Das neue BF 2042: EA hat Battlefield gerettet

Battlefield 2042 war ein Desaster und wir fürchteten schon das Aus für die ganze Serie. Dann aber haben EA und Dice auf die Community gehört.

Ein Test von veröffentlicht am
Spezialisten werden nun in Klassen unterteilt.
Spezialisten werden nun in Klassen unterteilt. (Bild: EA)

Dungeon Keeper, Command and Conquer und zuletzt Anthem: EA ist dafür berüchtigt, bekannte Serien und an sich vielversprechende Spiele einzustellen und die Studios in Luft aufzulösen. Auch für Dice hatten wir zuerst mit dem Marketing-Debakel um Battlefield 5 und zuletzt mit dem desaströs gestarteten Battlefield 2042 (Test, g+) wenig Hoffnung. EA hat aber auf die Kritik am Spiel reagiert, allerdings nicht wie bei den genannten Beispielen zuvor.

Inhalt:
  1. Das neue BF 2042: EA hat Battlefield gerettet
  2. Was Dice an Battlefield 2042 verändert hat
  3. Ein Live-Service-Game, das funktioniert?

Der Publisher hat dem Studio Dice nämlich noch einmal Zeit und Ressourcen eingeräumt, um den in der nahen Zukunft spielenden Mehrspieler-Shooter noch einmal aus dem tiefen Loch herauszuholen. Mit Erfolg: Im Jahr 2023 ist Battlefield 2042 ein wirklich gutes Spiel, das den Namen der Serie auch verdient. Der Weg dahin war jedoch ziemlich schwierig und lang.

Anfangs hatte sich Dice das metaphorische Loch selbst geschaufelt, möglicherweise mit Hilfe von EA-Anweisungen. Denn die bekannte Battlefield-Formel wurde zu großen Teilen verworfen und etwa das Klassensystem durch Spezialisten mit besonderen Fähigkeiten ersetzt. Selbst das Scoreboard wurde gestrichen, eines der wichtigsten Elemente in Ego-Shootern seit der Quake-Ära.

Angriff der Klonkrieger

Das fehlende Klassensystem hatte zur Folge, dass sämtliche Spieler mit Panzerabwehrraketen und den immer gleichen besten Sturmgewehren herumrannten. Vielfalt oder Teamwork? Fehlanzeige. Aber zumindest konnten wir uns über die nervigen Sprüche ärgern, die unsere Figuren zu Beginn und zum Abschluss jeder Runde abließen. "Ärgert euch nicht, so läuft die Sache nunmal", prahlte etwa Specialist Angel, wenn er von einigen der besten Spieler gesteuert wurde. Das wollte so gar nicht in eine Schlacht der nahen Zukunft passen.

Apropos Angel: Durch die Möglichkeit, jeden Charakter mit jeder beliebigen Ausrüstung zu spielen, fühlten sich gerade Support-Charaktere enorm stark an. Sie konnten schließlich gefallene Teammitglieder wiederbeleben, während andere Charaktere nur Squadmitglieder wiederbeleben konnten. Entsprechend bestanden beide sich gegenüberstehende Armeen nur noch aus gleich aussehenden Klonen.

Es war schnell klar, warum Dice und EA sich für dieses radikal neue und absolut unpassende System entschieden haben: Viele verschiedene Charaktere bedeuten eben noch mehr kosmetische Gegenstände, die verkauft werden können. Außerdem war Dice noch der Meinung, mit Battle-Royale-Titeln wie Apex Legends und dem enorm erfolgreichen Call of Duty Warzone konkurrieren zu müssen. Die Antwort war der Modus Hazard Zone, in dem Squads auf einer Karte abgeworfen werden und im großen Alle-gegen-Alle-Match um Datendisks kämpfen.

Die Kurve kriegen

Dieser halbgare Versuch, mit großen Marken zu konkurrieren, ging total schief. Niemand spielte Hazard Zone und der Modus ist auch heute noch einer der unbeliebtesten in Battlefield 2042. Das liegt aber auch daran, dass Dice das Game noch einmal aus dem Matsch gezogen hat und sich auf den Ausbau der Kernmodi konzentrierte.

  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
  • Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)
Battlefield 2042 (Bild: EA/Screenshot: Golem.de)

Das konnte aber nicht vor einer wichtigen Schadensbegrenzung geschehen. Zum Release war Battlefield 2042 voller Bugs und teilweise enorm unbalanciert. Erst machten Wände hinauf kletternde Hovercrafts das Schlachtfeld unsicher, später entdeckte die Community den M5C Bolte und seine absurd starke Bordkanone. Es machte zeitweise einfach keinen Spaß, auf den viel zu riesigen und offenen Karten zu spielen. Generell wollte der extrem chaotische 128-Spieler-Modus – ein Anstieg von den bisherigen 64 Spielern – nicht funktionieren.

Dice brauchte viele Monate, um alle Probleme von Battlefield 2042 anzugehen. Schlussendlich hat das Team auf die Community gehört und ursprüngliche Ideen verworfen, um bekanntes Gameplay zurückzubringen.

Ja, es gibt wieder Klassen (und ein Scoreboard)!

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Was Dice an Battlefield 2042 verändert hat 
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Celsi 15. Mai 2023 / Themenstart

Hast so gut wie alles erwischt. Das Spiel ist immer noch des Namens "Battlefield...

Garius 08. Mai 2023 / Themenstart

Wow.... Noch nie ist mir ein Schmunzeln so schnell aus dem Gesicht gefallen. 13:25 war...

Thorrior 08. Mai 2023 / Themenstart

Ich muss gestehen, zum neuen Balancing durch die Klassen, kann ich nicht viel schreiben...

Druide 08. Mai 2023 / Themenstart

Sir. Definitiv nicht, Sir Seither als ein BF2-Veteran durchweg kann ich das leider nicht...

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