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Datenschutz versus Kosten: Nutzer zahlen bereitwillig mehr für EU-Cloudlösungen

Immer mehr europäischen Cloud nutzern ist Datenschutz wichtig. Sogar so wichtig, dass sie bereit sind, für ein Hosting in der EU mehr zu bezahlen.
/ Marc Stöckel
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Für in Europa gehostete Cloudlösungen bezahlen Anwender auch gerne mal etwas mehr. (Bild: pixabay.com / analogicus)
Für in Europa gehostete Cloudlösungen bezahlen Anwender auch gerne mal etwas mehr. Bild: pixabay.com / analogicus

Der Hosting-Anbieter Strato hat eine Forsa-Umfrage bezüglich der privaten Nutzung von Cloudtechnologien in Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse bescheinigen EU-Lösungen eine zunehmende Beliebtheit. Befragt wurden je knapp über 1.000 Teilnehmer aus Deutschland, den Niederlanden und Schweden im Alter zwischen 18 und 75 Jahren. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom 12. bis 22. August 2025.

Die Ergebnisse präsentiert Strato auf seiner Webseite(öffnet im neuen Fenster) . Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) gaben demnach an, ihre Daten keinen außereuropäischen Institutionen überlassen zu wollen. 73 Prozent der Teilnehmer legten Wert auf einen Serverstandort innerhalb Europas sowie die Einhaltung der DSGVO und anderer Datenschutzgesetze.

Außereuropäischen Cloudanbietern begegneten die Befragten passend dazu größtenteils skeptisch. Zwei Drittel (67 Prozent) gaben an, dabei datenschutzrechtliche Bedenken zu haben. Bei älteren Teilnehmern ab 45 Jahren war diese Skepsis besonders ausgeprägt. Nur 25 Prozent der Befragten teilten die Bedenken nicht. Die verbleibenden acht Prozent machten diesbezüglich keine Angaben.

EU-Lösungen dürfen auch mal mehr kosten

65 Prozent der Teilnehmer gaben zudem an, ein europäischer Serverstandort sowie DSGVO-Konformität seien ihnen wichtiger als ein günstiger Preis. Ein Großteil der Nutzer ist also bereit, mehr zu bezahlen, sofern die gewählte Cloudlösung innerhalb Europas gehostet wird und den dort geltenden Datenschutzvorgaben entspricht, wie es beispielsweise bei Proton Drive(öffnet im neuen Fenster) oder Filen(öffnet im neuen Fenster) der Fall ist. Im Jahr 2019 lag dieser Anteil laut Strato noch bei geringeren 52 Prozent.

Aber auch andere Aspekte sind Anwendern bei der Wahl einer geeigneten Cloudlösung wichtig. Für 83 Prozent der Befragten ist ein geräteübergreifender Zugriff ein entscheidendes Auswahlkriterium. Viele achten auch auf transparente Vertragskonditionen (58 Prozent) sowie die Verschlüsselung ihrer Daten (52 Prozent).

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass das Bedürfnis nach Unabhängigkeit von in den USA gehosteten Clouddiensten nicht nur bei Organisationen, sondern auch bei Privatanwendern zunimmt. US-Konzerne wie Microsoft, Google, AWS und Oracle bieten dafür zwar inzwischen sogenannte Sovereign-Cloudlösungen an, echte Souveränität bieten diese aber wohl eher nicht .


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