Datenschutz: Ermittlungen wegen verlorenem USB-Stick mit Gerichtsdaten

Digitale Gerichtsaufnahmen zu einem Kindesmissbrauch gingen auf dem Postweg verloren. Der Landesdatenschutzbeauftragte ermittelt.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Ein geöffneter Brief (Symbolbild)
Ein geöffneter Brief (Symbolbild) (Bild: jacqueline macou/Pixabay)

Der Landesdatenschutzbeauftragte Mecklenburg-Vorpommern hat Ermittlungen im Fall eines verloren gegangenen USB-Sticks des Landgerichtes Schwerin aufgenommen. Die Behörde sei vom Landgericht über die Datenpanne informiert worden, sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die Daten auf dem Stick umfassen demnach unverschlüsselte Video-Aufnahmen eines Falles von sexueller Gewalt an einem Kind. Gespeichert waren sowohl Filmaufnahmen des Kindesmissbrauchs als auch die Vernehmung des Opfers, wie das Gericht mitteilte. Die Daten sollten per Post an einen Gutachter in Berlin geschickt werden. Dort kam offenbar nur ein leerer Umschlag an.

DSGVO: Sensible Daten müssen geschützt werden

Einen solchen Fall habe es in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht gegeben, sagte die Sprecherin der Landesdatenschutzbehörde. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibe für Datenträger mit sensiblen Inhalten vor, dass Maßnahmen ergriffen werden müssten, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten – zum Beispiel eine Verschlüsselung.

Vorgesetzte müssten ihren Beschäftigten ausdrücklich erklären, ob und welche USB-Sticks verwendet werden dürften. Nach Kenntnis der Landesdatenschutzbehörde gebe es für die Gerichte in Mecklenburg-Vorpommern eine solche Richtlinie. Ob sie missachtet wurde, sollen die Ermittlungen der Behörde zeigen.

Die Sprecherin der Landesdatenschutzbehörde appellierte auch an Privatleute, ihre USB-Sticks mit Urlaubsbildern oder anderen privaten Daten mit einem Passwort zu schützen. "Man will ja nicht, dass diese Dinge bei einem Verlust des Sticks im Netz auftauchen."

Auch sensible Patientendaten werden häufig per Post verschickt. Dabei werden die Daten immer wieder an falsche Stellen geschickt. Im Gesundheitsbereich machten solche Fehlsendungen in der Vergangenheit den Großteil der DSGVO-Meldungen aus. Dabei ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

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Prypjat 20. Mär 2023 / Themenstart

Ich betreibe hier aber keine Fake News. ;)

jothme 18. Mär 2023 / Themenstart

Das ist doch alles Neuland. Und den Key per Post verschicken ist auch keine gute Idee...

Nightdive 17. Mär 2023 / Themenstart

Ist halt wieder ein dämliches Vorurteil mangels Wissen. Es sieht genau so aus wenn der...

JakobT 17. Mär 2023 / Themenstart

Und die wissen unter Umständen gar nichts davon, weil derartige Bilder wahrscheinlich...

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