Decentralized Finance: Die Bafin würde gern Defi regulieren
Und das am liebsten EU-weit. 97 Prozent der gestohlenen Kryptowährungen stammen aus Defi-Transaktionen.

Die Finanzaufsicht Bafin sieht in Decentralised Finance, kurz Defi, ihre nächste große Herausforderung bei der Regulierung von Kryptotransaktionen. Bafin-Direktorin Birgit Rodolphe fordert eine schnelle Umsetzung. "Wer in einem Land erlaubnispflichtige Dienstleistungen erbringt, der unterliegt dem dortigen Aufsichtsrecht", schreibt sie.
"Bei aller Begeisterung für die technischen Innovationen, die Defi möglich machen: Die Verwendung einer neuen Technologie für den Kundenkontakt führt nicht dazu, dass dieses Geschäftsmodell einen regulatorischen Freibrief bekommt", erklärte die Exekutivdirektorin Abwicklung und Geldwäscheprävention im Bafinjournal. Noch sei der Defi-Markt zwar ein Nischenmarkt, falls "Defi aber eine echte Konkurrenz zum traditionellen Finanzmarkt werden soll, dann wird dies nicht ohne spezifische neue Regulierung funktionieren."
2021 stellte die Bafin erstmals eine Lizenz für das Kryptoverwahrgeschäft an Coinbase aus. Allerdings leitete die Finanzaufsicht auch schon Ermittlungen gegen die weltgrößte Handelsplattform für Kryptowährungen Binance ein - und stellte ihr bislang keine Lizenz aus.
Eine striktere Regulation oder sogar ein Verbot von anonymen Überweisungen mit Kryptowährungen wurde in der Vergangenheit diskutiert. Anfang des Jahres etwa schlug die EU-Kommission eine verpflichtende Identifikation von Kunden durch Kryptoanbieter vor.
Defi hat ein Betrugsproblem
Der Schaden aller im Jahr 2022 gestohlenen Kryptowährungen belief sich am 1. Mai auf 1,68 Milliarden US-Dollar. Davon gingen 97 Prozent auf Defi-Protokolle zurück. Diese Zahlen veröffentlichte die Plattform Chainalysis in einem neuen Bericht.
Die Blockchain-Analysten sehen darin "die gleichen Wachstumsschmerzen", die auch Kryptowährungen durchlaufen hätten. Große Angriffe wie der Hack des NFT-Spiels Axie Infinity, bei dem 625 Millionen US-Dollar gestohlen wurden, sind bekannte Beispiele für die Anfälligkeit von Defi und haben zum Anstieg der Zahlen beigetragen.
Wie genau eine Regulierung aussehen könnte, erklärte Rodolphe noch nicht, aber im "Idealfall wären solche Vorgaben natürlich EU-weit einheitlich, um einen fragmentierten Markt zu verhindern und das gesamte Innovationspotenzial Europas zu heben." Wichtig sei, dass Defi-Produkte an denselben Standards wie traditionelle Finanzangebote gemessen werden.
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Naja. "Foundation" und Entwickler sind ja schon mal ein guter Ansatz. Teils sind die...
Mal abgesehen davon, dass "web3" ein genau so unnötiges Branding ist, wie damals "Cloud...
Es geht aber halt nicht um Banken und Aktien, sondern um Kryptowährungen und NFTs.
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