Dapr: Microsoft legt Runtime für verteilte Anwendungen offen
Mit der Open-Source-Runtime Dapr, der Distributed Application Runtime, will Microsoft das Entwickeln von Anwendungen mit Microservice-Architekturen vereinfachen.

Softwarehersteller Microsoft hat in seinem Open-Source-Cloud-Blog das Projekt Distributed Application Runtime (Dapr) angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Laufzeitumgebung sowie um verschiedene Grundbausteine, die das Erstellen von Anwendungen in Microservice-Architekturen deutlich vereinfachen sollen. Dies soll zudem unabhängig von der genutzten Programmiersprache möglich sein.
Als Grund für die Entwicklung gibt Microsoft Vorhersagen an, nach denen im Jahr 2022 90 Prozent der neuen Apps auf Microservice-Architekturen setzen werden. Dabei sieht das Unternehmen allerdings Probleme beim Portieren zwischen Cloud und Edge und befürchtet, dass die Entwickler die Probleme verteilter Systeme immer wieder aufs Neue lösen müssen. Dapr soll dem entgegenwirken.
Das Projekt befindet sich noch im Alpha-Stadium, steht unter der MIT-Lizenz und auf Github zum Download bereit. Das Problem, das sie lösen soll, beschreibt Microsoft in seiner Ankündigung am Beispiel einer E-Commerce-Anwendung. Die soll aus mehreren Services bestehen, die sowohl zustandsbehaftet (Einkaufswagen) als auch zustandslos (Bezahlung, Versand) funktionieren. Dabei kommen verschiedene Sprachen zum Einsatz, verschiedene Entwickler-Frameworks und Infrastrukturplattformen. Zudem setzt die App eine Anbindung an externe Dienste voraus.
Dapr soll Entwicklern in solchen Szenarien Probleme ersparen, bis zur Version 1.0 ist es allerdings noch ein längerer Weg. Die Runtime soll wahlweise lokal und auf Kubernetes laufen und besteht aus unabhängigen Komponenten. Über HTTP oder gRPC-APIs greifen Entwickler auf diese zu oder ergänzen die Runtime auch um eigene Komponenten. Dapr ist nicht an eine Plattform gekoppelt und kommt mit verschiedenen Programmiersprachen zurecht. Auf Kubernetes läuft es als Sidecar und teilt sich mit der Anwendung einen Pod.
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