Datenschutz: Sammelt Windows 11 wirklich so viele Daten?

Ein Youtuber vergleicht die Telemetriedaten einer neuen Windows-11-Installation mit Windows XP. Die Unterschiede sind spürbar.

Artikel veröffentlicht am ,
Ist Windows 11 wirklich so eine Datenkrake?
Ist Windows 11 wirklich so eine Datenkrake? (Bild: Pixabay.com/Montage: Golem.de)

Der Youtuber The PC Security Channel ist in einem Video einer einfachen Frage nachgegangen: Sammelt Windows 11 wirklich so viele Daten? Zum Vergleich zieht er das mittlerweile nicht mehr unterstützte Windows XP heran. Beide Systeme werden frisch aufgesetzt. Im Falle von Windows 11 handelt es sich um ein neues Notebook. Beim Windows-XP-System ist das nicht ganz klar. Möglicherweise wurde hier eine virtuelle Maschine verwendet.

Im Video misst der Securityexperte den Datenverkehr und die Telemetrie, die nach dem ersten Boot eingeleitet werden. Das ist mittels Netzwerkdiagnosetool Wireshark möglich. Außerdem wird hier nur auf DNS-Requests geschaut, da diese unter anderem für die Kommunikation mit Quellen aus dem Internet verantwortlich sind und sich durch Domain-Namen auch recherchieren lassen.

Werbenetzwerke und McAfee

Windows 11 kommuniziert zunächst mit Windows-Update-Diensten, dem Content Delivery Network Akamai, einem Zertifizierungsdienst und einigen Servern, die offenbar Bilder für den Windows Store herunterladen wollen. Kurz darauf fallen allerdings bereits einige andere Quellen auf, etwa eine Steamcloud-Subdomain von Googleapis.com. Außerdem werden direkt nach dem Start Standortdaten kommuniziert.

Windows 11 kommuniziert aber auch mit Drittanbieterdiensten. Hinter Trustedsource.org verbirgt sich etwa eine McAfee-Domain. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auf dem neuen Computer die Antivirensoftware McAfee als Bloatware vorinstalliert ist und deshalb mit der Domain kommuniziert wird.

Besonders skurril ist eine Domain, die zur Webseite Scorecardresearch führt - einem Marktforschungsinstitut, welches Daten für Studien und Umfragen zum Thema Internetnutzung verwendet. Nebenbei werden Microsoft-Dienste wie Bing und MSN angesteuert.

Windows XP stellt hier einen besonders starken Kontrast dar. Das OS kommuniziert direkt mit dem Windows-Update-Dienst. Außerdem ist die Adresse nicht hinter einer separaten URL versteckt, sondern gibt sich direkt als download.windowsupdate.com aus. Weitere Internetdienste werden von XP nicht angesteuert.

Für The PC Security Channel ist das genug, um sich die ironisch gemeinte Frage zu stellen: "Seid ihr nicht so froh darüber, dass Microsoft euch den Rücken freihält? Das Unternehmen nutzt schließlich diese für euch hilfreiche Telemetrie und kann eure Suchmaschine wieder zurücksetzen, wenn ihr sie auf Google oder Duckduckgo oder Neeva oder irgend etwas anderes umstellt."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


FlashBFE 27. Feb 2023 / Themenstart

Ich habe auch einen neuen Windows 11 Home-Laptop platt gemacht, um eine saubere...

mnementh 26. Feb 2023 / Themenstart

Wenn Du mal genau ins Forum schaust, dann hat *niemand* Linux erwähnt bis gleich mehrere...

mnementh 26. Feb 2023 / Themenstart

Ach wie nett, die Leute die Kontext vergessen und wenn ich sage die meisten Leute auf...

User_x 23. Feb 2023 / Themenstart

Ob du damit arbeiten kannst, liegt an deinem eigenen Horizont. Von dir auf andere zu...

Kommentieren



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Wenn das Smartphone streikt
Fehlersuche schwer gemacht

Ich lade mir nicht leichtfertig Sachen aufs Smartphone und achte auf Sicherheitspatches. Trotzdem ging bei meinem Samsung-Handy eines Tages nichts mehr. Geschichte einer anstrengenden Fehlersuche.
Ein Erfahrungsbericht von Karl-Heinz Müller

Wenn das Smartphone streikt: Fehlersuche schwer gemacht
Artikel
  1. Künstliche Intelligenz: Eine starke KI muss von der Welt träumen können
    Künstliche Intelligenz
    Eine starke KI muss von der Welt träumen können

    Ein Hirnforscher und ein Physiker diskutieren ihre recht unterschiedlichen Ansichten dazu, was die rasanten Fortschritte großer Sprachmodelle wie ChatGPT für die Entwicklung von KI auf menschlichem Niveau bedeuten.
    Von Helmut Linde

  2. Socket: ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen
    Socket
    ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen

    Der Anbieter eines Sicherheitsscanners, Socket, nutzt den Chatbot von OpenAI auch zur Untersuchung von Paketen.

  3. Italien: Datenschutzbehörde untersagt Betrieb von ChatGPT
    Italien
    Datenschutzbehörde untersagt Betrieb von ChatGPT

    Dem ChatGPT-Entwickler OpenAI könnte eine Millionenstrafe drohen. Die GPDP bemängelt Probleme beim Jugend- und Datenschutz.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /