Neue Details zum Stopp des Datenleaks
Bereits am Montag hatte das Innenministerium verlauten lassen, das sogenannte Cyberabwehrzentrum zu verbessern. Laut Seehofer soll die Cyberabwehr ähnlich der Terrorabwehr aufgestellt werden. Bislang wird das Cyberabwehrzentrum nur bei Bedarf aktiv, künftig könnte es stattdessen permanent besetzt sein. In Zusammenarbeit mit den Bundesländern sollte überlegt werden, "wie wir rund um die Uhr eine einsatzfähige Crew haben", sagte Seehofer. Aber selbst dann könne die Regierung "keine absolute, totale Sicherheit versprechen". Es gehe nur um ein höchstmögliches Maß an Sicherheit.
Seehofer und die Behördenchefs erläuterten zudem weitere Details zu dem aktuellen Vorfall. Demnach wurde das BKA am vergangenen Donnerstagabend um 22.40 Uhr aus dem Büro der SPD-Parteivorsitzenden Andrea Nahles über ein Problem mit geleakten Mobiltelefondaten informiert. In der Nacht zum Freitag seien die Daten bereits gesichtet, schon um 2.12 Uhr am Freitag erste Löschersuchen gestellt worden, darunter beim URL-Verkürzer Bitly. Bei Twitter sei hingegen erst um 7.35 Uhr angefragt worden, den Account des Verdächtigen zu sperren. Gut anderthalb Stunden später, um 11.03 Uhr, sei die Sperrung erfolgt.
"Ernsthafer Warnschuss"
Laut Schönbohm hatte der 20 Jahre alte Schüler die 8,3 Gigabyte an sichergestellten Daten auf 50 Hostingplattformen verteilt. Viele davon hätten sich kooperativ gezeigt und die Daten bereits gelöscht, jedoch gebe es dazu bei ausländischen Anbietern keine rechtliche Handhabe. Die Daten könnten daher vermutlich nicht dauerhaft gelöscht werden. Insgesamt seien 994 aktive und ehemalige Politiker betroffen. Von 160 Personen seien Dokumente veröffentlicht worden.
Schönbohm zufolge war das Datenleck im Vergleich zu anderen Hacks "ein relativ kleiner Vorfall". Dennoch sprach Seehofer von einem "ernsthaften Warnschuss", der die Politik veranlassen sollte, genauer hinzuschauen, wo die Sicherheit erhöht werden könne. Nach Ansicht von Münch sind sogenannte Kinderzimmertäter kein neues Phänomen. Ähnliche Täter seien bereits aus dem Darknet bekannt, wo jemand aus dem Kinderzimmer heraus Drogen verkauft habe. "Wir müssen einfach auch sehen, dass wir hier eine Generation haben, die heranwächst, die anders mit Technik umgeht", sagte Münch: "Wenn jemand vereinsamt in seinem Kinderzimmer vor dem Schirm sitzt, heißt das nicht immer, dass er nur spielt."
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Datenleak: BSI soll Frühwarnsystem für Hackerangriffe aufbauen |
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Den Sarkasmus mal beiseite, ich habe den Eindruck, man kann hier der Industire-Lobby bei...
Das Frühwarnsystem wird aus einer rot beleuchteten Tafel bestehen auf der fett "WARNUNG...
Ich fordere ja schon lange ein zertifiziertes Prüfsiegel auf alle DSL/Kabel/Wlan-Routern...
Aber Vorsicht, für das Passwort 1234567 habe ich das Urheberrecht!