Verfügbarkeit und Fazit
Derzeit liegt der Fokus auf dem Smartphone und der Cloud. Im Unterschied zu vielen anderen alternativen und Google-freien Androids müssen die Nutzer /e/ nicht zwangsläufig selbst installieren, sondern können bereits vorinstallierte Geräte direkt auf der /e/-Webseite erstehen. Zu kaufen gibt es das Samsungs Galaxy S7, S7 Edge, S9 und S9+. Die 2016 respektive 2018 erschienen Geräte sind für 249,90 bis 479 Euro als generalüberholte Gebrauchtgeräte im /e/-Shop erhältlich.
Insgesamt unterstützt /e/ derzeit 89 Smartphones, darunter etliche Modelle von Samsung, Xiaomi, Oneplus, Google sowie das Fairphone 2 und vermutlich bald auch das Pinephone und das Fairphone 3. Bei mehr als der Hälfte der verfügbaren Smartphones kommt Android 7 (Nougat) zum Einsatz, mit 25 respektive 17 Geräten setzt /e/ auf Android 8 (Oreo) und 9 (Pie). Das aktuelle Android 10 gibt es jedoch nicht.
/e/ könnte so schön sein ...
/e/ hat einen einmaligen Ansatz im Android-Ökosystem und schafft es tatsächlich, in Sachen Komfort neue Maßstäbe zu setzen, während es die Privatsphäre der Nutzer schützt - solange diese nicht eine trackende App nach der anderen installieren.
Doch auch hier will das Projekt in Zukunft abhelfen. Einige der Funktionen wie der Privacy Score sind zwar eine gute Idee, wurden jedoch schlecht umgesetzt. Hier bleibt zu hoffen, dass die Entwickler bis zur Veröffentlichung der finalen Version nachjustieren.
Am meisten punkten kann das alternative Android jedoch in Sachen Nachhaltigkeit. Es schafft, was die Hersteller nicht schaffen: Geräte lange mit Sicherheitsupdates zu versorgen - selbst Geräte, die von LineageOS, auf dem /e/ basiert, nicht mehr unterstützt werden.
Bis alle Dienste von Google und Apple komplett ersetzt werden können, ist es allerdings noch ein weiter Weg. In dem kurzen Zeitraum, in dem /e/ entwickelt wird, konnten das Betriebssystem und die eCloud jedoch schon mehr erreichen als viele andere Projekte.
Eigentlich wäre /e/ also ein tolles System, das Nerds und Datenschützer ihren weniger technikaffinen Eltern oder Freunden empfehlen oder installieren könnten, damit deren alte Geräte Sicherheitsupdates bekommen und sie weniger von Google überwacht werden. Es bleibt jedoch bei einem Eigentlich. Denn veraltete Apps, insbesondere Messenger und Browser, sowohl im Appstore als auch im Betriebssystem selbst sowie die ungeklärte Herkunft der Apps lassen keine Empfehlung zu.
Hier kann auch nicht entschuldigen, dass es sich noch um eine Beta handelt, denn /e/ wirbt bereits um Nutzer und verkauft Geräte mit vorinstalliertem Betriebssystem ohne einen Hinweis auf die desaströse Sicherheit. Diese ist jedoch zumindest für die weniger technikaffine Zielgruppe nicht erkennbar.
Aus der Sicherheits- und Datenschutzperspektive sollten Datenschützer, Nerds und Security-Geeks lieber auf GrapheneOS setzten. Das ist zwar nicht nachhaltig und bietet nicht den komfortablen Cloud-Support von /e/, dafür macht in Sachen Aktualität und Security-Support GrapheneOS niemand so schnell etwas vor. Alternativ kann natürlich auch immer noch LineageOS selbst installiert werden.
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Privacy top, Security flop |
Welchen und woher?
Zwischen "nicht praktisch Einsetzbar" und "nicht für Banking geeignet" liegen ja noch mal...
Auf meinem s4 Mini. Läuft bisher sehr gut und fast alle Apps habe ich finden können. Ein...
Danke nochmals f�r den Artikel �ber die Google-Android-Alternative /e/ und die...
Stimmt. Android ist schlecht, weil die Architektur von Grund auf dämlich ist, was man...