Datenschutzbedenken: Nothing Phone bekommt iMessage

Nothing ist der erste Smartphonehersteller, der Apples iMessage-System auf seinem Smartphone Nothing Phone 2 laufen lassen will. Die App Nothing Chats funktioniert angeblich über den Drittanbieter Sunbird, der Zugriff auf die iCloud-Konten der Nutzer habe. Obwohl Nothing angibt, dass die Nachrichten nicht gespeichert würden, raten Experten zur Vorsicht in Bezug auf den Datenschutz.
Laut Nothing verhindert die Architektur von Sunbird die Speicherung von Nachrichten zu jedem Zeitpunkt. In den FAQ(öffnet im neuen Fenster) steht, dass Sunbird keine Nachrichten auf seinen Servern speichere. The Verge berichtete jedoch(öffnet im neuen Fenster) , dass Nutzer Sunbird trotzdem Zugang zur iCloud geben müssten.
Der Youtuber Marques Brownlee sagte(öffnet im neuen Fenster) , Nothing habe ihm bestätigt, dass der Dienst erst funktioniere, wenn man sich auf einem Mac Mini in einer Serverfarm anmelde. Jane Nho von Nothing erklärte, dass Sunbird die Anmeldedaten als verschlüsselte Token speichere, die mit den Relais-Mac-Minis verbunden seien. Inaktive Accounts werden angeblich nach zwei Wochen gelöscht.
Experten halten es laut The Verge jedoch für riskant, Dritten den iCloud-Zugang anzuvertrauen. Die Washington Post(öffnet im neuen Fenster) testete Nothing Chats und stellte fest, dass es meist funktioniere. Neue iMessage-Funktionen wie das nachträgliche Bearbeiten verschickter Nachrichten sowie Tapback-Reaktionen funktionierten jedoch noch nicht vollständig.
In Gruppenchats mussten die Tester der Washington Post manchmal Nachrichten erneut senden. Nothing Chats kann keine Gruppen-iMessages mit Nicht-iPhone-Nutzern verarbeiten. Berichten zufolge unterstützt es aber Gruppen-SMS.
Im Moment ist Sunbird exklusiv für Nutzer des Nothing Phones. Ob Apple dagegen vorgehen wird, ist noch nicht klar.



