Dank besserer Ausbeute: Huawei macht mit KI-Chip Ascend 910 erstmals Gewinn

Huaweis Ascend 910C soll ein leistungsfähiger Ersatz insbesondere für die bei KI-Anwendungen beliebten Nvidia-Beschleuniger sein. Die bekommen Kunden aus der Volksrepublik China nur noch als leistungsbeschränkte Versionen. Lange machte Huawei mit den Ascend 910 allerdings Verluste, wie aus einem Bericht der Financial Times(öffnet im neuen Fenster) (FT) hervorgeht. Demzufolge lag die Ausbeute (Yield) Anfang 2024 noch bei 20 Prozent, mittlerweile soll sie knapp doppelt so hoch sein. Huawei könne den Chip dadurch erstmals kostendeckend produzieren.
Unklar ist allerdings, ob die Ausbeute der Halbleiterfertigung gemeint ist oder sich der Wert auf fertige Chips bezieht. Wie Nvidia nutzt auch Huawei sowohl beim aktuellen Modell Ascend 910C als auch bei den Vorgängern Chiplets auf einem Siliziumsubstrat. Diese Form des Packaging ist aufwändig und damit ebenfalls eine Fehlerquelle. In chinesischen Medien findet sich ein ähnlicher Bericht(öffnet im neuen Fenster) , demzufolge die Ausbeute aktuell aber bei 34 Prozent liegt und auf 38 Prozent gesteigert werden soll. Aber auch hier heißt es, dass Huawei mit der Ascend 910C, die angeblich nur 20.000 Yuan (rund 2.600 Euro) kosten soll, bereits Gewinn mache.
Laut FT strebt Huawei langfristig eine Ausbeute von 60 Prozent an. Damit läge sie bestenfalls auf dem gleichen Niveau wie Nvidia, für dessen Beschleuniger ein Analyst im FT-Bericht eine Ausbeute von 60 Prozent angibt. Teils finden sich auch Werte von bis zu 80 Prozent.
Auch bei den Produktionszielen unterscheiden sich die genannten Zahlen: Laut FT plant Huawei 2025 die Auslieferung von 300.000 Ascend 910B und 100.000 Ascend 910C. Letztere sind zwei auf einem Package kombinierte 910B, wie ein über soziale Netzwerke verbreitetes Bild zeigt(öffnet im neuen Fenster) . Der Bericht aus China hingegen nennt mit 350.000 910B und 450.000 910C deutlich höhere Zahlen. Hier wird zudem erwähnt, dass spätestens ab April mit einem Importverbot für Nvidias H20 gerechnet wird.
Produziert Huawei die Chips teils selbst?
Interessant an dem chinesischen Bericht ist, dass sich hier auch Angaben finden, wo die Chips gefertigt werden. Genannt werden die "South Fab" von SMIC, es dürfte sich um das 300-mm-Werk in Shenzhen handeln, sowie eine "Produktionslinie H Songshan Lake" .
Letzteres ist allerdings kein bekannter Standort von SMIC, hier liegt aber Huaweis Forschungscampus(öffnet im neuen Fenster) . Einen Teil der Fertigung könnte Huawei damit selbst ausführen. Ein Teardown-Video des Ascend 910B zeigt einen recht komplexen Chip, Huawei könnte einfachere Chiplets produzieren oder das Packaging übernehmen. Das Die(öffnet im neuen Fenster) mit den Rechenkernen wird in SMICs weiterentwickeltem 7-nm-Prozess (N+2) gefertigt. Huawei soll aber im Verborgenen eigene Halbleiterfabriken aufgebaut haben.



