Naturschützer sehen Rechenzentren-Pläne skeptisch
Der wachsende Bedarf nach Serverleistung lockt auch andere Kommunen - so die Gemeinde Schöneck im Main-Kinzig-Kreis. Hier ist in einem Gewerbegebiet am Rande des Ortsteils Kilianstädten auf einem knapp zwölf Hektar großen Gelände die Ansiedlung eines Rechenzentrums geplant. Noch aber seien auch mit Blick auf Naturschutzbelange "dicke Bretter zu bohren", sagt Bürgermeisterin Cornelia Rück (SPD).
So ist an dem Areal ein Feldhamsterbau entdeckt worden. "Das muss äußerst sensibel abgearbeitet werden. Wir können die Ansiedlung nur vorantreiben, wenn wir Baurecht bekommen", so die Bürgermeisterin. Neben Gewerbesteuereinnahmen setzt sie auf rund 100 hochqualifizierte Jobs, die in dem neuen Rechenzentrum sukzessive entstehen sollen.
Im Mai 2021 hatten die Gemeindevertreter den Weg für eine Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans frei gemacht. Kritik gab es etwa an der Versiegelung wertvollen Ackerbodens für das Projekt - ein Punkt, der sich nicht wegdiskutieren lasse, sagt Rück. "Ich kann auch die Naturschützer und die Landwirte verstehen, die ihre Belange im Blick haben." Generell gehe es bei dem Vorhaben darum, alle Belange ins Gleichgewicht zu bringen.
Abwärme als mögliche Heizung für Wohnungen
Die Branche bemühe sich um mehr Energieeffizienz, die Steigerung könne aber mit dem Wachstum nicht mithalten, sagt Hintemann vom Borderstep Institut. In Frankfurt könnten theoretisch mit der Abwärme von Rechenzentren ganze Stadtteile geheizt werden. In einem Pilotvorhaben im Westen der Metropole will das Unternehmen Telehouse Abwärme eines seiner Rechenzentren in ein direkt nebenan entstehendes Wohnquartier leiten und so einen Teil der Heizenergie liefern.
Um hier in größerem Maßstab tätig zu werden, müssten noch viele Hürden überwunden werden, sagt Experte Hintemann. Denn die Abwärme eines Rechenzentrums sei mit rund 30 Grad nicht warm genug für eine direkte Einspeisung ins Fernwärmenetz. Und nicht überall gebe es ein neu entstehendes Wohnquartier direkt nebenan. "Im besten Fall wird die Frage künftig bei der Standortplanung gleich mitbedacht."
Auch in Hanau war das ein Thema, wie Wirtschaftsförderin Schulte sagt. Noch lasse sich die Abwärme des künftigen Rechenzentrums auf dem ehemaligen Kasernengelände nicht nutzen - auch weil es dort in unmittelbarer Nähe keine Wohnbebauung mit einem Nahwärmenetz gibt. Die künftigen Betreiber wurden aber darauf verpflichtet, der Stadt die Abwärme zur Verfügung zu stellen, wenn die Technik so weit ist und die Stadt sie nutzen kann.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
DE-CIX: Rechenzentren-Boom im Rhein-Main-Gebiet macht Probleme |
- 1
- 2
Mit EDGE Computing werden viele kleine Rechenzentren in die Nähe der Kunden gebracht...
Und Goldhamster und Goldfische sind aus Edelmetall. Aber psssst keinem verraten, nicht...
Sinds die Umweltschützer? Nö - die sind schon lange offline: https://web.archive.org/web...
Da wir insbesondere in Deutschland noch erheblichen Nachholdarf in der Digitalisierung...