dann nimm halt einen Ultrabook aus der Latitude-Serie...
kwt