Datenschutzverstoß: Booking.com muss 475.000 Euro DSGVO-Bußgeld entrichten

Weil sie einen Sicherheitsvorfall zu spät gemeldet hat, muss die Reiseplattform mehrere Hunderttausend Euro bezahlen.

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Eindringlinge konnten auf Reisedaten zugreifen.
Eindringlinge konnten auf Reisedaten zugreifen. (Bild: Dariusz Sankowski/Pixabay)

Die Reiseplattform Booking.com muss ein Bußgeld über 475.000 Euro entrichten, da sie einen Datenschutzverstoß zu spät an die zuständige Behörde gemeldet hat. Statt der vorgeschriebenen 72 Stunden, habe Booking.com den Sicherheitsvorfall erst nach 22 Tagen gemeldet, teilte die zuständige niederländische Datenschutzbehörde mit. Ein Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Hintergrund ist laut Booking.com die versehentliche Weitergabe der Booking.com-Kontodaten an Online-Betrüger durch mehrere Hotels im Dezember 2018. Es habe "keine Kompromittierung des Codes oder der Datenbanken der Booking.com-Plattform gegeben", betont die Reiseplattform gegenüber dem Onlinemagazin The Record.

Die Eindringlinge konnten dabei Daten von 4.109 Personen abgreifen, die Hotelzimmer in den Vereinigten Arabischen Emiraten über die niederländische Version der Webseite gebucht hatten.

Kreditkartendaten von Betroffenen abgefischt

Dabei sollen auch die Kreditkartendaten von 283 Personen abgegriffen worden sein. Bei 97 Karten war auch die Sicherheitsnummer betroffen. Die Angreifergruppe soll anschließend zudem bei einigen Betroffenen angerufen haben und sich als Booking.com-Angestellte ausgegeben haben, um weitere Kreditkartendaten zu erlangen.

Von dem Datenleck soll Booking.com am 13. Januar 2019 erfahren haben. Die niederländische Datenschutzbehörde, die zuständig ist, da Booking.com seine Sitz in Amsterdam hat, wurde jedoch erst am 7. Februar informiert. Die betroffenen Kunden waren bereits am 4. Februar informiert worden.

"Dies ist ein schwerer Verstoß", sagte Monique Verdier, Vizepräsidentin der niederländischen Datenschutzbehörde, dem Onlinemagazin The Record. "Eine Datenschutzverletzung kann leider überall passieren, auch wenn Sie gute Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben. Aber um Schaden für Ihre Kunden und die Wiederholung einer solchen Datenverletzung zu verhindern, müssen Sie diese rechtzeitig melden."

Ein Sprecher von Booking.com betonte gegenüber The Record, dass sich die Geldstrafe ausschließlich auf die verspätete Benachrichtigung beziehe und nicht "mit den Sicherheitspraktiken von Booking.com noch mit der allgemeinen Handhabung des fraglichen Vorfalls in Verbindung steht." Vielmehr habe der transparente Umgang der Reiseplattform mit dem Vorfall sogar zu einer Reduzierung des Bußgeldes um 50.000 Euro geführt.

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