Synchronisieren trotz Firewall und NAT
Die Erzeugung der Sitzungsschlüssel und die gegenseitige Authentifizierung werden per Secure Remote Password Protocol (SRP) erledigt, was auch Perfect Forward Secrecy ermöglicht. Aus dem Bittorrent-Protokoll wurde Peer Exchange (PEX) integriert, bei dem zwei sich verbindende Peers Informationen über weitere Peers austauschen, die ihnen bekannt sind. Bittorrent Sync kann auch einen Bittorrent-Tracker-Server nutzen, um Peers im Netzwerk zu entdecken.
Gleichzeitig dient dieser Tracker dann als STUN-Server (Session Traversal Utilities for NAT), mit dem direkte Verbindungen auch hinter NATs hergestellt werden können. Die dafür übertragene IP-Adresse wird per SHA1 verschlüsselt und nur der Schlüssel übertragen. Wie Bittorrent verwendet auch der Tracker Distributed Hash Tables (DHT), in denen die SHA1-Schlüssel gespeichert werden. Sollten Peers einmal nicht direkt miteinander kommunizieren können, verwendet Bittorrent Sync bereitgestellte Relay-Server, die eine Verbindung zwischen den Peers herstellen können. Dadurch soll eine höchstmögliche Verfügbarkeit gewährleistet werden. Für die Übertragung werden die Daten mit AES-128 im Counter Modus (CTR) verschlüsselt.
Für Linux gibt es zwar einen offiziellen Sync-Client. Darüber lässt sich allerdings nur die webbasierte Benutzeroberfläche starten. Eine Benutzeroberfläche, die sich wie unter Windows und Mac OS X integriert, gibt es dort nicht. Die haben Mark Johnson und weitere Entwickler für Linux in Form von Python-Skripts umgesetzt, die die frei zugänglichen APIs von Bittorrent Sync verwenden.
Erleichterte Installation per Skript
Der Entwickler Leo Moll hat aus dem offiziellen Sync-Client und den Python-Skripts DEB-Pakete gestrickt, die unter Debian sowie unter dessen Derivaten wie Ubuntu oder Linux Mint installiert werden können. Moll hat auch selbst einige Skripte beigelegt, mit denen Bittorrent Sync auf einem Rechner als zentraler Server dienen kann. Das hat einige Vorteile. So lässt sich der Bittorrent-Sync-Server beispielsweise auf einem NAS-Gerät betreiben oder einem Minirechner wie dem Raspberry Pi betrieben, der immer erreichbar ist. Von dort können dann verschiedene Clients darauf zugreifen, wenn sie gerade online sind. So kann das NAS als Dropbox-Server dienen, der sicher zu Hause im Keller steht. Aber auch administrative Einsatzgebiete sind möglich, etwa zur Synchronisierung von Konfigurationsdateien über mehrere Server in einem internen Netzwerk.
Obacht bei der Freigabe!
Allerdings bleiben die Daten nur so lange privat, wie auch die Secrets tatsächlich geheim bleiben. Das setzt eine überlegte Dateiverwaltung voraus, vor allem dann, wenn auch Fremde auf die Daten zugreifen sollen. Und: Wenn man seinen Bittorrent-Sync-Server anderen zur Verfügung stellt, sollten diese wissen, dass man als Administrator ihre Daten sehen kann.
Da Bittorrent Sync nicht freie Software ist, bietet der Entwickler Leo Moll seine angepassten Versionen für Linux bei Github und in einem eigenen PPA-Repository an. Noch ein Hinweis: Die von Moll integrierten offiziellen Bittorrent-Sync-Versionen tragen die Versionsnummern 1.4.1 und haben einen Betastatus. Inzwischen gibt es von Bittorrent die Version 2.0, die auf der Webseite zum Testen für Windows und Mac OS X erhältlich ist und später in zumindest einer Variante kostenpflichtig angeboten werden soll. Version 2.0 ist nicht mit dem Vorgänger kompatibel. Version 1.4.1 gibt es aber bislang weiterhin für Windows und Mac OS X.
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Datenschutz: Private Dropbox mit Bittorrent Sync einrichten | Bittorrent Sync als Linux-Dienst |
Bin nach dem Artikel hier auch auf BT-Sync umgestiegen und hellauf begeistert...
Na das past ja wie die Faust aufs Auge. Ich habe damals den Artikel über Owncloud gelesen...
Ich benutze einfach Dropbox auf dem PC, meinen Laptop und smartphone um die ganzen...
Also ich habe bei CloudStation auch Ordner, die ich mir mit anderen Benutzer des NAS...