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Daten werden weiter gesammelt: Klage wirft Meta Versäumnisse beim Schutz Minderjähriger vor

Obwohl Meta verspricht, Konten von Kindern zu sperren, sieht die Realität wohl anders aus. In einer Klage wird Meta vorgeworfen, die Kinder sogar gezielt anzusprechen.
/ Ingo Pakalski
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Klage wirft Meta schwere Versäumnisse beim Schutz Minderjähriger vor. (Bild: Jaap Arriens/Reuters)
Klage wirft Meta schwere Versäumnisse beim Schutz Minderjähriger vor. Bild: Jaap Arriens/Reuters

Der Vorwurf wiegt schwer: Meta soll seit langem die Öffentlichkeit täuschen, wenn es um Konten von Kindern unter 13 Jahren bei den sozialen Netzwerken des Unternehmens geht. Selbst wenn Meta gemeldet wird, dass Minderjährige einen der Dienste von Meta unbefugt verwenden, werde es oft versäumt, die entsprechenden Konten zu sperren. Stattdessen sammelt Meta weiter deren Daten.

Enthüllt wurde das durch einen Bericht der New York Times(öffnet im neuen Fenster) , die Einblick in einer Klageschrift von 33 US-Bundesstaaten erlangen konnte. In der Klageschrift wird Meta vorgeworfen, dass das Unternehmen nicht nur weiß, dass Kinder unter 13 Jahren die sozialen Netzwerke des Anbieters nutzen, sondern Kinder seit Jahren auf Instagram sogar gezielt anspricht und digital verfolgt.

In den Richtlinien von Facebook und Instagram heißt es, dass Nutzer mindestens 13 Jahre alt sein müssen, um sich anmelden zu dürfen. Allerdings können Kinder leicht ein falsches Alter eingeben. Laut der Klageschrift wisse Meta, dass dies passiert, unternehme allerdings nichts dagegen.

Meta wurden 1,1 Millionen Kinder unter 13 Jahren gemeldet

Von 2019 bis 2023 soll Meta "über 1,1 Millionen Meldungen über Nutzer unter 13 Jahren auf Instagram" erhalten haben. Als Reaktion darauf sei aber "nur ein Bruchteil dieser Konten deaktiviert" worden. Stattdessen habe das Unternehmen "routinemäßig weiterhin Daten von Kindern ohne elterliche Zustimmung gesammelt" .

Die Klageschrift wirft dem Unternehmen vor, "routinemäßig" gegen den Children's Online Privacy Protection Act von 1998 (COPPA) zu verstoßen, indem Meta Kinder anspreche und ihre Daten ohne elterliche Zustimmung sammle. Darüber hinaus kritisiert die Klageschrift Meta dafür, dass die Plattformen junge Nutzer dazu verleiten, ungesund viel Zeit mit den Apps zu verbringen, die körperliche Entwicklung zu stören und sie potenziell schädlichen Inhalten auszusetzen.

Meta sieht sich ungerecht behandelt

Als die Klage im Oktober 2023 eingereicht wurde, sagte ein Meta-Sprecher, das Unternehmen sei "enttäuscht" über die gewählte Vorgehensweise und erklärte: "Wir teilen das Engagement der Generalstaatsanwälte, Jugendlichen sichere, positive Online-Erfahrungen zu bieten." .

Meta hat Anfang November 2023 einen Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) veröffentlicht, in dem eine US-Bundesgesetzgebung gefordert wird, die den Eltern mehr Verantwortung für das Herunterladen von Apps durch Kinder auferlegt. In dem Beitrag wurde vorgeschlagen, dass Eltern die Genehmigung für Downloads für Kinder unter 16 Jahren erteilen sollten.


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