Dark Rock Pro TR4 im Test: Be Quiet macht den Threadripper still
Mit dem Dark Rock Pro TR4 hat Be Quiet einen tiefschwarzen CPU-Kühler für AMDs Threadripper im Angebot. Er überzeugt durch Leistung und den leisen Betrieb, bei Montage und Speicherkompatiblität liegt die Konkurrenz vorne. Die ist aber optisch teils deutlich weniger zurückhaltend.

Wer einen Threadripper 2990WX (Test) mit 32 CPU-Kernen und einer thermischen Verlustleistung von 250 Watt mit einem Luftkühler betreiben möchte, hatte bisher wenig Auswahl - vor allem wenn auch die Optik eine Rolle spielt. Die Noctua-Modelle sind seit jeher Geschmackssache, auch der Freezer 33 TR von Arctic, der Master Air MA621P von Cooler Master und der Silver Arrow TR4 von Thermalright gefallen aufgrund ihrer aggressiven Farbgebung nicht jedem. Der Dark Rock Pro TR4 von Be Quiet hingegen ist komplett schwarz und basiert auf einem leistungsstarken Modell - wir haben uns den Kühler daher genauer angesehen.
Auf den ersten Blick ähnelt der Dark Rock Pro TR4 dem regulären Dark Rock Pro für den Sockel AM4 oder LGA 1151 v2 stark - einzig die größere Coldplate ist offensichtlich. Die ist notwendig, da der Threadripper 2990WX intern aus vier Dies besteht und alle Kontakt zu den Heatpipes haben sollten. Verglichen mit dem Dark Rock Pro sitzen bei der TR4-Version die vier äußeren der sieben 6-mm-Wärmerohre enger zusammen und werden von einer Kappe bedeckt. So bleibt mehr Platz für Speichermodule, höher als 55 mm dürfen sie aber nicht sein. Die Lamellen sind zu dritt gebündelt und versetzt angebracht sowie mit Keramikpartikeln beschichtet, das sorgt für eine bessere Kühlung.
Die Montage des Dark Rock Pro TR4 erfordert vier Abstandshalter und drei Schienen, welche mit dem Sockel verschraubt werden. Hierzu müssen zwei Kappen an der obersten Lamelle entfernt werden, der beiliegende Schraubendreher passt genau in die so entstehenden Öffnungen. Verglichen mit der Konkurrenz ist der Be-Quiet-Kühler etwas aufwendiger zu montieren, bei Noctua etwa wird der NH-U14S TR4 direkt mit der CPU-Fassung verschraubt. Als Lüfter liegen ein 135-mm-Modell mit Trichtereinlass (bis zu 1.200 rpm) und ein 120-mm-Modell (bis zu 1.500 rpm) bei, die entkoppelt mit Klammern befestigt werden. Sie auszutauschen klappt aufgrund der Halterung nur bedingt, die Silent Wings 3 sind aber ohnehin sehr gute Lüfter ohne störende Nebengeräusche. Ein kleiner Chip im Y-Kabel synchronisiert übrigens die Drehzahl der beiden.
Be Quiet Dark Rock Pro TR4 | Noctua NH-U14S TR4 | |
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Blender (Gooseberry), volle Drehzahl | 61 Grad Celsius | 62 Grad Celsius |
Blender (Gooseberry), 1.000 rpm | 64 Grad Celsius | 65 Grad Celsius |
Prime95 (Small FFTs), volle Drehzahl | 67 Grad Celsius | 68 Grad Celsius |
Prime95 (Small FFTs), 1.000 rpm | 71 Grad Celsius | 73 Grad Celsius |
Im Test haben wir den Dark Rock Pro TR4 auf einen Threadripper 2990WX montiert und dann 30 min lang in Blender gerendert, zudem wurde als Härtetest noch Prime95 (Small FFTs) herangezogen. Bei vollen Umdrehungen pro Minute ist der Be-Quiet-Kühler gut hörbar, bei 1.000 rpm hingegen kaum noch auszumachen. Mit automatischer Drehzahlregulierung liegen zudem bei geringer Belastung meist unter 500 rpm an, was subjektiv nicht wahrnehmbar ist. Der Leistungsverlust fällt mit 71 Grad zu 67 Grad bei der Tdie-Temperatur unter Prime95 gering aus, weshalb wir zum leiseren Betrieb raten. Noctuas NH-U14S ist zumindest bei vollen 1.500 rpm etwas lauter, die Kühlleistung nahezu identisch.
Verfügbarkeit und Fazit
Be Quiet verkauft den Dark Rock Pro TR4 für rund 85 Euro. Damit kostet der CPU-Kühler ähnlich viel wie die Konkurrenz von Noctua (NH-U14S TR4 für 80 Euro) oder Thermalright (Silver Arrow TR4 für 80 Euro).
Hinsichtlich der Kühlleistung und Lautheit hält der Dark Rock Pro TR4 dank hoher Qualität und durchdachtem Design mit anderen Modellen mit. Etwas schade ist die leicht aufwendigere Montage, die aber dennoch in sehr kurzer Zeit erledigt ist - anders als wir bauen normale Anwender auch nicht täglich mehrmals ihr System um. Sehr hohe RAM-Riegel sind mit dem Dark Rock Pro TR4 inkompatibel, hier sollten Speichermodule ohne extravagante (LED-)Heatspreader verwendet werden. Punkten kann der Be-Quiet-Kühler dafür durch seine schwarze Optik, welche ihn von den Mitbewerbern abhebt.
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https://www.youtube.com/watch?v=br0186WupMA https://www.ekl-ag.de/
Weil die meisten AIO!!! zwar die Dies bedecken, aber eben nicht den ganzen Heatspreader...
Die Komponenten in meinem PC können schwarz, rot, giftgrün, knallblau oder gestreift...
verfehlt