Mittelalter-Abenteuer mit Déjà-vu-Effekt
In der Anfangsphase von Dark Souls 3 erkundet man die äußeren Bereiche der Stadt Lothric. Das Spiel basiert zwar auf der Grafik-Engine des Playstation-4-Titels Bloodborne, die Grafikdesigner setzen den visuellen Schwerpunkt diesmal allerdings anders. "Bloodborne war eher ein finsteres Gothic-Szenario. Dark Souls 3 dagegen ist im mittelalterlichen Fantasy-Sektor angesiedelt", sagt Miyazaki über die Unterschiede seiner Spiele.
Die Spielwelt wirkt zumindest in der ersten Stunde ungewohnt hell, ehe wir immer tiefer in die Abgründe des Molochs hinabsteigen. Die Areale sind verschachtelt, wirken aber längst nicht so schematisch angeordnet wie in Dark Souls 2. Vielmehr erscheint die offene Spielwelt homogener als zuvor und ist gespickt mit Abkürzungen, Fallen und Geheimnissen. Den roten Faden der Geschichte müssen wir erneut selbst suchen. Miyazaki verspricht zwar, die größten Fragen aufzulösen, hält sich aber ansonsten sehr bedeckt, was den Plot angeht.
Technisch beeindruckt das Action-Rollenspiel indes mit seiner konsequent umgesetzten Umgebungsphysik. Schwerter bleiben an Wänden hängen und das Waffen-Handling ist angenehm berechenbar. Hinzu kommen Detailverbesserungen wie zusätzliche Lichteffekte oder im Wind wehende Flaggen. Doch die ganz große Euphorie kommt angesichts der technischen Umsetzung bei uns noch nicht auf: Die moderaten Hardware-Anforderungen der PC-Version werden durch die hübsche, aber insgesamt unspektakuläre Umgebungsgrafik bestätigt.
Viele Gegnertypen - zum Beispiel Ritter - wurden aus den Vorgängern recycelt. Andere wiederum scheinen direkt aus Bloodborne importiert worden zu sein. In einem dörflichen Bereich etwa treffen wir auf mit Mistgabeln bewaffnete Bauern, die uns merkwürdig bekannt vorkommen.
Auch Charakter- und Inventarsystem bleiben unangetastet. Will heißen: Das Verteilen neuer Waffen und Ausrüstungsgegenstände ist weiterhin enorm umständlich. Charakter-Upgrades kaufen wir im "Schrein des Feuers" - einem sicheren Ort außerhalb Lothrics. Der Einsatz von Zweitwaffen wie Bögen oder Armbrüsten erfordert ebenfalls zu viele Klicks und kostet unnötig viel Zeit. Das Anlegen verschiedener Ausrüstungsschemata ist nicht möglich.
Dark Souls bleibt sich treu
Letztlich wird Dark Souls 3 offenbar genau das, was sich viele Fans gewünscht haben: eine Rückbesinnung auf die Stärken des ersten Teils, verbunden mit kleinen Verbesserungen des Kampfsystems. Spätestens als wir es mit dem dritten Boss - einem gigantisch mutierten Baummonster - zu tun bekommen, erwächst in uns die Gewissheit, dass Dark Souls 3 vor allem Spieler der ersten Stunde zurück ans Gamepad bringen soll.
Auch der Onlinemodus wird laut Miyazaki mit sechs Teilnehmern lediglich erweitert, bleibt aber grundsätzlich sehr ähnlich. Wir können also die Welten anderer Spieler infiltrieren oder ihnen im Koop-Modus unter die Arme greifen. Die bewährten Blutflecken und Geister sind ebenfalls mit von der Partie.
Unser Vorab-Fazit: Dark Souls 3 rückt wieder näher zum Ursprung der Serie - und wird damit Fans erneut in seinen Bann schlagen. Als Abschluss der Souls-Serie passt dieser Bezug auf die Wurzeln gut. Trotzdem könnte dem Action-Rollenspiel der Serienableger Bloodborne zum Verhängnis werden, der spielerisch und technisch mutiger umgesetzt wurde.
Dark Souls 3 erscheint laut Publisher Bandai Namco nach aktuellem Stand am 12. April 2016 für Windows-PC, Xbox One und die Playstation 4.
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Dark Souls 3 angespielt: Miyazakis tödliches Abschlusskonzert |
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Wie du es sagst gute Spiele aber nichts herausragendes. Und Schwierigkeitsgrad fand ich...
Ich habe den Boss immer ausversehen getötet bevor ich den Schwanz abgeschlagen hab :D
Ich bin auch schon gespannt auf Dark Souls 3, aber für alle die mal was neues wollen...
Wird es aber nicht weil Bloodborne ein Sony Spiel ist.