Hack: Lapsus$ veröffentlicht interne Daten von Microsoft
Die Ransomwaregruppe Lapsus$ will Microsoft gehackt haben und veröffentlicht 37 GByte interne Daten. Microsoft untersucht den Vorfall.

Die Ransomwaregruppe Lapsus$ behauptet, Microsoft gehackt und Daten von Microsofts internem Azure-Devops-Server kopiert zu haben. Nachdem die Ransomwaregruppe anfangs nur Screenshots der Ordnerstruktur auf ihrem Telegram-Kanal gepostet hatte, legte sie am Montagabend nach und veröffentlichte interne Daten von Microsoft, darunter Ausschnitte des Quellcodes von Cortana und Bing.
Verbreitet werden die Daten über Torrents in einem 9 GByte großen 7Zip-Archiv. Dieses soll laut dem Onlinemagazin Bleepingcomputer entpackt 37 GByte Quellcode von rund 250 Projekte enthalten. Lapsus$ gab an, dass darunter 90 Prozent des Quellcodes von Bing und etwa 45 Prozent des Codes von Bing Maps und Cortana enthalten seien.
Laut Bleepingcomputer handelt es sich bei den Projekten vor allem um webbasierte Infrastrukturen, mobile Anwendungen und Webseiten. Darunter auch E-Mails und Dokumentationen, die eindeutig intern von Microsoft-Entwicklern zur Veröffentlichung von mobilen Anwendungen verwendet wurden. Quellcode für Windows oder Desktopsoftware von Microsoft oder Microsoft Office sei nicht enthalten. Bleepingcomputer hält die veröffentlichten Daten für authentisch.
Microsoft untersucht die Vorwürfe
Auf Nachfrage des Onlinemagazins gab Microsoft an, sich der Vorwürfe bewusst zu sein und diese derzeit zu untersuchen. Microsoft wäre nicht das erste große Unternehmen, dass der Ransomwaregruppe Lapsus$ zum Opfer fällt. Unklar ist, auf welchem Weg die Kriminellen Zugriff auf die IT-Infrastruktur von Microsoft erhalten haben. "Meiner Meinung nach verschaffen sie sich ihren Zugang weiterhin über Unternehmensinsider", sagte Tom Malka, Analyst für Bedrohungsanalysen, zu Bleepingcomputer.
Auch Samsung und Nvidia wurden bereits von Lapsus$ angegriffen. Bei Samsung wollen die Kriminellen insgesamt 190 GByte an sicherheitsrelevanten Daten erbeutet haben, die sie anschließend über Torrents veröffentlichten.
Zuvor wurde bereits die IT-Infrastruktur des Chipherstellers Nvidia angegriffen. Auch hier wurden Daten entwendet. Allerdings reagierte Nvidia mit einer Gegenattacke und verschlüsselte die VM, mit der die Angreifer auf das interne Netzwerk des Chipherstellers zugegriffen hatten. Lapsus$ hatte jedoch nach eigenen Angaben bereits ein Backup der Daten angelegt. Die Ransomwaregruppe versuchte Nvidia mit den Daten erfolglos zu erpressen und veröffentlichte diese nach und nach.
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