Deklaratives Linux: Keine Angst vor Nix

NixOS ist genial zum Deployen von Software, doch der Einstieg ist hart. Über eine rasant wachsende Linux-Distribution und ihre Community, die viel erreicht.

Ein Erfahrungsbericht von Lennart Mühlenmeier veröffentlicht am
Nix-Nutzer helfen gerne.
Nix-Nutzer helfen gerne. (Bild: Aamir Suhail/Unsplash-Lizenz)

Als ich zu Beginn meines Volontariats bei Golem.de den Kollegen berichtete, dass ich den Paketmanager Nix und das dazugehörige NixOS verwende, sagten sie sofort: "Darüber musst du schreiben!" NixOS bietet den Nutzern ein deklaratives Betriebsystem, das reproduzierbare und verlässliche Deployments liefert. Dieser neuartige Ansatz funktioniert, aber gerade die Dokumentation ist noch nicht ausgereift.

Inhalt:
  1. Deklaratives Linux: Keine Angst vor Nix
  2. Steiler Einstieg, große Freude
  3. 176 Maintainer, tausende Pull Requests

Mein Bekanntenkreis besteht zu einem eher größeren Teil aus Menschen, die NixOS verwenden. Auf die Idee, es zu installieren, wäre ich aber nicht von selbst gekommen. Vor vier Jahren - ich krepelte gerade mit Arch Linux herum - sagte mir ein guter Freund: "Nix ist schon cool, hat aber eine steile Lernkurve".

Was er sagte, sollte sich immer wieder bewahrheiten. Die Kurve flachte nämlich nie so wirklich ab. Ich lernte autodidaktisch, die Programmiersprache Nix zu schreiben, den gleichnamigen Paketmanager Nix zu bedienen und NixOS zu installieren. Immer wieder bin ich an meine Grenzen gestoßen - und über mich hinausgewachsen. Ja, gerade der Anfang ist schwer, aber: Nix zu lernen, lohnt sich!

Nix hat seine Anfänge kurz nach der Jahrtausendwende gefunden. Im Jahr 2006 veröffentlichte der niederländische Doktorand Eelco Dolstra seine Dissertation mit dem Thema The Purely Functional Software Deployment Model. In dieser tauft er das Projekt und wirft die zentrale Frage auf, die mit Nix beantwortet werden soll: Wie kann man Software auf verschiedenen Systemen deployen, ohne dass dabei alles kaputt geht?

Alles an einem Ort

Da alle Konfigurationen an einem Ort liegen können, löst NixOS viele alltägliche Probleme. So besteht etwa mein Backup-Skript daraus, dass ich meinen Home-Ordner und alle Konfigurationsdateien aus /etc/nixos/ auf einen anderen Rechner kopiere und verschlüssele. Wenn sich nun die Festplatte verabschiedet, kann ich NixOS installieren, während ich beide Ordner auf das neue Gerät kopiere und alle Systemeinstellungen automatisch wieder übernehme. Dieser kritische Prozess hat das letzte Mal weniger als eine Stunde gedauert - und am Ende funktionierte alles auf Anhieb.

Seit den Anfängen sind Projekt und Ökosystem nach und nach gewachsen. 2017 kam etwa Alyssa Ross hinzu, die derzeit Spectrum entwickelt und damit das Konzept von QubesOS mit NixOS vereint: deklarative virtuelle Maschinen mit maximalem Sicherheitsanspruch. Sie fasst NixOS wie folgt zusammen: "Bei NixOS wird das ganze System von Nix generiert. Alles wird in der funktionalen Programmiersprache Nix beschrieben. So entsteht eine vollständige, reproduzierbare Beschreibung des Systems. Es lässt dich wissen, wie genau das System sein wird."

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Steiler Einstieg, große Freude 
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Holyzarquon 11. Mai 2022

Nix ist eine saubere Möglichkeit, Installationen reproduzierbar zu machen ("but it works...

nomorenoless 10. Mai 2022

für die Verwaltung der Benutzerkonfigurationen gits noch den Home Manager: https://nix...

User_x 10. Mai 2022

Kannst du dich bei Windows durch ein Fenster bücken oder ist Mikrosoft klein und weich?

Extrawurst 10. Mai 2022

Durchaus faszinierend, wie sehr sich die Artikel hier teilweise in ihrer IT-Tiefe...



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