Dart-Mission: Aufprallort und Materialauswurf haben Asteroiden abgelenkt

Der Impaktor Dart hat den Asteroiden Dimorphos von seiner Bahn abgelenkt. Mehrere Teams haben nun Studien zu der Dart-Mission der Nasa veröffentlicht.

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Dimorphos, aufgenommen 11 Sekunden vor dem Aufprall von Dart: Ein Schweif verschwand wieder.
Dimorphos, aufgenommen 11 Sekunden vor dem Aufprall von Dart: Ein Schweif verschwand wieder. (Bild: Nasa/Johns Hopkins APL)

Im September vergangenen Jahres ist eine kleine Raumsonde in einen Asteroiden gekracht und hat diesen von seiner Bahn um einen größeren Asteroiden abgelenkt. Fünf neue Studien analysieren den Einschlag und die Auswirkungen, wie die Fachzeitschrift Nature berichtet.

Demnach schlug der Impaktor Double Asteroid Redirection Test (Dart) mit einer Geschwindigkeit von rund 22.000 km/h auf dem Asteroiden Dimorphos auf. Er traf einen etwa 6,5 Meter großen Felsbrocken. Eine von Darts Solarpaneelen berührte den Asteroiden zuerst.

Bei dem Aufschlag des 570 Kilogramm schweren Impaktors wurden mindestens 1.000 Tonnen Gesteinsmaterial ins All geschleudert. Dadurch bildete sich ein mehrere Zehntausend Kilometer langer Schweif, der mit mehreren Teleskopen beobachtet wurde. Das Weltraumteleskop Hubble entdeckte sogar einen zweiten Schweif, der allerdings nach knapp drei Wochen wieder verschwand.

Der Orbit ist 33 Minuten kürzer

Dart lenkte Dimorphos so ab, dass dessen Orbit um den größeren Asteroiden Didymos 33 Minuten kürzer ausfällt als zuvor. Minimalziel war eine Veränderung von 73 Sekunden.

Eine der Studien gibt zwei Faktoren für die starke Ablenkung an: So habe Dart Dimorphos etwa 25 Meter neben dessen Zentrum getroffen. Das habe die Wirkung des Einschlags verstärkt. Noch größer war allerdings der Effekt durch das herausgeschleuderte Material.

Der Impuls, der dadurch entstand, hatte größere Auswirkungen als der Aufprall selbst: Er sei um fast das Vierfache größer gewesen, als wenn der Asteroid die Sonde einfach absorbiert und keinerlei Auswurf produziert hätte. Das Team um Andy Cheng, Leiter des Dart-Teams am Applied Physics Laboratory (APL) der Johns Hopkins University, hatte bereits im Herbst über den Effekt durch den Rückstoß berichtet.

Amateurastronomen liefern Daten

Die Wissenschafts-Community wertet weiter Daten der Mission aus, um mehr Kenntnisse über die Physik, Chemie und Geologie der beiden Asteroiden zu erlangen. Einen Teil der Daten lieferten Amateurastronomen, die von Franck Marchis, Mitarbeiter des Seti-Institute und wissenschaftlicher Leiter des französischen Teleskopherstellers Unistellar, koordiniert werden. Sie entdeckten beispielsweise, dass das Gestein unmittelbar nach dem Einschlag deutlich röter wurde.

Obwohl erst einmal ein Asteroid abgelenkt wurde, gehen Forscher davon aus, dass das Verfahren auf andere Asteroiden übertragbar ist. "Wenn Sie mich vor 30 Jahren gefragt hätten: 'Können wir sicher sein, dass wir nicht übernächsten Dienstag von einem riesigen Killer-Asteroiden ausgelöscht werden?', hätte ich nein sagen müssen", sagte Tom Statler, Programmwissenschaftler von Dart bei der Nasa, dem Magazin Nature. Inzwischen seien aber fast alle gefährlichen Asteroiden identifiziert. Und da Dart nachgewiesenermaßen funktioniere, "wissen wir, was zu tun ist, wenn etwas Neues gefunden wird".

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