David Limp: Amazons Alexa-Chef will an Alexa festhalten
Amazon will die Bemühungen intensivieren, direkt mit Alexa Geld zu verdienen.

Amazon bekräftigt nach dem Abbau vieler Arbeitsplätze in seiner Gerätesparte den Fokus auf Alexa. "Das Alexa-Team ist weiter das mit Abstand größte in meinem Bereich", sagte Geräte-Chef Dave Limp der Deutschen Presse-Agentur. "Wir halten daran fest." Damit bekräftigt Limp sein Bekenntnis zu Alexa vom November 2022.
Es stimme zwar, dass die Assistenzsoftware an sich noch nicht profitabel sei, aber sie trage unter anderem zum Verkauf von Smart-Home-Technik und Musikdiensten bei. Amazon habe auch Pläne, mit Alexa mehr Geld zu verdienen. Details dazu nannte Limp nicht. Offen ist, wie Amazon Kunden davon überzeugen will, etwa für bestimmte Alexa-Funktionen Geld zu bezahlen.
Beim jüngsten großen Stellenabbau von Amazon verloren in dem Bereich fast 20.000 Menschen ihre Arbeitsplätze - knapp zehn Prozent der Belegschaft. Zur von Limp geführten Gerätesparte gehören neben Alexa das Geschäft mit Echo-Lautsprechern und anderer Smart-Home-Technik, Sicherheitskameras der Marke Ring, die Entwicklung selbstfahrender Autos bei der Firma Zoox und das Satellitenprojekt Kuiper zur Internetversorgung aus dem All.
Amazon-Stellenabbau betrifft vor allem Zukunftsthemen
Man sei angesichts der abgeschwächten wirtschaftlichen Entwicklung zu groß geworden, sagte Limp. Der Abbau habe größtenteils Projekte getroffen, von denen die Öffentlichkeit noch nicht gehört habe. "Zum Beispiel investierten wir bei Alexa in einige Gesundheitsinitiativen, die in der Pandemie wichtig erschienen - aber jetzt ist die Pandemie vorbei und manche erste Tests verliefen nicht gut."
In Software wie ChatGPT, die sich mit Menschen unterhalten kann, sieht Amazon derzeit keine Gefahr für Alexa. Unterhaltungen seien nur ein Element des Assistenzprogramms. Jahrelang war Alexa eine Herzensangelegenheit des damaligen Amazon-Chefs und Firmengründers Jeff Bezos. Er träumte davon, eine Sprachsteuerung wie aus der Science-Fiction-Serie Star Trek anzubieten.
Acht Jahre nach dem Start von Alexa ist der Dienst dieser Vision aber kaum nähergekommen. Nach Beobachtungen von Golem.de passiert es mit der deutschsprachigen Version von Alexa noch immer, dass Sprachbefehle nicht verstanden werden. Alexa erwartet weiterhin oft, dass Befehle exakt so gesagt werden, wie es Amazon vorgibt.
Alexa hat weiterhin viele Schwächen
Zu den wichtigen Funktionen von Alexa gehöre die Fähigkeit, Smart-Home-Geräte zu steuern, sagte Limp. Aber auch dabei passiert es immer wieder, dass Befehle nicht verstanden werden. Als weitere Säule sieht der Alexa-Chef die Steuerung von Musikstreaming- und Hörbuchdiensten. Nach aktuellen Beobachtungen von Golem.de passiert es aber auch hier immer wieder, dass bei der Musikwiedergabe auf Zuruf nicht das gespielt wird, was Nutzer hören möchten - unser Test der Alexa-Musiksteuerung (g+) von Anfang 2021 hat in der Grundaussage bis heute seine Gültigkeit.
Amazon habe viel Zeit verwendet, um Alexa mehr Charakter zu verleihen, sagte Limp. "ChatGPT hat nicht wirklich Persönlichkeit." Die Software ChatGPT des Entwicklers OpenAI verursacht seit dem Herbst 2022 Aufsehen, weil sie menschliche Sprache so gut nachahmt, dass sie verschiedene Arten von Texten bis hin zu Drehbüchern schreiben kann. Das Programm wurde dafür mit gewaltigen Mengen an Sprachdaten trainiert.
Amazon sieht ChatGPT positiv
Amazon greift laut Limp auf einen ähnlichen Ansatz zurück, um Alexa automatisiert für verschiedene Sprachen anzupassen. "Früher mussten wir die Modelle dafür getrennt trainieren." Insgesamt sei es gut, dass ChatGPT so viel Aufmerksamkeit bekomme: "Denn es zeigt, was wir erreichen können."
Amazon verweist zugleich auf eine wachsende Nutzung von Alexa. So seien in Deutschland die Kundenkonten, die mit dem digitalen Assistenten interagieren, um mehr als ein Viertel gestiegen. Rund 30 Prozent mehr Nutzer verwendeten Alexa zur Smart-Home-Steuerung, mehr als 50 Prozent mehr nutzten sie zumindest gelegentlich zum Einkaufen. Genauere Zahlen nennt Amazon nicht. Daher ist unklar, wie viele Amazon-Konten Alexa aktiv und regelmäßig nutzen. Amazon nennt solche absoluten Zahlen üblicherweise nicht.
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Versuch es doch mal mit Wohnzimmer an/aus. Bei mir gehen dann alle Steckdosen und Lichter...
Früher gab es dafür Zeitungen... Ich sehe es auch nicht ein, für das bisherige Angebot...
Dito. Für die Hausautomatisierung Siri, ansonsten braucht das kein Mensch. Doof ist nur...
Dann wird es definitiv nicht besser sondern nur anders!
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