Darpa: US-Militär will Pflanzen als Schadstoffsensoren einsetzen

Menschen, Tiere und Maschinen werden bereits im Krieg eingesetzt. Jetzt will das US-Militär auch noch Pflanzen dienstverpflichten: Sie sollen als Frühwarnsystem unter anderem für biologische und chemische Bedrohungen eingesetzt werden.
Advanced Plant Technologies (APT) nennt die Defense Advanced Research Project Agency (Darpa) das neue Projekt. Ziel ist, "die natürlichen Mechanismen der Pflanzen zu nutzen, um Umweltreize zu erkennen, und sie zu erweitern, um das Vorhandensein bestimmter Chemikalien, Krankheitserreger, Strahlung und sogar elektromagnetischer Signale zu erfassen" , heißt es in einer Mitteilung der Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums. In ehemaligen Kriegsgebieten könnten die Pflanzen zum Aufspüren von Blindgängern oder Landminen eingesetzt werden.
Pflanzen sollen genetisch verändert werden
Die Darpa will das Genmaterial der Pflanzen so verändern lassen, dass die Reaktionen auf Stimuli verstärkt werden oder dass eine Pflanze auf ganz bestimmte Stimuli reagiert. Die Pflanzen sollen so zu unauffälligen, robusten und leicht auszubringenden Sensoren werden, die zudem auch noch ohne Energieversorgung auskommen.
"Pflanzen sind in hohem Maße an ihre Umgebung angepasst und zeigen auf natürliche Weise physiologische Reaktionen auf grundlegende Reize wie Licht und Temperatur, aber auch auf Berührungen, Chemikalien, Schädlinge und Krankheitserreger" , sagt APT-Programmleiter Blake Bextine(öffnet im neuen Fenster) . "Neue molekulare und Modellierungstechniken könnten es ermöglichen, diese Erkennungs- und Berichtsfunktionen auf viele für eine Vielzahl verschiedene Stimuli zu programmieren" .
Viele Merkmale sollen verändert werden
Bei den Pflanzen sollen viele und komplexe Eigenschaften verändert werden, damit sie neue Fähigkeiten erhalten. Das erfordert einen größeren Eingriff in das Genmaterial - normalerweise wird eher nur ein Merkmal verändert. Dabei soll das natürliche Wachstum und Gedeihen der Pflanzen nicht beeinträchtigt werden. Allerdings müsse sich auch zeigen, ob die derart veränderten Pflanzen in der freien Natur überleben könnten.
Am 12. Dezember hält die Darpa eine Konferenz über das APT-Programm ab. Dort sollen Details zu der Ausschreibung genannt werden.
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