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Defekte Seekabel in der Ostsee: Küstenwache beschattet verdächtigen Frachter

Der chinesische Frachter Yi Peng 3 wird überwacht. Was hat er mit der Zerstörung von zwei Tiefseekabeln in der Ostsee zu tun?
/ Ingo Pakalski
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Der chinesische Frachter Yi Peng 3 wird von der Küstenwache dreier Länder überwacht. (Bild: Ritzau Scanpix/Mikkel Berg Pedersen via Reuters)
Der chinesische Frachter Yi Peng 3 wird von der Küstenwache dreier Länder überwacht. Bild: Ritzau Scanpix/Mikkel Berg Pedersen via Reuters

Dänemark, Deutschland und Schweden haben Schiffe der Küstenwache entsandt, die bei den Ermittlungen zu den zwei durchtrennten Glasfaser-Seekabeln BCS East-West und C-Lion1 helfen sollen. Alle Schiffe sollen den chinesischen Frachter Yi Peng 3 beschatten, der derzeit unter Verdacht steht, etwas mit der Beschädigung der beiden Unterseekabel zu tun zu haben.

Der Frachter Yi Peng 3 war auf dem Weg vom russischen Hafen Ust-Luga nach Port Said in Ägypten unterwegs und soll am 17. und 18. November 2024 die Region passiert haben, in der die beiden Glasfaserseekabel durchtrennt wurden.

Der britische Journalist Adam Parker berichtet auf X(öffnet im neuen Fenster) , dass das Schiff Bad Düben aus seinem Hafen in Wilhelmshaven aufgebrochen sei und bereits seit dem 22. November 2024 um den chinesischen Frachter herum manövriere. Diese Angaben werden durch Daten von Marinetraffic.com(öffnet im neuen Fenster) bestätigt.

Zweites Schiff der Küstenwache unterwegs

Nach einem Bericht des NDR(öffnet im neuen Fenster) soll auch das Schiff Bamberg aus Rostock aufgebrochen sein und Kurs auf den östlichen Teil der Ostsee nehmen.

Am Abend des 22. November 2024 soll es sich südlich der schwedischen Insel Öland befunden haben. Das sei in etwa an der Position, wo auch das beschädigte Unterseekabel C-Lion1 zwischen Helsinki und Rostock verläuft. Weitere Details habe die Bundespolizei dem NDR nicht mitgeteilt, heißt es in dem Bericht.

Drei Länder überwachen chinesischen Frachter

Am 20. November 2024 hat die dänische Küstenwache bereits bestätigt, ein Schiff zur Überwachung der Yi Peng 3 entsandt zu haben. Weitere Unterstützung erhalten Dänemark und Deutschland aus Schweden, die mittlerweile ebenfalls "mit einem unserer größten Schiffe vor Ort" sei.

Der chinesische Frachter liege im Kattegat vor Anker und die schwedische Küstenwache werde Yi Peng 3 folgen, sobald das Schiff ablege. Die schwedische und die finnische Polizei leiteten bereits Ermittlungen wegen mutmaßlicher Sabotage ein.

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums lehnte jegliche Verantwortung ab. Von Sabotage habe das Land keine Kenntnis und die chinesische Regierung wolle mit den beteiligten Parteien in Kontakt bleiben, um gemeinsam die Sicherheit der internationalen Unterwasserinfrastruktur zu gewährleisten, hieß es in einer Erklärung.


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