Deep Learning: Google will KI mit freier Hauttypen-Skala inklusiver machen
Das KI-Team von Google will Bilderkennung mit einer neuen Skala für Hauttypen verändern. Von einer Offenlegung soll die Industrie profitieren.

Vor allem die Bilderkennung von KI-Modellen und historisch sogar auch die fotografische Darstellung von verschiedenen Hauttypen war oft mit diskriminierenden Annahmen verbunden. Davon war auch Google selbst mit einer Gesundheitsapp betroffen. Doch wenn es nach Google geht, soll sich das künftig ändern. Dafür hat das Unternehmen eine neue Skala für Hauttypen vorgestellt, die frei genutzt werden können soll. Google selbst will die Skala auch in eigenen Produkten wie der Suche nutzen.
Google schreibt dazu: "Computer Vision (CV) ist eine Art der KI, die es Computern ermöglicht, Bilder von Menschen und Umgebungen zu 'sehen und zu verstehen'. Wenn die heutigen Systeme jedoch nicht für alle Menschen konzipiert sind, können sie Menschen mit dunklerer Hautfarbe nicht 'sehen' und 'verstehen'. Der Aufbau von inklusiveren Lebenslaufsystemen muss bewusst erfolgen - von der Sammlung repräsentativer Datensätze für Training und Bewertung über die Entwicklung der richtigen Bewertungsmetriken bis hin zur Entwicklung von Funktionen, die für alle Nutzer funktionieren."
Als Industriestandard wird der Hauttyp von Menschen bisher meist nach der Fitzpatrick-Skala in sechs verschiedene Kategorien sortiert. Diese sei aber vor allem für dermatologische Zwecke gedacht und verzerre die Darstellung im Sinne der UV-Sensitivität von Hauttypen. Dazu schreibt Google: "Als die Fitzpatrick-Skala jedoch auch in anderen Bereichen wie der Technik zur Annäherung an den Hauttyp eingesetzt wurde, bestätigten mehrere Studien, dass diese Skala nicht genügend schwarze und braune Hauttöne abbildet, um Machine-Learning-Fairness zu gewährleisten."
Neue Open-Source-Skala für Hauttypen
Die neue Skala stammt von Harvard-Professor Dr. Ellis Monk und soll ein breiteres Spektrum existierender Hauttypen abbilden. Damit sollen Datensätze und KI-Modelle daraufhin untersucht werden können, ob diese eben eine bessere Repräsentation der Realität bieten. Die neue Monk-Hauttypen-Skala ist in zehn Kategorien von hell bis dunkel unterteilt und die Nutzung ist denkbar einfach: Ein Klick auf der Webseite reicht, um etwa einen Hex-Wert eines Hauttyps zu erhalten. Hierbei bietet Google die Daten auch in mehreren Farbräumen an.
Die Monk Skin Tone (MST) Scale steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC BY 4.0) bereit. Das geschieht laut Google, weil viele andere Skalen als Alternative zur Fitzpatrick-Skala nur für akademische Zwecke bereitstehen und komplett proprietär sind. Dass die Skala dabei ausgerechnet zehn Kategorien nutze und nicht mehr, habe praktische Gründe. Für den Einsatz des Machine-Learning habe eine stärkere Unterteilung schlicht keine weiteren Vorteile gebracht, so Google.
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Kannst ja mal mit GPT-3 drüber diskutieren :p