Datenschutz: LED-Lichtsystem wird zum Überwachungsnetzwerk
Am Flughafen in Newark, New Jersey, werden Besucher unauffällig von LED-Leuchten beobachtet. Hersteller Sensity Systems verspricht ein weitreichendes Einsatzgebiet, etwa auch mit Daten aus Smartphones von Passanten.

Das LED-Beleuchtungssystem am Flughafen in Newark etwas außerhalb von New York im benachbarten Bundesstaat New Jersey sorgt nicht nur für eine energieeffiziente Beleuchtung. Es registriert auch Menschen, die den Flughafen besuchen, liest Autokennzeichen und erkennt, wenn Menschen vor Schaltern zu lange Schlange stehen. Eine Software soll ungewöhnliche Situationen oder auffälliges Verhalten erkennen und die Aufsichtsmitarbeiter informieren.
Das System des Herstellers Sensity Systems kombiniert LEDs mit wählbaren Sensoren, die in den Modulen eingebaut werden. Dort sind auch WLAN-Chips. Damit lassen sich die Beleuchtungssysteme zu einem weitläufigen und unauffälligen Überwachungsnetzwerk zusammenschließen. Noch sei das System am Flughafen in Newark in der Testphase. Die Flughafenbetreiber wollten es jedoch bereits auf weitere Gebäude ausdehnen, berichtet die New York Times.
Laut Sensity Systems seien die Einsatzgebiete seines Systems vielfältig. In einer Kooperation mit dem US-LED-Hersteller Amerlux werden beliebige Sensoren in deren LED-Module verbaut. Amerlux sieht die Einsatzgebiete der funktionserweiterten LEDs aber nicht nur in Sicherheitssystemen, sondern auch in der Parkplatzverwaltung oder für Mängelerkennung. Erkennt das System eine kaputte Scheibe oder Müll auf dem Boden, werden Reinigungskräfte oder Reparaturdienste informiert. Andere Hersteller sprechen von Schusserkennung, Detektoren für Gaslecks oder Erdbeben.
Beängstigende Technik
Das Potenzial solcher Systeme sei furchterregend, sagte der Sicherheitsforscher Fred Cate von der Universität Indiana der New York Times. Er befürchtet, dass sich Hersteller und Kunden zuerst für die Technik begeistern und sich über den Datenschutz keine Gedanken machen. Laut Flughafenbehörde in Newark ist das System zunächst nur intern geschaltet, es gebe keine Schnittstellen nach außen, etwa zu Strafverfolgungsbehörden oder gar Geheimdiensten. Die Polizei bräuchte einen Durchsuchungsbefehl, um an die Daten zu kommen. Wie lang die Daten von den Aufzeichnungen gespeichert werden, ist nicht bekannt.
Sensity Systems bewirbt sein System, das auch Verwaltungssoftware beinhaltet, damit, dass auch RFID-Chips integriert werden können. Als mögliches Einsatzgebiet sieht der Hersteller beispielsweise auch Shoppingcenter. Dort könnten die Smartphones von Besuchern genutzt werden, um "Daten über potenzielle Kunden zu sammeln." Die könnten dann für die effiziente Verteilung von Verkaufspersonal, bessere Werbekampagnen oder gezielte Produktanzeigen sorgen.
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Ajo, wie sonst lässt es sich erklären, dass da schon viele hin sind und man nie wieder...
Aber natüüüüüüüürlich Genau diese, eine Applikation ist es, genau die, die keinen Unfug...
LED is watching you klingt halt cooler
imei? vorgauckelung des normalen handy-netzes? gibt bestimmt merkmale welche das handy...