Datenschutz: Swype fragt Nutzerposition mehrere Tausend Mal pro Tag ab
Ein Nutzer hat bemerkt, dass die Tastatur-App Swype auf seinem Android-Smartphone pro Tag bis zu 4.000 Mal die Position abfragt. Swype sagt, dies könne nur ein Bug sein - ein anderer Nutzer erreicht auf seinem Gerät allerdings ähnliche Werte. Eine abschließende Antwort seitens Swype gibt es bisher nicht.

Die Android-App Swype fragt offenbar Tausende Male am Tag die Position des Nutzers ab und überträgt sie an den Hersteller Nuance. Mit Swype können Texte auf dem Smartphone oder Tablet schneller als üblich eingegeben werden, da der Nutzer die einzelnen Buchstaben nicht anklicken muss, sondern die Wörter durch Wischen eingibt.
4.000 Positionsabfragen am Tag
Im offiziellen Swype-Forum meldete sich ein Nutzer namens Humboldt bereits Ende Dezember 2013 und beschwerte sich, dass Swype auf seinem Samsung Galaxy S3 in vier Tagen 14.989 Mal seine Position abgefragt habe. Das sind rund 3.750 Zugriffe pro Tag bzw. rund 2,5 Zugriffe in der Minute. Aufgefallen sind Humboldt die Zugriffe nur, weil er die alternative Android-Distribution Cyanogenmod auf seinem Smartphone installiert hat: Über dessen integrierten Privacy-Guard habe er Swype gesperrt und die blockierten Zugriffe einsehen können, schreibt er.
Ein Moderator von Swype meldete sich anschließend und wies darauf hin, dass es sich bei dem Programmverhalten um einen Bug handeln müsse. "Swype sollte die Position nicht in diesem Umfang abfragen", so der Moderator. In einer direkten Antwort stellt der Nutzer Humboldt die Frage, warum Swype überhaupt die Position des Nutzers abfragen muss - eine Antwort erhielt er bisher nicht.
Auch vier Monate später noch Tausende Abfragen pro Tag
Ende April 2014 machte ein weiterer Nutzer den Gegentest und installierte Swype auch auf seinem Cyanogenmod-Smartphone. Hier fragte Swype innerhalb von zwei Tagen 7.343 Mal die Position ab - vier Monate nachdem der Swype-Moderator behauptet hatte, dass es sich um einen Bug handeln müsse.
Bereits in älteren Forenbeiträgen stellen Nutzer die Rechte von Swype in Frage. Dabei ging es auch um die Abfrage der Position. Eine Anwort von Swype gab es in diesen Fällen nicht.
Swype fragt aktiv keine Standorte ab
Auf Nachfrage von Golem.de erklärte Swype, dass die Ortungsanfragen nicht von Swype kämen, sondern vom Android-System selbst. "Swype fragt nicht aktiv Standorte ab", sagt eine Sprecherin des Unternehmens.
Die Swype-Spp könne für mehr Anfragen als üblich verantwortlich sein, da die App häufiger aktiv sei als andere Programme. "Nur ein kleiner Teil dieser Lokalisierungsabfragen wird tatsächlich genutzt", erklärt Swype. Diese werden benötigt, um die Sprachmodelle zu verbessern: Swype sendet regionale Wörterbucherweiterungen an die Nutzer; die Lokalisierung hilft, diese Datenbanken aufzubauen. "Swype verfolgt weder Nutzerstandorte noch speichern wir sie, wenn die App nicht aktiv genutzt wird", sagt das Unternehmen.
Nachtrag vom 16. Mai 2014, 16:40 Uhr
Swype hat mittlerweile auf die Anfrage von Golem.de geantwortet. Der Text wurde entsprechend erweitert.
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Das war für mich der Grund, nach einem kurzen Ausprobieren von SwiftKey, von der Stock...
Ich habe für ein halbes Jahr auf SwiftKey gewechselt, da Swype irgendwann so langsam...
... hat seit 4h keinen Standort abgefragt. Sagt zumindest xprivacy.
Sry ich war in Gedanken beim schreiben, ich meine natürlich Swype nicht Swift. Ka wie...